Nützlinge im Einsatz gegen Schädlinge auf Zuckerrüben

Um den Blattlausbefall von Zuckerrüben zu verringern und den Einsatz von Insektiziden sowie Herbiziden zu reduzieren, werden in Feldversuchen Begleitpflanzen getestet, die Schädlinge ablenken, Nützlinge fördern und die Biodiversität steigern. Dabei werden Aspekte wie Blattlausbefall, Ertragsverluste, Nützlingsvorkommen und Aufwand für chemischen Pflanzenschutz bewertet.

Blattläuse stellen im Zuckerrübenanbau ein ernstes Problem dar: Sie verursachen Saugschäden und übertragen Vergilbungsviren, die zu erheblichen Ertragsverlusten führen können. Der Wegfall systemisch wirkende neonikotinoide Saatgutbeizen hat den Druck auf die verbliebenen Insektizide erhöht – mit negativen Folgen für das Resistenzmanagement und die Umwelt. Ziel des Projekts ist es, ein innovatives und praxistaugliches Anbauverfahren mit Begleitpflanzen zu entwickeln, das den Blattlausbefall wirksam reduziert, den Insektizideinsatz deutlich minimiert und gleichzeitig die Biodiversität im Ackerbau fördert. Neben der Schädlingskontrolle sollen die Begleitpflanzen auch die Beikrautregulierung unterstützen und den Herbizideinsatz senken – ohne dabei das Wachstum der Zuckerrüben wesentlich zu beeinträchtigen.

In umfangreichen Feldversuchen werden verschiedene Begleitpflanzen getestet, die entweder im Herbst oder gleichzeitig mit der Aussaat der Zuckerrüben im Frühjahr zwischen den Reihen ausgesät werden. Ziel ist es, Pflanzenarten zu identifizieren, die Blattläuse ablenken oder Zuckerrüben „maskieren“, ohne selbst zu starke Konkurrenz darzustellen. Gleichzeitig sollen sie Nützlinge fördern und Beikräuter unterdrücken. Die Begleitpflanzen und ihr Einfluss auf Schädlingsbefall, Vergilbungsgrad, Biodiversität und Ertrag werden über mehrere Jahre hinweg bewertet. Dafür werden unter anderem folgende Parameter erfasst: Aufwand an Pflanzenschutzmitteln, zusätzlicher Arbeitsbedarf, Schädlings- und Nützlingsvorkommen sowie die Erträge der Zuckerrüben. Die Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung eines nachhaltigen, reduzierten Pflanzenschutzsystems für den Rübenanbau.


 

Projektdurchführung:
Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ)  
37079 Göttingen

DBU-AZ: 38756/01

Förderzeitraum: 25.03.2024 – 24.03.2027