muna 2007: alter Zechenparkplatz wir Naturerlebnisraum – barrierefreie Sinnes- und Körpererfahrung in der Natur

Engagierte Menschen und eine tolle Idee: Seit 1996 entsteht auf einem 18.000 m² großen ehemaligen Zechenparkplatz ein Naturerlebnisgarten von Kindern für Kinder. Heute besuchen jährlich etwa 6000 Kinder diesen Garten der besonderen Art. An der Umwandlung des monotonen Ex-Parkplatzes in einen Naturerlebnisraum wirkten die Schüler von drei Hertener Hauptschulen tatkräftig mit.

Den Besuchern des Hertener Naturerlebnisgartens bietet sich eine Fülle verschiedener Veranstaltungen und Programme im Bereich der Umweltpädagogik – hier eingeschlossen sind spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche sowie Multiplikatoren wie Lehrer und Erzieher.

Barrierefreien Körper- und Sinneserfahrung
Besonders stolz sind die Akteure des BUND-Naturerlebnisgartens um Sigrun Zobel auf ihr Projekt zur barrierefreien Körper- und Sinneserfahrung in der Natur für Kinder mit Benachteiligungen. Dieses Programm wurde speziell für Vorschulkinder konzipiert, die besonderen Förderbedarf im Bereich der Fein- und Grobmotorik haben oder psychische Auffälligkeiten zeigen. Ziel ist auch Schulen anzusprechen, in der körper- und geistig behinderte Kinder im Kreis Recklinghausen unterrichtet werden.

Vom Therapieraum in die Natur
Im Allgemeinen finden Betreuungen in Therapie- oder Schulungsräumen statt – das vorliegende Projekt hingegen holt diese Kinder in die Natur, um dort ihre Fähigkeiten zu trainieren. Das Springen in eine Strohgrube, das Balancieren über große Baumwurzeln oder das Kriechen durch einen Brombeertunnel trainiert die lokomotorischen Fähigkeiten und Gleichgewichtsinn der Kinder. Die Betreuer stellen im Verlauf des ersten Jahres große Entwicklungsschritte bei den Kindern fest.

Von den Teilnehmern inspiriert
Wie in der Bewerbung eindrucksvoll beschrieben wird, bringen die verborgenen Talente der Kinder die Betreuer des Naturerlebnisgartens immer wieder zum Staunen und Nachdenken und inspiriert sie zu neuen Ideen. Die Organisatoren hoffen auf eine Fortsetzung der Finanzierung und setzen großes Engagement daran, dass es hier nicht bei einem Pilotprojekt bleibt. Der Garten soll auch in Zukunft weiterhin Therapieraum bleiben.

Tragende Säule ist das Ehrenamt
Sigrun Zobel investiert täglich einen halben Tag ehrenamtlicher Tätigkeit in das Projekt. Die Entwicklung, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktpflege zu Interessengruppen und Kooperationspartnern wie auch die Pflege des Geländes werden ausschließlich ehrenamtlich geleistet.

Besucherzahlen spiegeln Erfolg wider
Dem Team des BUND-Erlebnisgartens ist es wichtig, junge Menschen bereits in Kindergärten und Grundschulen an das Thema Naturschutz und das Verständnis für den Schutz unserer Natur heranzuführen. In Hinblick auf die hohe Anzahl von 6000 Kindern, die jährlich das umweltpädagogische Angebot des Naturerlebnisgartens Herten nutzen, haben Sigrun Zobel und ihre Mitstreiter ihre Ideen in beeindruckender Weise realisiert. Dafür werden sie in der Kategorie „Kinder- & Jugendpreis“ mit der muna 2007 ausgezeichnet.

Das engagierte Team des BUND-Naturerlebnisgartens Herten (v. l.): Uwe Arndt, Sigrun Zobel, Roland Kerutt und Cornelia Ramthun.
Ein Weidentippi wird mit Lehm verpackt. Hierbei trainieren die Kinder ihre grob- und feinmotorischen Fähigkeiten. Die Fortschritte der Teilnehmer haben die Umweltpädagogen immer wieder aufs Neue verblüfft.
Auf dem 18.000 m² großen Gelände des ehemaligen Zechenparkplatzes können die jungen Besucher Natur in unterschiedlichster Weise erfahren.
Kälte hält im Naturerlebnisgarten keinen vom Spielen und Erforschen ab, denn dafür gibt zu viele interessante Dinge, die noch entdeckt werden können.