muna 2004 – Felsen fest! Eine Bürgerinitiative kämpft für die Elbe und den Domfelsen von Magdeburg

Die Bürgerinitiative fordert einen ökologisch vertretbaren und ökonomisch sinnvollen Umgang mit der Elbe als Fluss, Lebensraum, Lebensader wie auch Wasserstraße
Durch die fortschreitende Kanalisierung unserer Flusssysteme aus rein ökonomischen Interessen spitzt sich die Hochwassergefahr stetig zu. Den Flüssen wird die natürliche Dynamik genommen und vernichtet die Lebensgrundlage der Auenlebensgemeinschaften.

Bedrohte Weichholzaue
Wesentlicher Bestandteil naturnaher Flußauen sind in Mitteleuropa die Weichholzauenwälder. Auenwälder sind die vom Menschen am stärksten bedrohten Waldökosysteme. Die Beseitigung des Domfelsens würde zur Absenkung der mittleren Wassertiefe der Elbe und damit zur Austrocknung flussbegleitender Lebensräume führen.

Stichhaltige Argumente
Mit beeindruckendem Engagement versucht die Initiative die zuständigen Behörden mit stichhaltigen Argumenten zu überzeugen und den Ausbau des Flussbetts zu verhindern. Mit öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen wird die Bevölkerung umfassend zum Thema informiert und motiviert, sich für die Erhaltung der Elbe einzusetzen.

Planfeststellungsverfahren wurde eingestellt
Das im Dezember 1999 eingeleitete Planfeststellungsverfahren für die "Stromausbaumaßnahmen Stadtstrecke Elbe Magdeburg", in dessen Zusammenhang auch der Abtrag der hervorstehenden Felsrippen am Domfelsen erfolgen sollte, wurde im Mai 2003 nach Auskunft der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost eingestellt.

Andachten am Elbufer
Ein herausragendes Merkmal der Initiative ist die Einbindung der Kirche für Naturschutzinteressen. Andachten am Elbufer sind ein besonderes Medium für die Kommunikation von Naturschutzthemen. Es werden Bürger erreicht, die über gewöhnliche Veranstaltungen sicherlich keinen Zugang zur Thematik bekommen hätten.

Die nachdrücklichen Bemühungen der Initiative gelten der Änderung des politischen Willens für den Elbe-Ausbau, da die ökonomischen Gegebenheiten (Rückgang des Frachtverkehrs) einem Ausbau der Elbe widersprechen.

Einer der letzten naturnahen Flüsse Mitteleuropas soll für nachfolgende Generationen erhalten werden. Dafür leistet die Initiative "Pro Elbe" mit ihren vielfältigen Aktionen einen wertvollen Beitrag.

Weitere Infos hier:
domfelsen.de
oder domepage.de

Dr. Angela Stephan (im Vordergrund) mit weiteren Mitgliedern des Pro Elbe e. V. im Gespräch.
Kampf für eine naturnahe Elbe: Aktivisten des Vereins Pro Elbe bei einem ihrer öffentlichkeitswirksamen Auftritte.
Der muna-Preis - im Hintergrund sind Industrieanlagen zu erkennen, die bis an das verbaute Elbeufer heran reichen.
Informationsveranstaltung der Initiative Pro Elbe für den Erhalt des natürlichen Lebensraumes Elbe und seiner angrenzenden Auenwälder.