muna 2003: Wolfgang Landsfeld – Aus Liebe zum Rheingau (Eltville, Hessen)

Preisträger in der Kategorie „Lebensaufgabe Natur“
Wolfgang Landsfeld setzt sich seit über 30 Jahren in herausragender Weise für den Naturschutz im Rheingau ein. Maßgeblich war er bei der Konzeption und Durchführung vieler erfolgreicher Naturschutzaktionen für den Erhalt der besonderen Kulturlandschaft dieser Region beteiligt. Seine Arbeit zeichnet sich durch professionelle Recherche und hartnäckige Aufklärungsarbeit aus.
Bereits in der Jugend naturbegeistert
Schon als Kind begeisterte sich Landsfeld für die Beobachtung der heimischen Vogelfauna in den Villenparks von Eltville. Später wollte er nicht nur Vögel kartieren und feststellen, dass deren Bestände zurückgingen. Vielmehr war im wichtig die Ursachen dieser negativen Trends zu ergründen und sich gegen die schleichende Naturzerstörung zu engagieren.

Die Wahrung einer Landschaft als kulturelles Erbe
Der Naturschutz im Rheingau wurde durch Landsfeld in herausragender Weise geprägt. Neben dem Schutz der historisch gewachsenen Landschaft, z. B. vor Zerschneidung durch Straßen oder Versiegelung durch stetig wachsende Gewerbegebiete, ist Landsfeld die nachhaltige Entwicklung der weinbaulichen Kulturlandschaft des Rheingau ein besonderes Anliegen. Zur Realisierung seiner Ideen und der Wahrung eines natürlichen Rheingaus gründete Landfeld verschiedene Initiativen und Interessengemeinschaften, z. B. „Rheingauer Rheinaktion“ und „Freunde des Ernstbachtals“.

Erfolge durch Hartnäckigkeit und Professionalität
Durch professionelle Recherche als Grundlage, begleitet durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, verhinderte der engagierte Naturfreund den bereits begonnenen Bau einer Talsperre wodurch eine wertvolle Auenlandschaft vor der Überflutung und damit vor der unwiderruflichen Zerstörung bewahrt wurde. Die Wasseramsel, die zum Symbol für diese Aktion wurde, findet auch heute noch dort ihren Lebensraum

Um Bürgern das Thema Natur und die Bedeutsamkeit von Schutzmaßnahmen zu vermitteln initiierte Wolfgang Landsfeld beispielsweise Schiffsfahrten auf die Rheininseln im Zeichen des Vogelschutzes. Ein weiteres Feld seines Engagements ist der ökologischen Obstanbau in Kombination mit extensiver Schafhaltung.

Aktionen mit Medienecho
Bei seinen Aktionen für den Erhalt der Rheingauer Kulturlandschaft löst Landsfeld oftmals ein umfangreiches Echo in Presse, Funk und Fernsehen aus. Engagiert setzt er sich gegen umstrittene Bauvorhaben im Rahmen des Landschaftsschutzes ein – keine unnötige Zersiedelung der Landschaft.

Zielgerichtet und vorausschauend
Wolfgang Landsfeld setzt sich seit mehr als drei Jahrzehnten ideenreich und unermüdlich für die Belange des Naturschutzes und im Besonderen für den Kulturlandschaftsschutz des Rheingaus ein. Sein zielgerichtetes, vorausschauendes Handeln und selbstverständlich auch seine zahlreichen Erfolge bedürfen einer besonderen Würdigung.

Machbare Lösungen
Eine besondere Stärke Landsfelds ist das positive, motivierende Aufzeigen machbarer Lösungen. Mit welcher unermüdlichen Kraft sich Wolfgang Landsfeld für seine Ideen einsetzt, zeigt sich darin, dass er nach der Genesung von einer schweren Krebserkrankung und einer nachfolgenden Herztransplantation sein Engagement mit hoher Intensität wieder aufnimmt. Die Verschiedenheit der Ideen, mit der Landsfeld für die Erhaltung der alten Kulturlandschaft des Rheingaues wirbt, entspricht der Vielfalt dieser attraktiven Landschaft.

Wolfgang Landsfeld erhielt die muna und zusätzlich den Zuschauerpreis von 5.000 Euro für sein Lebenswerk: 30 Jahre Engagement für den Naturschutz im Rheingau (Foto: Archiv Landsfeld).
Für die Aktion "Blühender Rheingau" im Frühjahr 2003 bepflanzen Wolfgang Landsfeld (rechts) und seine Mitstreiter einen monotonen Bahndamm mit standorttypischen Gehölzen (Foto: Archiv Landfeld).
Wolfgang Landsfeld bei der Preisverleihung im Studio 3 in Mainz (Foto: ZDF, Rico Rossival).