muna 2002: Wolfram Poick – in der Region als ‚Fledermausmann‘ bekannt

Preisträger in der Kategorie "Lebensaufgabe Natur". Viele der bei uns vorkommenden Fledermausarten sind akut vom Aussterben bedroht. Hier liegt der Schwerpunkt des Engagements von Wolfram Poick. Mit fundiertem Fachwissen und gutem Maß an Verhandlungsgeschick setzt sich Wolfram Poick sehr erfolgreich für den Schutz der nächtlichen Jäger und ihrer Lebensräume im Landkreis Löbau-Zittau ein.
Seit über 30 Jahren
Wolfram Poick hat sich im Rahmen seiner über 30-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit im Naturschutz verdient gemacht. Er nutzt seine Altersarbeitslosigkeit, um sich noch intensiver für den Schutz dieser interessanten Tiergruppe einzusetzen.

Durch Selbststudium zum Fachexperten
Der gelernte Elektriker hat sich im kontinuierlichen Selbststudium mit der Biologie und Ökologie der Fledermäuse auseinandergesetzt. In der Region gilt er als ausgewiesener Kenner dieser Tiergruppe. Daher berät er regelmäßig Hauseigentümer bei Dach- und Fassadensanierungen. Im Landkreis Löbau-Zittau sind eine große Anzahl von Einflugöffnungen für Fledermäuse nach Bau- und Sanierungsmaßnahmen auf die Überzeugungsarbeit von Poick zurückzuführen. Die Sicherung von Sommerquartieren sowie die Erstellung bzw. Optimierung sicherer Überwinterungsplätze ist ein weiteres zeitintensives Arbeitsfeld von Wolfram Poick.

Artenschutz & Öffentlichkeitsarbeit
"Der Schutz von bedrohten Tierarten kann allein nicht nur durch den Schutz ihrer Habitate, den Nahrungsressourcen und ihrer Fortpflanzungs- und Überwinterungsstätten geleistet werden", so Wolfram Poick, "sondern Artenschutz profitiert in besonderem Maße von engagierter Öffentlichkeitsarbeit". Dies gilt im Speziellen für Tierarten, die ein sehr heimliches Leben führen, wie z. B. die nachtaktiven Fledermäuse. Sie haben nur eine geringe Chance in das Bewusstsein der Menschen dringen. Hier liegt ein weiterer Verdienst von Wolfram Poick, der in seiner Region als "Fledermausmann" bekannt ist. Durch die Vielzahl von Beratungs- und Aufklärungsgesprächen und für sein Engagement im Bereich der Umweltkommunikation mit Kindern und Jugendlichen verdient er besondere Anerkennung.

Am südöstlichsten Zipfel Sachsens
Wolfram Poick trägt durch seinen Einsatz im "Dreiländereck" zur Tschechischen Republik und zur Republik Polen im äußersten Südosten von Sachsen maßgeblich dazu bei, die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für die Erhaltung und den Schutz dieser gefährdeten Tiergruppe zu fördern.
Wer einmal die Möglichkeit hat mit Wolfram Poick in "Sachen Fledermaus" unterwegs zu sein, lässt sich sicherlich von seiner Begeisterung für den Schutz dieser faszinierenden Tiere anstecken.

Informationen zu den von Wolfram Poick fachlich begleiteten fledermausfreundlichen Renovierungsarbeiten des Kirchturmes der Dorfkirche in Bischdorf finden sie hier dbu.de

Wolfram Poick hat sich für die Begehung des Kirchturms der Dorfkirche in Bischdorf ausgerüstet. Der Dachstuhl beherbergt eine Wochenstube des Großen Mausohrs mit über 650 Alttieren.
Wolfram Poick zu Besuch im Hasbruch, einem historisch alten Wald mit interessanten Fledermausvorkommen (v.l.n.r.: Revierförster Heino Tielking, Dr. Uwe Fuellhaas ZUK, Fledermausexperten Ulf Rahmel und Carsten Dense, Wolfram Poick, Forstoberinspektor Ludwig Stegink-Hindriks)
Große Mausohren im Dachgestühl des Kirchturms der Dorfkirche in Bischdorf. Bei dem Tier vorn links ist ein Markierungsring am rechten Flügel zu erkennen, der Auskunft über Fangdatum und -ort gibt. Bei späteren Wiederfängen kann man dann auf das Alter des Tieres und mögliche Zugwege schließen.
Preisverleihung der muna 2002: Die ZDF-Umwelt-Moderatoren Angela Elis und Volker Angres im Gespräch mit Wolfram Poick.