Mit Mikrobiologie gegen Fruchtfäule bei Erdbeeren

Erdbeeren sind nach Äpfeln das zweitwichtigste Obst in Deutschland. Studien zufolge entstehen jährlich Verluste von über 30 Prozent nach der Erdbeerernte, wobei zwei Drittel dieser Verluste durch Fruchtfäule verursacht werden, die auf Mikroorganismen zurückzuführen ist.
Um hohe Ernteerträge und eine hohe Fruchtqualität zu gewährleisten werden chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel (csPSM) gegen Pathogene und Schaderreger eingesetzt. In der integrierten Produktion kommen synthetische Fungizide zum Einsatz, während im ökologischen Anbau Kupfer- und Schwefelpräparate verwendet werden. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bekämpfen zwar effektiv Pathogene, schädigen jedoch zugleich nützliche Mikroorganismen und belasten langfristig Umwelt und Biodiversität. Als Alternative sollen im Rahmen des Projektes eine umweltschonende biologische Bekämpfungsstrategie mit geprüften Mikroorganismen, sogenannten Biological Control Agents (BCAs), entwickelt werden.
Das Projekt umfasst die Produktion, Formulierung und Wirksamkeitstests dieser Mikroorganismen unter Labor-, Gewächshaus- und Freilandbedingungen. Ziel ist es, Präparate zu schaffen, die effektiv gegen Pathogene wirken, gleichzeitig aber nützliche Mikroorganismen und die Umwelt schonen. Neben der Krankheitskontrolle wird auch die Lagerfähigkeit und Fruchtqualität nach der Behandlung mit BCAs geprüft. Langfristig soll das Projekt zu einer nachhaltigeren Erdbeerproduktion mit geringeren Ernteverlusten und verbesserter Umweltverträglichkeit beitragen.

Projektdurchführung:
Universität Hohenheim / Institut für Phytomedizin

70593 Stuttgart

DBU-AZ: 38050/01

Förderzeitraum: 01.03.2023 – 31.12.2025