Mit digitalen Tools nachhaliges Engagement an Hochschulen stärken

ESD for 2030: Ein Teach-a-thon für nachhaltige Hochschulen in Nordrhein-Westfalen

Die Kurzvorstellung dieses Projekts auf der digitalen Auftaktveranstaltung zur DBU-Ausschreibung „Nachhaltigkeitsdilemmata und Umgang mit Unsicherheiten“ vom 21. Juni 2021 finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

 

Die notwendigen sozial-ökologischen Transformationsprozesse gehen immer stärker mit Zielkonflikten einher, die einen reflektierten, konstruktiven und lösungsorientierten Umgang erfordern. Hochschulen und Universitäten sind zwar prinzipiell geeignet, die dafür notwendigen Qualifikationen zu vermitteln, leisten dieses jedoch bisher nur in Ansätzen, da vielfach entsprechende Erfahrungen und geeignete Lehr-/Lern-Konzepte dazu fehlen. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Projekt das Ziel, das studentische Nachhaltigkeitsengagement mit den Maßnahmen einer „Spring School“, eines Teach-a-thon und zahlreichen Bildungsaktionen zu stärken und die Wirkung für mehr Nachhaltigkeit im Hochschul- und Wissenschaftssystem in Nordrhein-Westfalen zu erhöhen.

Auseinandersetzung mit regionalen Nachhaltigkeitsdilemmata in NRW

Inhaltliche Kernthemen des Vorhabens sind die Auseinandersetzung mit regionalen Nachhaltigkeitsdilemmata in NRW und Methoden der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie eines gesamtinstitutionellen Ansatzes in den Hochschulen. Mithilfe verschiedener interaktiver Methoden sollen dabei in der Spring School bis zu 60 Teilnehmende zusammengebracht werden, um kreative Lösungsansätze zu erarbeiten und unterschiedliche Perspektiven zu bündeln. Neben kurzen Exkursionen ist die Einbindung von Expertinnen und -experten vorgesehen. Am Ende sollen konkrete „Challenges“ formuliert werden, die in darauffolgenden Formaten aufgegriffen und in dem Teach-a-thon, an dem wiederum bis zu 40 Akteurinnen und Akteure beteiligt werden, debattiert werden. Daraus sollen schließlich konkrete Lehr-/Lern-Formate erarbeitet werden, die an zehn Hochschulen im Rahmen von Bildungsaktionen erprobt und in einem eintägigen Bildungsfestival präsentiert werden. Über eine digitale Dokumentation der Gesamtergebnisse des Projektes soll schließlich eine Verbreitung in und über das bestehende Hochschul-Netzwerk hinaus sichergestellt werden.

Zielkonflikte durch den Kohleausstieg und Ausbau von erneuerbaren Energien

Mit dem Vorhaben sollen generell (vorrangig regionale) Dilemmata und Konfliktthemen behandelt werden. Diese sollen partizipativ von den Beteiligten identifiziert und bearbeitet werden. Als beispielhafte Nachhaltigkeitsdilemmata werden genannt: Zielkonflikte durch den Kohleausstieg, Ausbau von erneuerbaren Energien, Naturschutzziele und Flächennutzungskonflikte, Mobilität und Digitalisierung. Die o. g. Nachhaltigkeitsdilemmata sollen zunächst im Rahmen einer viertägigen „Spring School“ behandelt und mit den betroffenen Gruppen ausgetauscht werden. Zentrale Frage soll sein, wie Studierende, Lehrende und Praxisakteurinnen und -akteure zu einer resilienten und zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen können. Mithilfe verschiedener interaktiver Methoden sollen dabei bis zu 60 Teilnehmende zusammengebracht werden, um kreative Lösungsansätze zu erarbeiten und unterschiedliche Perspektiven zu bündeln.

Innovation und Modellhaftigkeit

Bei der Vermittlung von Kompetenzen, die einen reflektierten, konstruktiven und lösungsorientierten Umgang mit nachhaltigkeitsbezogenen Zielkonflikten ermöglichen, kommt den Hochschulen und Universitäten eine besondere Rolle zu. Leider fehlt es jedoch vielfach an geeigneten Lehr- und Lernkonzepten, die entsprechende Konfliktthemen aufgreifen und spezifische Qualifizierungsmaßnahmen für Studierende und Hochschulmitarbeitende anbieten. Das geförderte Projekt, in dem neue, modellhafte Vermittlungsformate erprobt und angewendet werden, kann diese Lücke schließen und einen wichtigen Impuls für die stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsdilemmata in der Hochschulbildung geben. Dabei zeigt das Vorhaben eindrucksvoll auf, wie Studierende, Lehrende und weitere Akteurinnen und Akteure in die Entwicklung von entsprechenden Bildungsthemen und -formaten einbezogen werden können. Das Mitwirken von Studierenden bei der Gestaltung von Hochschullehre, gerade in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung, bildet an deutschen Hochschulen nach wie vor die Ausnahme. Einen hochschulübergreifenden Raum für die Kollaboration von Studierenden und Lehrenden zu schaffen und den Fokus dabei auf aktuelle Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu legen, ist zudem bislang ein wenig erprobter Ansatz in NRW. Durch die digitale, dezentrale Ausführung und flexible thematische Gestaltung ist der Teach-a-thon aber auch in anderen Bundesländern oder anderen Hochschulen umsetzbar. Die anschließende Dokumentation der Lehr-Lern-Formate lädt ebenso zur Nachahmung ein. Durch die gute Vernetzung zu zahlreichen Hochschulen in Deutschland und weiteren in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Luxemburg kann eine sehr gute Verbreitung und Implementierung der erprobten Formate erwartet werden.

Bildungsfestival als Abschluss geplant

Den Abschluss des Vorhabens bildet ein eintägiges Bildungsfestival am Ende des Sommersemesters 2022, auf dem die Ergebnisse aus allen Bildungsaktionen und der Erprobung der Lern-/Lehr-Formate präsentiert werden sollen. Hierzu werden rund 90 Teilnehmende erwartet. Über eine digitale Dokumentation der Gesamtergebnisse des Projektes soll schließlich eine Verbreitung in und über das bestehende Hochschul-Netzwerk hinaus sichergestellt werden.

 

Projektdurchführung:
netzwerk n e.V.
c/o Thinkfarm e.V.
12099 Berlin
www.netzwerk-n.org/info/macherinnen/#ESD

DBU-AZ: 35600/47

Förderzeitraum: Februar 2021 – September 2022

Stand: 15.07.2021

Inhaltliche Kernthemen des Vorhabens sind die Auseinandersetzung mit regionalen Nachhaltigkeitsdilemmata in NRW und Methoden der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Die adressierten Nachhaltigkeitsziele des Projekts. Das Bild ist verlinkt mit der Aufzeichnung der Kurzvorstellung dieses Projekts auf der digitalen Auftaktveranstaltung zur DBU-Ausschreibung „Nachhaltigkeitsdilemmata und Umgang mit Unsicherheiten“ vom 21. Juni 2021.