Kompostanwendung im Gartenbau

Viele der im Gartenbau verwendeten Erden und Substrate basieren auf natürlichem Torf. Kompost aus organischen Abfällen ist ein hochwertiger Torfersatz und könnte dazu beitragen, den Torfabbau zu reduzieren und die letzten Moorlandschaften zu erhalten. Derzeit werden lediglich rund 20 % der jährlich in Deutschland anfallenden Komposte im Gartenbau und in der Landwirtschaft eingesetzt.

Komposte verstärkt im Gartenbau anzuwenden war Ziel des Verbundprojektes „Entwicklung neuer Produkte auf der Basis biologisch behandelter biogener Reststoffe“ .

Der Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) sorgte als Koordinationsstelle dafür, dass die Forschungsergebnisse verbreitet wurden und in der Praxis zügig zur Anwendung kamen. Sechs regionale ZVG-Veranstaltungen für Praxisbetriebe mit Vorträgen und Versuchsdemonstrationen als auch die Präsentation auf der Internationalen Pflanzenmesse Essen fanden großes Interesse. Der ZVG berichtete in seinem „Gartenbau-Report“ umfassend über die Versuchsergebnisse.

Anwendungsempfehlungen für die Praxis

Die im Verbundprojekt beteiligten Wissenschaftler und Praktiker erarbeiteten Anwendungsempfehlungen für Komposte und leiteten daraus praxisorientierte Informationen zur Absicherung der Kulturführung ab. Ein wichtiges Anliegen war es auch, vorhandene Qualitätsstandards weiterzuentwickeln. Die Substrathersteller konnten aufgrund der Ergebnisse ihre Produkte den Anforderungen des Gartenbaus besser anpassen.

So entwickelte die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau der Landwirtschaftskammer Hannover Vorgaben für die Anwendung von komposthaltigen Substraten im Zierpflanzenbau. Je nach Nährstoff- und Salzgehalt können demnach bis zu 40% Kompost in den industriell hergestellten Substraten enthalten sein.
Mit dem Einsatzbereich von Komposten in Baumschulen befasste sich das Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung der FH Weihenstephan. Es konnte feststellen, dass Gehölze keine Qualitätsunterschiede bei der Kultivierung mit Kompost- oder Torfsubstrat zeigten. Die Universität Hannover, Institut für Zierpflanzenbau, Baumschule und Pflanzenzüchtung, fand gute Einsatzmöglichkeiten für Grüngutkomposte als Ersatz für Stallmist in der organischen Düngung in Baumschulen.

Das Institut für Gemüse- und Obstbau der Universität Hannover hat nachgewiesen, dass Grün- und Biokomposte für die Düngung im Spargelanbau gut geeignet sind. Hinsichtlich der Stickstoffauswaschung können sie sogar günstiger als Pferdemist beurteilt werden Das Institut für Pflanzenkrankheiten der Universität Bonn untersuchte, wie Spezialkomposte Pflanzenwachstum und Pflanzengesundheit verbessern. Dabei stellte man fest, dass mit Hilfe von Komposten, die eine aktive Mikroflora aufweisen, Pflanzenkrankheiten erfolgreich und nachhaltig unterdrückt werden können.

Projektthema
Verbreitung der Projektergebnisse zur Entwicklung und Anwendung neuer Produkte auf Kompostbasis im Gartenbau

Projektdurchführung
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Komposthaltige Substrate stehen betriebsüblichen Substraten nichts nach.
Grüngutkomposte sind ein guter Ersatz für Stallmist in der organischen Düngung in Baumschulen