Innovative Squalenherstellung

Umweltfreundliche Herstellung und Gewinnung von Squalen mittels rekombinanter Hefen

Moderne Biotechnologie ist eine Querschnittstechnologie mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die industrielle, »weiße« Biotechnologie nutzt dabei Mikroorganismen als »biologische Rohstoffquelle«: Ihre Enzyme und bioaktiven Substanzen dienen dazu, industrielle Produkte und Verfahren ressourcenschonender, umweltfreundlicher und kosteneffizienter zu gestalten. Die biotechnologische Herstellung von Squalen ist dafür beispielhaft und dient überdies dem Artenschutz.

Die Förderung umweltentlastender biotechnologischer Verfahren ist erklärtes Ziel der DBU.

Squalen ist eine natürliche Fett-Verbindung, die von vielen höheren Organismen produziert wird. Insbesondere in der pharmazeutischen, kosmetischen und chemischen Industrie dient Squalen als wichtiger Hilfsstoff – beispielsweise als Salbengrundlage. Standardmäßige Squalenquelle ist Fischöl, vor allem Haifisch-Leberöl. Viele Haifischarten sind allerdings in ihrem Bestand bedroht, sodass sich eine weitere Befischung verbietet.

Zudem enthalten Fischöle neben Squalen weitere Fettkomponenten sowie Schwermetalle und andere Gifte. Darum muss das Squalen vor der Verwendung in einem aufwendigen und umweltbelastenden Verfahren aufgereinigt werden. Die Berliner ORGANOBALANCE GmbH entwickelte mithilfe biotechnologisch veränderter Hefezellen eine Alternativ-Methode zur Squalenproduktion, die die Haifischpopulationen schont und die Umwelt entlastet.

Biotechnologisch veränderte Hefezellen sind eine Alternative zur Squalenherstellung aus Fischöl

Da Squalen ein natürliches Stoffwechselprodukt von Hefen ist, ließ sich ein Hefestamm konstruieren, in dessen Zellen der entsprechende Stoffwechselweg »angekurbelt« wurde, sodass die Squalenproduktion anstieg. Gleichzeitig gelang es, die Synthese anderer zellulärer Fettverbindungen zu unterdrücken. Dadurch weist das von den Hefezellen gebildete Squalen einen hohen Reinheitsgrad auf.

Das Ergebnis: Während »normale« Hefezellen kaum Squalen einlagern, enthalten die veränderten Zellen Squalen in einer Menge von bis zu 11,2 % ihrer Trockenmasse – dies bedeutet große Chancen für eine weitere Verwendung. Eine Analyse ergab: Das Hefezellen-Squalen stimmt in seiner Struktur mit dem Squalen aus Fischöl überein und kann damit das herkömmliche Squalen ersetzen.

Squalen-überproduzierende Hefezellen unter dem Fluoreszenz-Mikroskop: Das mit einem Farbstoff markierte Squalen leuchtet grün.

Medien & Infos

Schutz für Haie: Biotechnologisch hergestelltes Squalen kann Haifisch-Leberöl ersetzen.

Projektthema:
Umweltfreundliche Herstellung und Gewinnung von Squalen mittels rekombinanter Hefen

Projektdurchführung:
ORGANOBALANCE GmbH
Gustav-Meyer-Allee 25
13355 Berlin
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info@organobalance.com
www.organobalance.de

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