Informationsvermittlung zum Thema „Klimaschutz durch nachhaltiges Bauen – Ressourcen schonen, Entwicklung schaffen, Klima schützen“

Projekt aus der internationalen Förderung

Gegenstand und Ziele des Projektes

Mit der EU-Gebäuderichtlinie steigen die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden in den nächsten Jahren deutlich an. Insbesondere in der Slowakei stellen diese Anforderungen mit der Einführung des Energiestandards „Nearly Zero Energy Building“ (NZEB) eine große Herausforderung dar, sowohl für die Bau- und Energiefachleute als auch für die Bauverantwortlichen.

Im Rahmen des Projekts wurden Know-how und Fachinformationen zum energieeffizienten Bauen länderübergreifend zwischen Deutschland und der Slowakei ausgetauscht und Kooperationen aufgebaut. Aufgrund der europäischen Gebäuderichtlinie, die ab Januar 2019 den Niedrigstenergiestandard für öffentliche Neubauten und ab Januar 2021 für neue Wohngebäude vorschreibt, ist in beiden Ländern dringender Handlungsbedarf geboten, um nachhaltiges Bauen und mehr Klimaschutz zu forcieren. Um bei Planerinnen und Planern sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern Vorbehalte gegenüber der energieeffizienten Bauweise abzubauen und den Passivhausstandard stärker zu etablieren, wurde ein umfassendes Aktivitätenprogramm entwickelt und umgesetzt.

Informationen und Know-how wurden zwischen dem Institut pre energeticky pasivne domy (IEPD) und dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) kontinuierlich ausgetauscht. Sowohl auf deutscher wie auch auf slowakischer Seite wurden Fachveranstaltungen für Architektinnen und Architekten sowie für Baufachleute, die von Vertreterinnen und Vertretern beider Länder besucht wurden, geplant und durchgeführt. Beispielhaft ausgeführte energieeffiziente Gebäude wurden besichtigt, um zur Nachahmung zu motivieren. Architektonisch hochwertige Gebäude aus den 1920er Jahren wurden mit heutigen Baustandards nachgeplant, um zu zeigen, dass Energieeffizienz und hochwertige Architektur problemlos in Einklang gebracht werden können. Weiterbildungsseminare und -kurse für Fachleute wurden in der Slowakei entwickelt und durchgeführt. Die Informationen zum energieeffizienten Bauen im Internet und den sozialen Medien wurden kontinuierlich ausgeweitet und verbessert. Die Internetauftritte beider Partner wurden modernisiert und auf Plattformen wie Facebook ausgeweitet.

 

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Viele Architektinnen und Architekten in der Slowakei konnten durch das Projekt mit dem Thema NZEB in Berührung gebracht werden. Vorurteile, dass energieeffizientes Bauen teuer und gestalterisch nicht hochwertig ist, konnten abgebaut werden. Architektinnen und Architekten sowie Bauträgerinnen und -träger in der Slowakei haben die Notwendigkeit für energieeffizientes Bauen erkannt und verbessern ihr Know-how in diesem Bereich nun regelmäßig. Netzwerke zwischen Bauträgerinnen und -trägern, Architektinnen und Architekten sowie Fachplanerinnen und -planern sind entstanden und beeinflussen zukünftige Bauprojekte positiv. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, aber auch die räumliche Optimierung von Arbeiten und Wohnen werden bei der urbanen Gebäudeplanung zukünftig stärker berücksichtigt.

 

Besondere Aspekte des Projektes

Das Thema NZEB nimmt nun in der Slowakei deutlich an Fahrt auf. Fachkurse in der Slowakei zum energieeffizienten Bauen wurden entwickelt und werden gut angenommen. Fachkonferenzen und Diskussionsforen wurden als Plattformen zur Netzwerkbildung und Weiterbildung für Architektinnen und Architekten sowie für Baufachleute ins Leben gerufen und werden sehr gut besucht. Vor allem durch die beiden „Building-A0“ Konferenzen in der Slowakei, bei der jeweils mehr als 100 Architektinnen und Architekten sowie Baufachleute teilgenommen haben, konnte die Zusammenarbeit zwischen der slowakischen Architektenkammer und dem IEPD intensiviert und verstetigt werden.

Durch das Projekt konnten viele neue Impulse für zukunftsfähiges, nachhaltiges Bauen und mehr Klimaschutz in der Slowakei und im Allgäu angestoßen und negative Vorurteile bezüglich Wirtschaftlichkeit und angeblich mangelnder architektonischer Gestaltungsfreiheit abgebaut werden.

 

Förderthema: FT 5: Energie- und ressourcensparende Quartiersentwicklung und -erneuerung

Antragstellung:

Assoziierter Partner:

Wirkungsort: Slowakei (Schwerpunkt: Bratislava)

Förderzeitraum: Dezember 2015 bis August 2019, Abschlussbericht zum Download

Projektkosten: Gesamtvolumen: 248 852 Euro, Förderung durch DBU: 124 425 Euro

DBU-AZ: 32748


Stand: 23.07.2021