Grüne Dächer: Klimaanlage und Wärmepolster

Dach- und Fassadenbegrünungen haben viele positive Auswirkungen auf Umwelt, Klima, Natur und Gebäude

Bewachsene Dächer leisten einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz und schützen im Haus vor sommerlicher Hitze, da sie die Räume unter dem Dach kühlen und so als natürliche Klimaanlage wirken. Begrünte Dächer und Fassaden können zudem stadtökologische Probleme und Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregenfälle oder Hitzeperioden entschärfen. Gründächer verbessern das Mikroklima, weil sie Regenwasser speichern und durch den Verdunstungseffekt die Umgebung abkühlen. Bauwerksbegrünungen binden Feinstaub und klimaschädliches Kohlendioxid: Bis zu 0,2 Kilogramm Staub und Schadstoffpartikel pro Quadratmeter werden so aus der Luft gefiltert. Großflächig eingesetzt, können dadurch Wärmeinseln in Städten verringert und die Lufttemperaturen in Stadtquartieren gesenkt werden. Die DBU hat mehrere Vorhaben zur Förderung der Dachbegrünung im urbanen Raum unterstützt.

Grünes Dach in München

Begrünte Dachflächen können vielfältig genutzt werden: von einem pflegeleichten extensiven Gründach mit Trocken- und Halbtrockenrasen und anspruchslosen Pflanzen bis zu erholsamen Dachgärten mit Dach-Cafés, Freizeit- und Sportflächen. Um die Verbreitung begrünter Dächer in Deutschland weiter voranzutreiben und städtischen Fachbehörden Unterstützung bei der Gründach-Politik zu geben, haben der Deutsche Dachgärtner Verband e. V. (DDV), die HafenCity Universität Hamburg (HCU) und die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) mit DBU-Förderung einen »Leitfaden Dachbegrünung für Kommunen« erstellt. Das 84-seitige Handbuch informiert über Nutzen, Praxisbeispiele und Fördermöglichkeiten und ermöglicht es den Kommunen, angepasste Förderinstrumente zu entwickeln oder vorhandene zu einer effizienten Gründach-Strategie zu kombinieren.

Um die Beschaffenheit der Dachoberflächen zu vermitteln werden fernerkundliche Datensätze und Geoinformationsdaten miteinander verknüpft

In einem aktuellen Projekt entwickelt der DDV mit Partnerstädten und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine Methodik, mit der aus der Vogelperspektive bereits vorhandene und potenzielle Vegetationsflächen auf Dächern identifiziert und inventarisiert werden können. Trotz der langen Tradition der Dachbegrünung in Deutschland haben nur wenige Kommunen detaillierte Angaben über die Anzahl der begrünten und möglichen, bepflanzbaren Dachflächen. Hochauflösende Satelliten- und Luftaufnahmen werden auf dreidimensionale Gebäudeumrisse gelegt. Sie liefern Informationen über die Flächengröße, Gebäudehöhe und Dachneigung.

Die Daten können als Werkzeug einer nachhaltigen Stadtentwicklung einen wertvollen Beitrag zum Ausbau der Dachbegrünung für kommunale, landes- und bundesweite Fach- und Naturschutzbehörden, Umweltorganisationen, Planungsbüros und Landschaftsarchitekten leisten.

Dachbegrünungen bieten ökologische Vorteile für die Umwelt und verbessern die Gebäude-Energie-Bilanz

Projektthema:
Leitfaden Dachbegrünung für Kommunen
Identifizierung und Potenzialanalyse von Vegetationsflächen auf Dächern

Projektdurchführung:
Deutscher Dachgärtner Verband e. V.
72610 Nürtigen
Telefon:  07022|301378
ansel@dachgaertnerverband.de
www.dachgaertnerverband.de

 

AZ 28269/30299