Gezielte Schmerzmittelsynthese dank Biotechnologie

Förderschwerpunkt Biotechnologie – ChemBioTec: Nachhaltige und erschöpfende Synthese chiraler Wirkstoffe (Profene) durch selektive biokatalytische Oxidationsprozesse

Profene (α-ArylpropionsÀuren) wie Ibuprofen und Naproxen sind gÀngige Antirheumatika und Schmerzmittel. Bei der chemischen Profensynthese entstehen zwei molekulare Bauformen, nÀmlich das S-Enantiomer und das R-Enantiomer, zu gleichen Teilen. Allerdings ist das S-Enantiomer hundertmal wirksamer, sodass nur maximal 50 Prozent der chemisch synthetisierten Ausbeute medizinisch verwendet werden können.

Einen biotechnologischen Weg zu enantiomerenreinen Profenen zu etablieren, ist das Ziel einer interdisziplinĂ€ren Kooperation mit sechs Partnern aus Wissenschaft, mittelstĂ€ndischer Wirtschaft und Großindustrie innerhalb des DBU-geförderten Forschungsverbundes ChemBioTec.

Viele HĂ€nde arbeiten fĂŒr ein Ziel: Ein interdisziplinĂ€rer Projektverbund etabliert die biotechnologische Produktion enantiomerenreiner Profene.

Ausgangssubstanzen fĂŒr die biotechnologische Profenherstellung sind einfach zu synthetisierende racemische Aldehyde. In einer dynamisch-kinetischen Racematspaltung werden diese mithilfe bestimmter, stereo-selektiv arbeitender Enzyme (Dehydrogenasen) zu den gewĂŒnschten Profen-Enantiomeren oxidiert, sodass die Ausbeute annĂ€hernd 100 Prozent betrĂ€gt. Weiterhin widmet sich das Projekt der Regeneration des Enzym-Co-Faktors und der Stabilisierung der Enzyme durch ein spezielles Coating.

Die Vorteile dieses biokatalytischen Verfahrens sind:

Das bedeutet eine gesteigerte Effizienz und eine deutlich Umweltentlastung sowie daraus folgend geringere Produktionskosten.

Im Test: Das neue Verfahren wird unter industrie-relevanten Bedingungen erprobt.
Innerhalb des Projektverbundes fĂŒhrt der Kooperationspartner chiracon, Luckenwalde, die Entwicklungen der einzelnen Projektpartner zusammen und testet die biotechnologische Profensynthese unter industrierelevanten Bedingungen. Durch ein effizientes Downstream-Processing wird die Wirtschaftlichkeit des neuen Verfahrens gewĂ€hrleistet.
Die Vorteile im Blick: Die biotechnologische Profensynthese ist effizient und umweltentlastend.

Projektthema:
Förderschwerpunkt Biotechnologie – ChemBioTec: Nachhaltige und wertschöpfende Synthese chiraler Wirkstoffe (Profene) durch selektive biokatalytische Oxidationsprozesse
www.chembiotec.de

Projektkoordination:
Delft University of Technology
Faculty of Applied Sciences Biocatalysis and Organic Chemistry

Julianalaan 136
NL-2628 BL Delft
f.hollmann@tudelft.nl
www.bt.tudelft.nl/boc

ProjektdurchfĂŒhrung:
c-LEcta GmbH

Deutscher Platz 5
04103 Leipzig
Kontakt@c-LEcta.de
www.c-lecta.com

chiracon GmbH
Biotechnologie-Park
14943 Luckenwalde
info@chiracon.de
www.chiracon.de

Dechema e.V.
Gesellschaft fĂŒr Chemische Technik und
Biotechnologie e. V.
Theodor-Hauss-Allee 25
60486 Frankfurt
info@dechema.de
www.dechema.de

Evonik Goldschmidt GmbH
Goldschmidtstr.
45127 Essen
essen@evonik.com
www.evonik.com/essen-goldschmidtstrasse

Technische UniversitÀt Berlin
Institut fĂŒr Chemie
Str. des 17. Juni 124
10623 Berlin
pressestelle@tu-berlin.de
www.chemie.tu-berlin.de

AZ 13253