Genetische Marker zur Erkennung von Holzarten

Entwicklung von genetischen Markern zur Bestimmung von einheimischen und tropischen Baumarten in Holzverbundprodukten

Hintergrund: Wald vor illegalem Holzeinschlag schützen

Jährlich gehen weltweit mehrere Millionen Hektar Wald durch illegalen Holzeinschlag verloren. Illegaler Holzhandel zählt mittlerweile neben Fälschung und Drogenhandel zu den drei größten Einnahmequellen der organisierten Kriminalität. Das meiste unrechtmäßig geschlagene Holz gelangt verarbeitet als Möbel oder Spanplatten, aber auch als Papier oder Zellstoff in den Handel. Seit einigen Jahren sehen die Gesetzgeber in Europa und den USA vor, dass bei importiertem Holz die botanische Art und die geographische Herkunft deklariert sind. Die in den vergangenen Jahren etablierten, DNA-basierten und isotopenanalytischen Methoden zur Art- und Herkunftsbestimmung sind wichtige Instrumente gegen den illegalen Holzhandel. Eines aber war bislang nicht möglich: die Herkunft von Holz in Papier und in Verbundprodukten zu bestimmen.

 

Genetische Marker zur Erkennung von Holzarten

Bei Holzverbundprodukten versagt bisher die Bestimmung der verwendeten Baumarten mittels genetischer Analyse, da verschiedene Hölzer gemischt werden und die Baum-DNA nur in geringsten Mengen vorhanden ist. Das Thünen-Institut für Forstgenetik hat daher im Rahmen eines Projektes gemeinsam mit dem Holzhandel ein neues Analyseverfahren entwickelt, bei dem die einzelnen Holzarten in fertigen Produkten nachgewiesen werden können. Dazu entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler genetische Markersysteme zur Erkennung von Gattungen und Baumarten, die in Holzverbundprodukten am häufigsten eingesetzt werden. Zur Markerentwicklung extrahieren die Forschenden DNA aus Blatt- oder Nadelmaterial und identifizieren gattungs- bzw. artspezifische Veränderungen, sogenannte „SNPs“ in der Mitochondrien- und Chloroplasten-DNA. Darauf basierend wurden bereits genetische Marker für fünf Nadelbaumgattungen und sieben Laubbaumgattungen erstellt, die an DNA aus Holzverbundprodukten angewendet werden sollen.

 

Projektdurchführung
Thünen-Institut für Forstgenetik
22927 Großhansdorf
www.thuenen.de/de/fg

DBU-AZ: 33949

Förderzeitraum: April 2018 bis März 2022

 

Stand: 28.01.2021

Präparierte Holzspäne werden in ein Reaktionsgefäß zur nachfolgenden genetischen Analyse überführt.
Das Thünen-Holzkompetenzzentrum vertreten durch Frau Dr. Hilke Schröder präsentiert seine Arbeiten und Projekte auf der Grünen Woche in Berlin 2020.