Erstes achtgeschossiges Holzgebäude Deutschlands

Entwicklung eines Bausystems zur Errichtung von Geschossbauten in Holzbauweise

Holzbauten bieten viele Umweltvorteile: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der während der Wachstumsphase das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) bindet. Das gebundene CO2 wird langfristig im Bauwerk eingelagert und ist damit der Atmosphäre entzogen. Überdies erfordert die Produktion und Montage von Holzbauteilen im Vergleich zu mineralischen Baustoffen weniger Energie. Gegenüber Häusern in Standardbauweise lässt sich daher das Treibhauspotenzial durch Holz in der Primärkonstruktion um bis zu 75% reduzieren. Um den Holzbau auch für den Mehrfamilienhausbereich und den Bürobau zu erschließen, wurde nun eine Systemlösung für bis zu achtgeschossige Holzbauten entwickelt. Das erste achtgeschossige Holzgebäude Deutschlands steht in Bad Aibling.

Wesentliche Systemelemente sind die Massivholzwände und -decken des Tragwerks. Eine einfache Montage bei einem hohen Vorfertigungsgrad sowie hohe Wärme- und Schallschutzanforderungen (DIN 4100) sind unter wirtschaftlichen Bedingungen gewährleistet. Die Konzepte zum vorbeugenden und baulichen Brandschutz genügen den Anforderungen bis Gebäudeklasse 5 und lassen trotzdem die Holzoberflächen an der Fassade und im Inneren des Gebäudes sichtbar. So wurden in dem Achtgeschosser tragende Massivholz-Innenwände mit Gipsfaser-Beplankung, tragende Massivholz-Außenwände sowie Massivholzdecken realisiert.

Detailansicht der Fassade des ersten achtgeschossigen Holzgebäudes in Deutschland

Die entwickelte Massivbauwand verteilt die Lasten der Decke auf die gesamte Wandlänge und hat aussteifende Funktion. Die Wandtafeln reichen über 13 Meter Länge. Außen sind die Massivholzwände mit Dämmplatten belegt, sodass das Gebäude annähernd Passivhausstandard erreicht. Die hohe Vor-fertigungsrate der Bauteile ermöglicht eine Montagezeit von einem Geschoss in ein bis zwei Tagen. Darüber hinaus bewirkt der geschichtete Wandaufbau eine gute Trennbarkeit der Baustoffe bei Reparaturen oder beim späteren Rückbau – die einzelnen Bauteile können so  weitergenutzt werden. Unter ökonomischen Gesichtspunkten hält das Gebäude die Kostenvorgaben des sozialen Wohnungsbaus ein, sodass sich breite Märkte eröffnen.

Ein Geschoss in ein bis zwei Tagen: Die hohe Vorfertigungsrate verkürzt die Bauzeit.

Projektthema:
Entwicklung eines Bausystems zur Errichtung von Geschossbauten in Holzbauweise

Projektdurchführung:
Huber & Sohn GmbH & Co. KG

Wasserburger Straße 4
83549 Eiselfing
Telefon     08071 919-0
info@huber-sohn.de
www.huber-sohn.de

Kooperationspartner:
SCHANKULA Architekten/Diplomingenieure,
München
www.schankula.com

Bauart Konstruktions GmbH & Co.KG, München
www.bauart-konstruktion.de

B&O Gruppe München-Berlin

www.bo-wohnungswirtschaft.de


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