Entwicklung einer neuen Hybridlacktechnologie

Eine innovative, lösemittelfreie Lackgeneration auf Basis eines synergistisch wirksamen Hybrid-Bindemittelkonzeptes kombiniert die positiven Eigenschaften lösemittelhaltiger Alkydharzlacke und die Umweltfreundlichkeit eines Wasserlacks

Lösemittelhaltige Alkydharzlacke sind im professionellen Malerhandwerk und bei Heimwerkern nach wie vor beliebt und deswegen weit im Markt verbreitet. Allerdings sind sie aufgrund ihrer leicht flüchtigen organischen Substanzen (VOC), den enthaltenen Schwermetall-Trocknungskatalysatoren sowie Antihautmitteln umwelt- und gesundheitsschädigend. In einem aktuellen Forschungsprojekt hat der Farbenhersteller J. W. Ostendorf GmbH & Co. KG, Coesfeld, für diese Produktkategorie eine wasserverdünnbare Alternative bis zur Marktreife entwickelt. Diese kombiniert die positiven Eigenschaften lösemittelhaltiger Alkydharzlacke, wie die hervorragende Verarbeitbarkeit auf großen Flächen, mit der Kratzfestigkeit, Vergilbungsfreiheit und Umweltfreundlichkeit eines Wasserlacks.

Um ein gelingsicheres, umweltfreundliches Qualitätsprodukt zu erhalten, standen folgende Eigenschaften im Fokus der Entwicklungsarbeiten:

•    ausreichende Offenzeit für einen sehr guten Oberflächenverlauf auf großen Flächen
•    Haftung auf verschiedenen Substraten wie Holz, Metall, Altanstrichen und lackierbaren Kunststoffen
•    sehr gute UV- und Witterungsbeständigkeit
•    kein oder nur minimaler Vergilbungseffekt

Umfangreiche Testreihen ergaben, dass das gewünschte Eigenschaftsprofil nur durch ein neues Bindemittelkonzept zu erreichen war. Dieses wurde zusammen mit den Rohstofflieferanten in einem durch »open innovation« geprägten Prozess entwickelt. Als Ergebnis resultierte eine neuartige Hybridtechnologie, die alle bis dahin bekannten Vorteile von Bindemitteln vereint.

Entwickelte eine wasserverdünnbare Alternative zu lösemittelhaltigen Alkydharzlacken: Der Farbenhersteller J. W. Ostendorf GmbH & Co. KG in Coesfeld

In einem zweiten Schritt wurde das Hybridsystem auf Kompatibilität mit weiteren Formulierungskomponenten geprüft und anschließend final entwickelt. Das Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie GmbH (EPH), Dresden, testete die fertige Rezeptur im Abgleich mit marktetablierten Produkten auf Lösemittelbasis. Das Ergebnis: In den Produkteigenschaften Farbstabilität, Verlauf und Offenzeit konnten mindestens gleichwertige oder sogar bessere Ergebnisse erzielt werden. Der Glanzgrad des neuen Lacksystems liegt bei etwa 90 Einheiten und damit sicher im geforderten Bereich. Darüber hinaus entfallen die für Formulierungen auf Alkydharzbasis notwendigen schwermetallhaltigen Trockner und allergenen Antihautmittel.

Vorteile für den Anwender: Die neuen Lacke lassen sich genauso handhaben wie gewohnt, sind aber gesundheitsschonend und beim Trocknen geruchsneutral.

Die neue Lackgeneration auf Basis eines synergistisch wirksamen Hybrid-Bindemittelkonzeptes kann erstmals lösemittelhaltige Lacke in ihren klassischen Anwendungsbereichen ersetzen. Durch den Verzicht auf Lösemittel sowie schwermetallhaltige Trockner und Antihautmittel wird die Umwelt erheblich entlastet und die Gesundheit des Anwenders geschont. Das neue Lacksystem ist seit Herbst 2013 unter dem Markennamen »Ultra-Color« auf dem Markt verfügbar. Mit Erfolg: Durch die Fachjury der Zeitschriften »Heimwerker Praxis« (1/2014) und »Selbst ist der Mann« (8/2014) wurden die Lacke mit Bestnoten ausgezeichnet. Und in einem unabhängigen Endverbraucher-Produkttest bewerteten 96 % der Teilnehmer den Ultra Buntlack mit »gut« bis »sehr gut«.

»Ultra-Color«-Lack erhält sehr gute Testergebnisse von verschiedenen Do-it-yourself-Magazinen.

Projektthema:
Weiterentwicklung einer neuen Hybridlackgeneration

Projektdurchführung:
J. W. Ostendorf GmbH & Co. KG
Rottkamp 2
48653 Coesfeld
Telefon:   02541 | 744-0
info@jwo.com
www.jwo.com


AZ 29574