Energieeffiziente Malzproduktion

Reduktion des Energieverbrauchs und der energiebedingten CO2-Emissionen bei der Herstellung von Malz durch den Einsatz einer Großwärmepumpe in Verbindung mit einem Blockheizkraftwerk

In Deutschland werden jährlich etwa zwei Millionen Tonnen Braumalz für die Bierindustrie hergestellt. Der Prozess beinhaltet das Weichen, Keimen und Trocknen (Darren) von speziell angebauter Braugerste.

Beim Trocknen müssen in kurzer Zeit große Mengen Wasser ausgedampft werden. Hierzu wird in einem trotz installierter Wärmetauscher sehr energieintensiven Prozess erwärmte Luft durch die Getreideschicht geblasen. Um diesen Prozess umwelt-freundlicher zu gestalten, setzte die zur GlobalMalt-Gruppe gehörende Tivoli-Malz GmbH in Hamburg ein neues Energiekonzept um: Eine Wärmepumpe und ein Blockheizkraftwerk machen die in der Stadt gelegene Mälzerei, die bis zu 105.000 Tonnen Pilsener Malz im Jahr herstellt, deutlich energie-effizienter.

Die Wärmepumpe mit einer Leistung von 3,25 MW dient dazu, die in der Trocknungsluft enthaltene Wärme zurückzugewinnen – zuvor wurde die verbrauchte Trocknungsluft mit einer Temperatur von bis zu 26 °C an die Umgebung abgegeben. Diese Wärme wird mittels der Wärmepumpe nun der angesaugten Außenluft, also der frischen Trocknungsluft, zugeführt. So wird Erdgas eingespart, das sonst zum Beheizen der Zuluft eingesetzt wurde.

Den Strom für die Wärmepumpe und auch für den Betrieb liefert ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk (2.000 kWel), dessen Abwärme ebenfalls zum Erwärmen der Trocknungszuluft genutzt wird.

Eine Komponente des Energiekonzeptes: Ein Blockheizkraftwerk, das Strom für die Wärmepumpe und den Betrieb liefert und dessen Abwärme für das Darren genutzt wird

Bei gleichbleibendem Gasverbrauch sank der Strombezug der Mälzerei aus dem öffentlichen Versorgungsnetz durch die Maßnahme erheblich, nämlich um 12.500 MWh pro Jahr. Diese Einsparung entspricht dem Jahresverbrauch von über 3.000 Einfamilienhäusern und bedeutet eine Reduktion der CO2-Emissionen um jährlich 6.300 Tonnen. Selbst wenn die Projektergebnisse nur auf ein Drittel der deutschen Malzindustrie übertragen würden, ließe sich eine Strommenge einsparen, die dem Jahresverbrauch von etwa 20.000 Einfamilienhäusern gleichkommt.

Die andere Komponente des Energiekonzepts: Die Wärmepumpe nutzt die Wärme der Trocknungsabluft.

Projektthema:
Reduktion des Energieverbrauchs und der energiebedingten CO2-Emissionen bei der Herstellung von Malz durch den Einsatz einer Großwärmepumpe in Verbindung mit einem Blockheizkraftwerk

Projektdurchführung:
GlobalMalt – Hamburg
Tivoli Malz GmbH
Reichsbahnstraße 99
22525 Hamburg
Telefon    040|54002-228
info@globalmalt.com
www.globalmalt.de


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