Am Beispiel des Bad Salzunger Burgsees haben Umwelttechniker ein neues Verfahren zur Sanierung eines stark eutrophierten Sees erprobt. Mit diesem Verfahren, das dem Wasser Phosphat entzieht, können Wasserkörper und Sedimentschicht gleichzeitig behandelt werden.
GewĂ€sser mit einem hohen NĂ€hrstoffeintrag, aber ohne Frischwasserzufluss eutrophieren zunehmend. Massive AlgenblĂŒten sind die Folge. Die Algen sterben ab, sinken zu Boden und werden dort durch Bakterien abgebaut. Der auftretende Sauerstoffmangel fĂŒhrt zu einer hohen Konzentration an Faulgasen. Das Sediment wird mit Phosphat angereichert, das im sauerstofffreien Milieu stĂ€ndig rĂŒckgelöst wird und damit in der Vegetationsperiode weitere massive AlgenblĂŒten auslöst.
Der Burgsee
Der Burgsee in Bad Salzungen (ThĂŒringen) war durch den geringen Frischwasseraustausch, der nur ĂŒber NiederschlĂ€ge stattfindet, und die langwĂ€hrende Einleitung ungeklĂ€rter AbwĂ€sser stark mit NĂ€hrstoffen belastet. RegelmĂ€Ăig traten massive AlgenblĂŒten und sogar Fischsterben auf.
Der See besteht aus einer Flachwasserzone, die durchschnittlich 4 m tief ist, und einem steil abfallenden Einbruchtrichter, der 20% der SeeflĂ€che ausmacht. Dieser ist an seiner tiefsten Stelle 25 m tief. Ab einer Tiefe von 15 m begann zu Beginn des Projektes ursprĂŒnglich das sogenannte Monimolimnion: Eine Zone in der das Wasser durch einen höheren Salzgehalt eine gröĂere Dichte aufweist und sich daher nicht mit dem ĂŒbrigen Seewasser vermischt.
Ziel des Projekts
Ziel der IMA-Umwelttechnik KG in Neu-Isenburg war es, den See in einen mesotrophen, weniger nĂ€hrstoffbelasteten Zustand zu ĂŒberfĂŒhren und so zu stabilisieren. Mit der mobilen Phosphat-Eliminationsanlage âPELICONâ der Firma UIT, Hamburg sollten dem GewĂ€sser zwei Jahre Phosphat entzogen werden. Dies geschieht durch eine AluminiumfĂ€llung. Das entstehende Aluminiumphosphat kann landwirtschaftlich verwertet werden. ZusĂ€tzlich wurde der auftretende Schwefelwasserstoff aus dem Monimolimnion mit Eisensalzen entfernt, um eine GeruchsbelĂ€stigung im Kurort Bad Salzungen zu vermeiden.
WasserqualitÀt schnell verbessert
Das kalte aufbereitete Wasser wurde nach der Behandlung ĂŒber die Flachwasserzone in den See geleitet. Dort war sofort eine QualitĂ€tsverbesserung zu erkennen. Infolge der MaĂnahmen wurden im Oktober 2000 in 13 m Tiefe noch Sauerstoffkonzentrationen von 20 % gemessen, im Vergleichsmonat 1999 war die Zone ab 5 m Tiefe sauerstofffrei. Auch in anderer Hinsicht hat die PELICON Anlage zu Verbesserungen der WasserqualitĂ€t gefĂŒhrt: die Sichttiefe nahm von durchschnittlich unter 100 cm auf ca. 120 cm zu.
Projektziel: Sanierung hoch eutropher GewÀsser ProjekttrÀger: IMA-Umwelttechnik KG
Hans-Böckler-Str. 23
63263 Neu-Isenburg Telefon: 06102 / 81681-13 Fax: 030/64-1905-23 URL: www.ima-umwelt.com E-Mail: ima@ima-umwelt.com Der Burgsee Bad Salzungen in ThĂŒringen hat nach der Sanierung eine deutlich bessere QualitĂ€t.Eine mobile Phosphat-Eliminationsanlage entzog dem Burgsee zwei Jahre lang Phosphat.