Als Grundbausteine des Lebens sind AminosĂ€uren in allen tierischen und pflanzlichen Geweben enthalten und bilden daher eine wertvolle Ausgangsbasis fĂŒr pharmazeutische Wirkstoffe oder auch fĂŒr die kĂŒnstliche ErnĂ€hrung in Kliniken. FrĂŒher wurden AminosĂ€uren hauptsĂ€chlich durch umweltÂbelastende Methoden wie die sĂ€ureÂkatalysierte Hydrolyse oder Extraktion gewonnen.
Heute bieten biotechnologische Verfahren umweltfreundliche und ressourcenÂschonende Alternativen. Ein groĂer Teil der AminosĂ€uren wird dabei mit dem Bakterium Corynebakterium glutamicum hergestellt. Die Amino GmbH im niedersĂ€chsischen Frellstedt nutzt StĂ€mme dieses Bakteriums, um verzweigtkettige AminosĂ€uren zu synthetiÂsieren, die vor allem fĂŒr pharmazeutische Zwecke in hoher Reinheit benötigt werden.
Eine wichtige Enzymklasse fĂŒr die AminosĂ€ureproduktion sind Transaminasen, die die Ăbertragung von Aminogruppen katalysieren und so KetosĂ€uren in AminosĂ€uren umÂwandeln. Der Amino GmbH gelang es durch Genomuntersuchungen von C. glutamicum, zwei Transaminasen zu
identifizieren, die als NebenaktivitÀt die Synthese der verzweigtkettigen AminosÀure L-Leucin katalysieren.
Gezielte VerÀnderungen in einem der Transaminasegene erzeugten ein Enzym, dass die Leucinvorstufe mit nahezu verdoppelter katalytischer Effizienz umsetzt. Die zweite Transaminase konnte kristallisiert werden, so dass es möglich war, ein Strukturmodell zu erstellen. Beide Projektergebnisse bieten Potenzial, die Funktion der Transaminasen und damit die AminosÀuresynthese weiter zu verbessern.
Ein weiteres Projektergebnis war die VerÂbesserung der Valinsynthese, indem in einem L-Valin-Produktionsstamm von C. glutamicum bestimmte Gene deletiert und damit die Bildung des Nebenproduktes L-Alanin um bis zu 75 % verringert wurde. Durch die erhöhte Valinproduktion und -akkumulation in den Bakterien kann der ursprĂŒnglich zweischrittige Valin-Aufreinigungsprozess in einem Schritt erfolgen, was den Wasserverbrauch um bis zu 30 % und den Energieverbrauch um 25 % senkt. Gleichzeitig steigt die Produktausbeute um 15 %, was das Verfahren rohstoffeffizienter und damit auch kostengĂŒnstiger macht.
Projektthema:
Umwelt- und ressourcenschonende biotechnologische Produktion verzweigtkettiger AminosÀuren
ProjektdurchfĂŒhrung:
AMINO GmbH
An der Zucker-Raffinerie 9
38373 Frellstedt
Telefon   05355|9100-0
anfrage@amino.de
www.amino.de
Kooperationspartner:
Forschungszentrum JĂŒlich
info@fz-juelich.de
www.fz-juelich.de
AZ 13158