Die Herkunft von Holz kontrollieren

Überprüfung der Herkunftsdeklarationen von Holz mittels Isotopenverteilung

Illegaler Holzeinschlag ist ein großes internationales Problem und hat in den Herkunftsländern verheerende Folgen für Natur und Menschen. Der illegale Holzeinschlag konzentriert sich auf die Tropenregionen Afrikas, Asiens, Mittel- und Südamerikas sowie auf die ehemaligen Ostblockstaaten. Bei über 50 % des dort geschlagenen Holzes wird gegen geltendes Recht verstoßen. Doch ist es bislang schwer, illegales Holz zu erkennen. Das soll sich ändern: Mithilfe der Firma Agroisolab (Jülich) treibt die Umweltstiftung WWF Deutschland ein Analyseverfahren voran, das anhand der Holz-Beschaffenheit der Probe auf dessen Ursprungsregion schließen lässt.

Ziel ist es, die Herkunft des Holzes mithilfe der Isotopenmethode nachweisbar zu machen, den Holzmarkt so transparenter zu gestalten und die Vermarktung illegaler Hölzer deutlich zu reduzieren. Mit der neu entwickelten Methode lässt sich die angegebene Herkunft des Holzes überprüfen. Entsprechend der Isotopenverteilung von Sauerstoff und Wasserstoff im Niederschlag einer Region findet sich eine entsprechende Konzentration der stabilen Isotopen in der Zellulose des Holzes wieder – dies ermöglicht die großräumige Zuordnung der Proben.

Dabei wird aus den chemischen Elementen der Probe ein »Fingerabdruck« bestimmt und mit Referenzen aus möglichen Ursprungsregionen verglichen, um die Herkunft zu verifizieren. Im Lebensmittelbereich wird diese Methode zur Überprüfung der Herkunfts-Deklaration schon seit Jahren erfolgreich angewandt.

Nach Angaben der FAO werden weltweit jährlich rund 15 Millionen Hektar Wald zerstört.

Das aktuelle Vorhaben zur Bestimmung der Holzherkunft gliedert sich in zwei Phasen: Zuerst prüft die Jülicher Firma Agroisolab GmbH, inwieweit die Isotopenmethode für Holz anwendbar ist. In der zweiten Phase wird dann eine internationale Referenzdatenbank mit Holzmustern aufgebaut. WWF-Mitarbeiter haben dazu Proben vor allem aus Ländern wie Schweden, Russland, Finnland, aus den baltischen Staaten, Polen, Indonesien und Malaysia zusammentragen. Diese Staaten sind für den deutschen Holzimport von entscheidender Bedeutung.

Das D/H-Isotopenverhältnis des Holzes der beprobten russischen Standorte weist eine Nord-Süd-Drift auf.

Anhand von Beispielen soll gezeigt werden, dass die Isotopenmethode, wie bereits bei Lebensmitteln, auch im Holzbereich praxis-tauglich angewendet werden kann. Wenn die Herkunft des Holzes nachgewiesen werden kann, lässt sich künftig der Handel mit illegalem Holz aufdecken und langfristig stoppen.

Projektthema:
Überprüfung der Herkunftsdeklarationen von Holz mittels Isotopenverteilung

Projektdurchführung:
Agroisolab GmbH

Karl-Heinz-Beckurts-Str. 13
52428 Jülich
Telefon 02461|690290
office@agroisolab.de
www.agroisolab.de

WWF Deutschland
Rebstöckerstraße 55
60326 Frankfurt am Main
Telefon 069|79144-0
www.wwf.de

AZ 23895