Denkmal und Energie

Konzepte für Baudenkmäler

Bei einer optimierten Energieversorgung von Baudenkmälern besteht die Herausforderung darin, originale Bausubstanz visuell und substanziell zu erhalten und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken sowie den Raumkomfort zu verbessern. Diese Maßnahmen stehen insgesamt für die Schonung kultureller und energetischer Ressourcen sowie eine Umweltentlastung durch die Verminderung von Kohlendioxidemissionen. Im Projekt »Denkmal und Energie« entwickeln das Institut für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden und die DBU gemeinsam mit Praxispartnern innovative Lösungsansätze. Zwei Demonstrationsobjekte, die im Rahmen des Projektes konzipiert und planerisch begleitet wurden, stehen beispielhaft für die praktische Umsetzung.

Doppelfassade des sanierten Hoffmannschen Wohnhauses, Siedlung Schillerpark, Berlin

Die Siedlung Schillerpark im Berliner Stadtteil Wedding ist als UNESCO-Weltkultuerbe ge-listet. Die Bauten aus der Nachkriegsmoderne stammen von Hans Hoffmann sowie Bruno und Max Taut.

Im Rahmen des Projektes wurde ein Sanierungskonzept für eines der Hoffmannschen Häuser entwickelt. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den sogenannten Blumenfenstern – einer geschosshohen, begehbaren Doppelverglasung. Ein neues Lüftungskonzept bezieht die Doppelfenster mit ein: Die Zuluft wird durch den Fensterzwischenraum geführt und durch die Sonneneinstrahlung erwärmt, so dass sich thermische Behaglichkeit und notwendige Belüftung verbinden. Eine verbesserte Wärmedämmung durch Isolierverglasung sorgt zudem für eine günstige Temperaturverteilung im Raum.

Die Mittelschule Ehrenfriedersdorf nach der Sanierung

Bei der Mittelschule in Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge, einem typischen Gründerzeit-gebäude, wurde ein innovatives Geothermie-Konzept umgesetzt: In der Nähe des Gebäudes befinden sich ehemalige geflutete Bergbau-stollen. Deren etwa 10 °C warmes Grubenwasser liefert in Kombination mit einer elektromotorischen Wärmepumpe die Heizwärme für die Schule.

Dabei wird das Grubenwasser über einen Wärmetauscher geführt und dann in das Stollensystem zurück geleitet. Die gewonnene Wärme wird in einen Pufferspeicher geladen und nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Zudem wurde der Heizwärmebedarf des Schulgebäudes durch eine Innendämmung aus kapillaraktivem Material und den Einbau neuer Fenster deutlich reduziert.

Projektthema:
Denkmal und Energie

Projektdurchführung:
Technische Universität Dresden

Institut für Baukonstruktion
George-Bähr-Straße 1
01062 Dresden
Telefon    0351|463-34845
bauko@mailbox.tu-dresden.de
www.bauko.bau.tu-dresden.de


AZ 22814/26232