Das zweistufige biologische Verfahren der Firma Ăkotec eignet sich zur effizienten, kostengĂŒnstigen und reststofffreien Reinigung von Deponiesickerwasser. Im Vergleich zur herkömmlichen Eindampfung und Trocknung wird das Sickerwasserkonzentrat ohne den Einsatz von Chemikalien gereinigt. Das Verfahren entlastet die Umwelt, schont DeponiekapazitĂ€ten und spart Kosten.
Sickerwasser aus MĂŒlldeponien enthĂ€lt eine Vielzahl an Schmutz- und Schadstoffen. Um angrenzende Böden und das Grundwasser zu schĂŒtzen, werden DeponiesickerwĂ€sser geklĂ€rt. Die herkömmliche KlĂ€rung besteht aus rein physikalischen Verfahren beziehungsweise aus einer biologischen Vorbehandlung mit physikalisch-chemischer Nachbehandlung, die je nach Verfahren sehr teuer sein kann. Die Firma Ăkotec aus Berlin hat nun in Zusammenarbeit mit der Freien UniversitĂ€t Berlin ein rein biologisches Verfahren entwickelt, das sich zur Vor- und Nachbehandlung von Deponiesickerwasser eignet.
Die Wirksamkeit des Verfahrens wurde zunĂ€chst im LabormaĂstab erfolgreich nachgewiesen. Auf der Deponie Schöneiche soll in einer Pilotanlage die Effizienz des Verfahrens zur Behandlung von Rohsickerwasser und Sickerwasserkonzentraten im technischen MaĂstab bestĂ€tigt werden.
Eine Stufe fĂŒr Rohsickerwasser
Der erste Teil des zweistufigen Verfahrens ist die "Biostufe 1", die aus vier hintereinander geschalteten Festbettreaktoren besteht. Die Reaktoren enthalten fĂŒr die jeweilige Reinigungsaufgabe konditionierte Bakterienpopulationen. Das Rohsickerwasser der Deponie kann aufgrund der niedrigen Metallkonzentrationen mit der "Biostufe 1" reststofffrei geklĂ€rt werden.
Zwei Stufen fĂŒr Sickerwasserkonzentrat
Sickerwasserkonzentrate enthalten im Vergleich zu Rohsickerwasser einen relativ hohen Anteil schwer abbaubarer Verbindungen. Dies sind vor allem wasserlösliche Huminstoffe, die aufgrund ihrer GröĂe von Bakterien nicht in vertretbaren ZeitrĂ€umen verwertet werden können. Nach der Vorbehandlung in "Biostufe 1" konzentriert eine Nanofiltrationsanlage die organischen Reste in einen 10 %-igen Teilstrom auf. Der Filtratstrom mit 90 % des Gesamtvolumens kann gemÀà der Abwasserverordnung eingeleitet werden. In der "Biostufe 2" werden die Huminstoffe des verbliebenen Konzentrats von WeiĂ- bzw. BraunfĂ€ulepilze extrazellulĂ€r abgebaut. Die Abbauprodukte werden in die "Biostufe 1" zurĂŒckgeleitet, wo sie von Bakterien mineralisiert werden.
Projektziel: Entwicklung eines zweistufigen biologischen Verfahrens zur Reinigung von Deponiesickerwasser ProjekttrĂ€ger: ĂKOTEC Energiemanagement GmbH
ElsenstraĂe 106
12435 Berlin Telefon: (0 30) 53 63 97 -0 Fax: (0 30) 53 63 97 -90 URL: http://www.oekotec.de E-Mail: mail@oekotec.de Auf der Deponie Schöneiche wird das neue biologische Reinigungsverfahren fĂŒr Deponiesickerwasser der Firma ĂKOTEC (Berlin) im technischen MaĂstab erprobt.Schematische Darstellung der Pilotanlage zur biologischen Reinigung von Deponiesickerwasser.