Abgasreinigung durch Mischnebel

An der Universität Frankfurt wird bereits seit vielen Jahren untersucht, wie Wolken und Nebel durch Gasaufnahme zur Selbstreinigung der Atmosphäre beitragen. Ausgehend von dieser Grundlagenforschung wurde nun ein neues Verfahren zur Emissionsminderung mit vielfältigen Anwendungsfeldern entwickelt.
Das Mischnebelverfahren

Für jede Abgaszusammensetzung wird individuell die effektivste Zusammensetzung der Mischnebel ermittelt. Feinster Nebel aus sauren oder basischen Tröpfchen im µm-Bereich wird durch Hochdruckdüsen erzeugt und in die Abgasleitung eingebracht. Zusätzliche Wirkstoffe unterstützen die Absorption von organischen Substanzen.
Um zu gewährleisten, dass die Zusammensetzung der Mischnebeltropfen alle möglicherweise vorhandenen sauren, basischen und organischen Gase absorbiert, wird die Effektivität der Emissionsminderung vor dem endgültigen Einbau eines Mischnebelreaktors mit Testnebeln geprüft.

Regelkreis für Wirkstoffzugabe

Durch eine integrierte Sensorik kann die Wirkung des Verfahrens kontrolliert werden. Mit einem entsprechenden Regelkreis wird die Wirkstoffzugabe so gesteuert, dass ein optimales Verhältnis von Wirkstoffen und Abgaskonzentration vorliegt. So werden Chemikalieneinsatz und Betriebskosten reduziert.

Starke Geruchsminderung

Das Verfahren wurde in zahlreichen Betrieben der kommunalen Entsorgung und in verschiedenen Industriebranchen erprobt. In Klärwerken, Kompostieranlagen, Tierverwertungsanlagen, Gießereien und der Bitumenindustrie wurde es erfolgreich eingesetzt. In allen Fällen wurden die Emissionen um mehr als 90% reduziert. Dabei wurden besonderes die Gerüche, die zu einer starken Belästigung in der Nachbarschaft führen können, deutlich vermindert.

Projektziel:
Entwicklung eines Verfahrens zur Absorption von übelriechenden Emissionen aus Landwirtschaft, Kommunalen Entsorgungsbetrieben und Industrie
Projektträger:
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Zentrum für Umweltforschung Georg-Voigt-Straße 14 60325 Frankfurt
Telefon:
(069) 79822341
Fax:
(069) 79828548
URL:
http:// www.rz.uni-frankfurt.de/zuf/
E-Mail:
jaeschke@zuf.uni-frankfurt.de
Zur Emissionsminderung wird feinster Nebel aus sauren oder basischen Tröpfchen im µm-Bereich durch Hochdruckdüsen erzeugt und in die Abgasleitung eingebracht.
Mischnebeltropfen nehmen aus der Umwelt die unterschiedlichsten Emissionen auf.