Projekt 38542/01

Planetary Health Diet: Transformation durch Bildung für Gesundheitsberufe am Beispiel der Diätassistent*innen

Projektträger

KLUG - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V.
Cuvrystr. 1
10997 Berlin
Telefon: +49 30 439706903

Zielsetzung

In Deutschland stellen traditionelle Ernährungsmuster nicht nur ein erhebliches Gesundheitsrisiko der Bevölkerung dar, sondern wird durch die damit zusammenhängende Nahrungsmittelproduktion das Klima und die Gesundheit unseres Planeten ebenfalls massiv gefährdet.

Hier setzt die von EAT-Lancet entwickelte Planetary Health Diet an. Sie liefert Konsument*innen und Expert*innen erstmalig eine Orientierung, wie eine klimagerechte, vorwiegend pflanzliche und gesunde Ernährung aussehen kann. Somit erweitert sie bisherige Empfehlungen zur gesunden Ernährung um neue Aspekte der nachhaltigen Entwicklung.

Da das wissenschaftlich fundierte, ganzheitliche Konzept aufgrund fehlender beruflicher Kompetenzen im Ernährungs- wie auch im Gesundheitssektor noch unzureichend Anwendung findet, setzt hier das BBNE-Vorhaben für Gesundheitsberufe an. Konkret werden zielgruppenspezifische curriculare Berufsbildungsangebote für Auszubildende und Studierende sowie Fortbildungen für Lehrende aus mindestens drei Berufsgruppen entwickelt und erprobt; es handelt sich um Berufsbildungskonzepte zur Planetary Health Diet im Sinne einer transformativen Bildung.

Da sich nach Erstrecherche die Diätassistenz als besonders relevant herausgestellt hat, erfolgt zunächst eine modellhafte Entwicklung und Erprobung für Diätassistent*innen. Darüber hinaus erfolgt die Auswahl zweier weiterer Berufsgruppen, die an der Schnittstelle von Ernährung und Gesundheit arbeiten, nach vorheriger Stakeholder-Konsultation und weiterer Recherche. Zwei der folgenden Berufsbereiche werden ergänzend im Prozess ausgewählt: Ernährungsmedizin, Oecotrophologie, Ernährungswissenschaft, Alten-/Krankenpflege, Hauswirtschaft, Verpflegungsmanagement sowie Kochberufe.

Arbeitsschritte

Gemeinsam mit der Diätschule des Uniklinikums Münster wird ein Curriculum für Auszubildende der Diätassistenz entwickelt und modellhaft mit 120 Teilnehmenden umgesetzt. Diese Module vermitteln u. a. Wissen zu gesundheitlichen Auswirkungen globaler Umweltveränderungen, der Rolle der Landwirtschaft dabei und Konzepten zur Nachhaltigen Ernährung im Sinne der Planetary Health Diet. Auch deren Bedeutung für die Prävention und Therapie verschiedenster Erkrankungen Ziel der Module wird so thematisiert. Die Teilnehmenden erwerben anwendungs- und somit handlungsorientiertes wissenschaftlich-fachlich fundiertes Wissen für ihrem späteren Berufsalltag.

Es wird ein 180-minütiges Fortbildungsmodul für Lehrende der verschiedenen Berufsgruppen nach dem Train-the-Trainer-Ansatz entwickelt. Eine Erprobung mit 20 Lehrenden aus dem Bereich der Diätassistenten-Ausbildung ist mit Unterstützung der Diätschule in Münster und dem VDD vorgesehen.

Die modularen Lehr-/Lernvideos für die Diätassistent*innen dienen in einem nächsten Schritt als Blaupause für die beiden anderen zwischenzeitlich ausgewählten weiteren Gesundheitsberufen. Mit mindestens zwei Bildungsträgern aus den ausgewählten Berufsfeldern wird je mindestens ein Bildungsmodul im Rahmen von Aus- und Fortbildung durchgeführt.

Parallel zu den o. g. Projektbausteinen wird die Verstetigung/Fortführung u. a. durch Einbeziehen von Lehrenden sowie die Zusammenarbeit mit Berufsverbänden und Bildungseinrichtungen vorbereitet. Auf dem gemeinsamen Kongress „ERNÄHRUNG 2024“ von DGEM, VDOE und VDD, wird das Thema Planetary Health Diet als Schwerpunkt gesetzt und erreicht so rund 600 Teilnehmende; ergänzend ist eine spezifische Abschlussveranstaltung als Symposium vorgesehen. Mit Netzwerk- und Fachgremienarbeit (z.B. BALD-Zusammenschluss für Lehre in der Diätetik), Vorträgen/Workshops auf weiteren Kongressen, (fach-) öffentlichen Veranstaltungen und durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden die Ergebnisse zudem verbreitet.

Übersicht

Fördersumme

119.551,00 €

Förderzeitraum

01.01.2023 - 31.12.2024

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Landnutzung
Umweltkommunikation