Projekt 38044/01

Lebensraum Grundwasser als Teil eines nachhaltigen Grundwassermanagements – Bürgerwissenschaften und Fachinformation

Projektträger

Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz -Ehrenamtlicher Mitarbeiter (Instituts-Direktor a. D.)
Am Museum 1
02826 Görlitz
Telefon: +49 3581 47605110

Zielsetzung

Ziel des Projektes war es, größtmögliche Aufmerksamkeit bei Politik und Öffentlichkeit für den Lebensraum Grundwasser zu generieren und so einen Beitrag zur Kenntnis, zum Schutz und zur Erfassung seiner Artenvielfalt zu leisten. Durch die Kooperation mit GEO sowie durch Synergien mit dem „Gewässer des Jahres 2022“ (Grundwasser) erzielten die Projektpartner eine hohe nationale Reichweite. Zielgruppen waren Politik und Politiker (v. a. über die Auftaktveranstaltung des GEO-Tags in Berlin am 24.06.), die bundesweiten Medien, die Fachöffentlichkeit (Naturschutz, Forschung, Trinkwasserversorgung, Umweltbehörden) und eine breite Öffentlichkeit, z. B. über umfassende Öffentlichkeitsarbeit, mehrere dezentrale Veranstaltungen, den „Tag des Grundwassers“ auf der Landesgartenschau Neuenburg am Rhein 2022 und die Berichterstattungen dazu.

Senckenberg

Arbeitsschritte

Das Projekt gliederte sich in verschiedene Arbeitsphasen: Von Februar bis April wurde u. a. der Projektrahmen abgesteckt, Aktivitäten der Partner vorabgestimmt, Kontakte mit GEO intensiviert und nach einem passenden Veranstaltungsort für die Auftaktveranstaltung des GEO-Tags am 24.06.2022 in Berlin gesucht. Die Wahl für den Veranstaltungsraum fiel auf die James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel in Berlin Mitte. Parallel wurde die Veranstalter von SMNG und der IGÖ nach Inhalten und Formaten für die Veranstaltungen vom 24.06. bis 26.06.2022 gesucht. Für die politische Auftaktveranstaltung entschieden wir uns für Kurzvorträge zu den Themen: „Artenvielfalt im Grundwasser“, „Klimawandel“, „Trinkwasserversorgung“, „Landwirtschaft“, „Urbane Räume“ und „Gesetzeslage auf EU-Ebene“.
Ab Mai wurden Pressemitteilungen für die Veranstaltungen vom 24.06. bis 26.06. vorbereitet. Es wurde eine Projektwebsite vom SMNG angelegt, auf der alle wichtigen Informationen zu den Veranstaltungen zugänglich gemacht wurden. Das Team des BUND Berlin organisierte eine Grundwasserexkursion auf die Fischerinsel. Bis Ende Mai hatten alle Expert*Innen zugesagt und das Programm für die Auftaktveranstaltung in Berlin wurde finalisiert.
Die Auftaktveranstaltung zum GEO-Tag der Natur am 24.06.2022 in Berlin startete mit einer Grundwasser-Beprobung mit Dr. Silke Karcher, Berliner Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz. Die Grundwasser-Tiere wurden durch PD Hans-Jürgen Hahn mikroskopisch bestimmt. Im Anschluss fand im Auditorium der James-Simon-Galerie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Informationsveranstaltung statt mit Grußworten von Generaldirektor Prof. Parzinger, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und Dr. Bettina Hoffmann, der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt. Im Vortragsblock informierten Prof. Christian Griebler (Universität Wien), PD Dr. Hans-Jürgen Hahn und Frau Dr. Gesche Grützmacher (Berliner Wasserbetriebe) über die Gefährdung des Grundwassers als Lebensraum und Ressource. Prof. Frank Eulenstein (Leibniz-ZALF), Ingrid Weitzel (Stadt Hannover) und Martin Häusling (MdEP) berichteten zur Nitratbelastung, zum Grundwasser-Monitoring und zum Systemwandel in der heutigen Landwirtschaft.
Am 25.06.2022 fanden an fünf verschiedenen Standorten in Deutschland (Berlin, Rust, Landau), Luxemburg und Wien dezentrale Veranstaltungen zum GEO-Tag der Natur im Grundwasser statt. Es wurden Grundwasserproben unter Beteiligung von insgesamt ca. 120 Bürgern entnommen und auf Tiere und abiotische Faktoren untersucht. Auf der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein konnte das Team am 26.06.2022 mit einem vielfältigen Programm und in der Senckenberg-Grundwasserausstellung „Grundwasser lebt!“ das Thema Grundwasser einem breiten Publikum (ca. 400 Teilnehmer) nahebringen.
Alle Aktivitäten wurden fotografisch oder als Video dokumentiert. So sind die wichtigsten Aussagen, Informationen und Eindrücke der Veranstaltungen über den Projektzeitraum hinaus verfügbar. Eine intensive Medienarbeit im Nachgang sorgte für zahlreiche Publikationen zum Thema in bundesweiten Journalen (u. a. Stern, GEO).

Ergebnisse

Die Beteiligung und Berichterstattung der Medien zur Auftaktveranstaltung fiel geringer als erwartet aus (siehe Punkt 4.1 Pressespiegel). Immerhin waren Vertreter von drei der großen Tageszeitungen bei der die Veranstaltung anwesend und berichteten. Die Medienresonanz im Nachgang war allerdings erfreulich (u. a. Berichte zu Grundwasser in GEO und im Stern).
Die Zielgruppe „Politik“ war durch die Parlamentarische Staatssekretärin im BMU Dr. Bettina Hoffman, die Berliner Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, Frau Dr. Silke Karcher, und den Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Martin Häusling, MdEP, sowie – als höchsten Repräsentanten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt - durch den Generalsekretär der DBU Alexander Bonde vertreten. Auch hier waren die Erwartungen größer.
Die Gründe der moderaten Wahrnehmung der Veranstaltung am 24.06. sind unklar. Auch andere Aktivitäten verzeichneten in diesem Sommer einen extremen Einbruch bei den Anmeldezahlen. Wie andernorts hatte das Kriegsgeschehen in der Ukraine den medialen Fokus umgelenkt. Dass trotz der drastischen Dürre im Sommer 2022, den Waldbränden in Berlin und Brandenburg und dem offenbaren Zusammenhang mit Klimawandel, Wasserverfügbarkeit und der Thematik des GEO-Tags das Interesse so gering war, bleibt unverständlich.
Das dritte Ziel der Veranstaltung, einen Beitrag zum Schutz und zur Erfassung seiner Artenvielfalt zu leisten, wurde durch die Beteiligung der geladenen Referent*innen im vollem Umfang erreicht, deren Vorträge das Thema Grundwasserschutz und kenntnis- und facettenreich beleuchteten und die interessante Denkanstöße lieferten. Die Projektpartner erwarten, dass durch die Veröffentlichung des Film-Zusammenschnittes die Kernaussagen der Vorträge und Podiumsdiskussion ein breites Publikum erreichen, nachwirken und so die Ziele der Veranstaltung umfassend erfült.
Ebenfalls erfreulich war, dass die Besucherzahlen bei den dezentralen Veranstaltungen am 25.06. und vor allem beim „Tag des Grundwassers“ in Neuenburg am Rhein am 26.06. hoch ausfielen; allein am 26.06. nahmen in Neuenburg etwa 400 Besucher der Landesgartenschau die verschiedenen Angebote wahr. Hier wurde die Zielgruppe „breite Öffentlichkeit“ erreicht.
Als äußerst positiv können die Ergebnisse der Grundwasserbeprobungen gewertet werden. Es wurden zahlreiche Probenahmen durchgeführt, die Ergebnisse der Auswertung zur Grundwasserfauna leisten einen Beitrag zur Erfassung der Artenvielfalt als ein Grundstein für Grundwasser(arten)schutz und Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Öffentlichkeitsarbeit

Erschienen:
- https://www.umweltkalender-berlin.de/angebote/details/83842?dat=2022-06-24
- https://www.bmuv.de/service/veranstaltungen/veranstaltung?tx_bmubevents_events%5Baction%5D=show&tx_bmubevents_events%5Bcontroller%5D=Calendar&tx_bmubevents_events%5Bevent%5D=1975&cHash=4dfcd10e910358ffb1da5fe16fb3736f
- https://dielinde.online/19074/grundwasser-aktionstag-an-der-universitaet-halle/
- https://www.mnhn.lu/de/blog/2022/06/luxemburg-nimmt-am-geo-tag-der-natur-2022-teil-lebensraum-grundwasser/
- https://applied.geo.uni-halle.de/de/geotagdernatur/
- https://www.bund-berlin.de/service/termine/detail/event/geotag-der-natur-gemeinsame-beprobung-der-tierwelt-im-grundwasser/
- Zeitungsartikel in der Regionalzeitung zur Veranstaltung in Rust
- Erwähnung zum GEO-Tag der Natur im Grundwasser in Rust in der Badischen Zeitung
- Filmbericht der diwafilm GmbH "Die große Dürre" mit Sequenzen vom GEO-Tag: https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/die-grosse-duerre-reicht-unser-wasser/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzZkOTI2YjA4LTg4ZWItNGRjYS1hOWJiLTEyZTBhZmY1Y2U1OA.
- GEO-Magazin, 28.10.2022, Bericht über Grundwasserforschung und –biodiversität sowie zu Dr. Cornelia Spengler, IGÖ
https://www.geo.de/natur/oekologie/warum-wir-unser-grundwasser-unbedingt-schuetzen-muessen-32834802.html
- Stern, 13.10.2022, Bericht zur Grundwasserausstellung in Görlitz

Infos zu den Veranstaltungen (Auswahl)
https://museumgoerlitz.senckenberg.de/de/pressemeldungen/einladung-zur-auftaktveranstaltung-geo-tag-der-natur-2022-grundwasser-am-24-06-in-berlin/

https://gemeinsamforschen.senckenberg.de/de/mitmachen/aktionen/geo-tag-der-natur-2022/

https://gemeinsamforschen.senckenberg.de/de/home/auftaktveranstaltung-geo-tag-der-natur-2022-grundwasser/

Fazit

Das Projekt hatte das Ziel, Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema Grundwasser, Grundwasserbiodoversität und –schutz zu erzeugen und zwar in der breiten Öffentlichkeit, bei Medien und Politikern.
Erfreulich war die Resonanz auf die dezentralen Veranstaltungen, die sich v. a. an Bürger, an Familien und junge Menschen richteten. An 6 Standorten in drei Ländern nahmen über 500 Menschen die Angebote im Rahmen des Projektes wahr, insbesondere auf der Landesgartenschau in Neuenburg a. Rhein, wo zu der Zeit auch die Senckenberg Wanderausstellung „Grundwasser lebt!“ zu sehen war und so thematische Synergien geschaffen werden konnten. Positiv bewerten wir auch die Ergebnisse der Grundwasserbeprobungen unter Beteiligung von Bürgern. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag zur Erfassung der Artenvielfalt als ein Grundstein für Grundwasser(arten)schutz und Sensibilisierung der Öffentlichkeit
Das Ziel, einen Beitrag zum Schutz des Grundwassers zu leisten, wurde durch die Beteiligung der geladenen Referent*innen erreicht, deren Vorträge das Thema Grundwasserschutz und kenntnis- und facettenreich beleuchteten und – allgemeinverständlich und klar – wichtige Denkanstöße lieferten. Die Projektpartner erwarten, dass durch die Veröffentlichung des Film-Zusammenschnittes die Kernaussagen der Vorträge und Podiumsdiskussion ein breites Publikum erreichen, nachwirken und so die Ziele der Veranstaltung umfassend erfüllt.
Die Beteiligung und Berichterstattung der Medien zur Auftaktveranstaltung fiel geringer als erwartet aus. Wie andernorts hatte das Kriegsgeschehen in der Ukraine den medialen Fokus umgelenkt. Die Medienresonanz im Nachgang war allerdings erfreulich (u. a. durch das Projekt initiierte Berichte zu Grundwasser in GEO und im Stern).
Die Zielgruppe „Politik“ war durch die Parlamentarische Staatssekretärin im BMU Dr. Bettina Hoffman, die Berliner Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, Frau Dr. Silke Karcher, und den Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Martin Häusling, MdEP, sowie durch den Generalsekretär der DBU Alexander Bonde vertreten. Diese Repräsentanten und Grußwortredner waren hochkarätig, ihre Teilnahme ein Beweis für die Relevanz unseres Themas und unserer Veranstaltung. Aber außer ihnen waren nur wenige Politiker unserer Einladung gefolgt. Möglicherweise war die Nähe der parlamentarischen Sommerpause oder die Entscheidung für den Freitag als Veranstaltungstag einer der Gründe für die quantitativ geringere Beteiligung.

Übersicht

Fördersumme

59.875,00 €

Förderzeitraum

26.01.2022 - 26.10.2022

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik