Projekt 37841/01

Young Climate Action for World Heritage

Projektträger

Institute Heritage Studies an der Internationalen Akademie Berlin gGmbH
Nassauische Str. 5
10171 Berlin
Telefon: 0157/50323098

Zielsetzung

Der Klimawandel zählt zu den größten Bedrohungen für den Erhalt von UNESCO-Welterbestätten. Seine gravierenden Auswirkungen auf Kultur- und Naturerbe zeigen sich bereits überall auf der Welt: Zum Beispiel in Australien im Absterben der Korallen im Great Barrier Reef, in Tansania durch die Verbreitung von invasiven Baumarten am Kilimandscharo oder in Deutschland und Polen durch die Veränderung der Vegetation in historischen Gärten und Kulturlandschaften. Welterbestätten nachhaltig vor dem Klimawandel zu schützen und darüber hinaus ihr Potential als Motor für klimafreundliche und nachhaltige Entwicklung zu kommunizieren und zu nutzen, ist deshalb eine zentrale Aufgabe für aktuelle und kommende Generationen.
Dennoch wurden im Rahmen des Bildungsauftrags der Welterbekonvention bisher kaum junge Menschen motiviert und befähigt, Welterbe zu schützen und dem Klimawandel vor Ort durch nachhaltige Entwicklung zu begegnen. Das Institute Heritage Studies (IHS) setzt genau hier an und entwickelt grenzübergreifende Bildungskonzepte zum Thema Welterbe und setzt diese praktisch an Welterbestätten um. Das IHS-Projekt „Young Climate Action for World Heritage“ in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) verbindet erstmals auf innovative Weise die Nachhaltigkeitsziele 4.7 zur „Förderung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und Global Citizenship“, 11.4 zum „Schutz des Welterbes“ und 13.3 zur „Sensibilisierung für den Klimawandel“ der Agenda 2030. Im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), setzen sich Schüler:innen im Projekt an UNESCO-Welterbestätten mit den Nachhaltigkeitszielen auseinander, um so die nachhaltige Bedeutung der Erbestätten und ihre Bedrohung durch den Klimawandel auf kreative und handlungsorientierte Weise erfahrbar zu machen. Das Projekt positioniert Welterbestätten damit als besondere Lernorte im Rahmen von BNE und stärkt langfristig die Zusammenarbeit von Schulen und Welterbestätten.

Arbeitsschritte

Konkret arbeiten verschiedene internationale Schüler:innengruppen über ein Schuljahr hinweg an einer von sechs unterschiedlichen Welterbestätten:
• Wattenmeer
• Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk
• Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft
• Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin
• Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří
• Brüdergemeine Herrnhut (Welterbe-Kandidat)

Die Schüler:innen kommen aus UNESCO-Projektschulen und weiteren Schulen in Deutschland sowie europäischen Partnerländern der Welterbestätten und Schulen. Welterbe-Bildung, BNE, innovative Arbeitsformen, schulübergreifende Zusammenarbeit und Kooperation mit außerschulischen und internationalen Partner:innen bilden für die UNESCO-Projektschulen zentrale Ansätze ihrer Bildungsarbeit. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Jugendlichen trägt dem Umstand Rechnung, dass Klimaschutz international ein gemeinsames Handeln erforderlich macht. Ein Grundprinzip der BNE – global denken, lokal handeln – wird so an Welterbestätten praktisch erfahrbar.
Über ein Schuljahr hinweg setzen sich die Schüler:innen mit folgenden Fragen auseinander: Was bedeutet uns das gemeinsame Erbe? Inwiefern ist es durch den Klimawandel bedroht oder hilft es diesen abzumildern? Und vor allem: Wie können wir Verantwortung für den nachhaltigen Erhalt der Welterbestätte und die Bekämpfung des Klimawandels vor Ort übernehmen? Die Schüler:innen werden darin unterstützt, die für ihre Welterbestätte geeigneten Formate zu entwickeln, ihre Interessen und Begabungen einzubringen und ihre Ideen praktisch umzusetzen, sodass sie sich als selbstwirksam und handlungsstark im Sinne der BNE erfahren können. Inhaltlich und pädagogisch begleitet werden sie und die betreuenden Lehrkräfte von der bei der DUK angesiedelten Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen, dem IHS sowie weiteren Expert:innen etwa aus dem Kreis der Welterbestätten und des Fachbereichs Welterbe der DUK. Die Bandbreite an Resultaten kann von künstlerisch-kreativen Formaten wie Videoclips, Performances und Installationen über Führungen oder Vorträgen hin zur Produktion von Podcasts oder Zeitungsartikeln reichen. Die Projektergebnisse werden in einer Handreichung aufbereitet, um die gewonnen Impulse rund um die innovative Verknüpfung von Welterbe-Bildung und Klimawandel allen Bildungsakteur:innen und weiteren Interessierten zugänglich zu machen.

Folgende MaĂźnahmen sind im Projekt geplant:
Juni 2022: Webinar für Lehrkräfte „Welterbe und Klimawandel“
August 2022: Webinar für Schüler:innen „Welterbe und Klimawandel“
September-November 2022: Kick-off Workshops an allen sechs Welterbestätten
November 2022 - Juni 2023: Praxisphase – Schüler:innen sind aktiv für ihre Projekte
Juni 2023: Präsentation der Ergebnisse an Welterbestätten und Schulen
Oktober 2023: Digitale Abschlusskonferenz
Dezember 2023: Veröffentlichung Unterrichtshandreichung „Praxisimpulse Welterbe-Bildung und Klimawandel“

Ăśbersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

01.01.2022 - 31.03.2024

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Umweltkommunikation