Projekt 37741/01

Vom Öko zum Ökopreneur Förderung der Gründung von nachhaltigkeitsorientierten Start-ups und KMU bei nachhaltigkeitsbewussten Studierenden und jungen Erwachsenen

Projektträger

Leuphana Universität Lüneburg Centre for Sustainability Management Professur für Nachhaltigkeitsökonomie und -management
Universitätsallee 1
21335 Lüneburg
Telefon: +49 4131 677 2260

Zielsetzung

Das Projekt zielt darauf ab, ungenutzte Potentiale für umweltorientiertes Unternehmertum (im Folgenden als Ökopreneurship bezeichnet) zu heben und die Gründung umweltorientierter Unternehmen durch junge, umweltbewusste Erwachsene anzuregen. Ökopreneurship beschreibt die Gründung von Unternehmen, welche durch Innovationen einen Beitrag zur Lösung drängender Umweltprobleme leisten.

Die gesellschaftliche Bedeutung von Ökopreneurship entsteht unter anderem dadurch, dass neugegründete, umweltorientierte Unternehmen ein besseres, bedarfsorientiertes Angebot für Kund*innen kreieren und etablierte Wettbewerber mit diesem Angebot unter Druck setzen, da die Erwartungshaltung von Konsumierenden und der Gesetzgebung steigt. Um Nachhaltigkeitstransitionen realisieren zu können, nimmt Ökopreneurship daher eine zentrale Rolle ein.

Derzeit ist insbesondere in jüngeren Generationen ein Anstieg des Umweltbewusstseins zu beobachten, der sich u.a. in der Vielzahl an zivilgesellschaftlichen Initiativen und dem Zuwachs an Studiengängen mit Umweltbezug zeigt. Im Gegensatz zu Studierenden der Wirtschaftswissenschaften, streben Studierende der Umweltwissenschaften und Mitglieder von Umweltschutzverbänden allerdings nur äußerst selten Unternehmensgründungen an. Im Rahmen dieses Projekts werden zielgruppenspezifische Bildungsmaßnahmen entwickelt und durchgeführt, die dieses Potential heben und Ökopreneurship fördern wollen.


Arbeitsschritte

Als Auftakt erfolgt ein Wissens- und Erfahrungsaustausch mit dem Expert*innenpool und der DBU, welcher über die gesamte Projektlaufzeit kontinuierlich fortgeführt wird. Insbesondere mit dem Green Start-up Programm der DBU ist ein enger Austausch vorgesehen. Auf Basis dieser Erkenntnisse, sowie einer systematischen Literaturanalyse zur Förderung umweltorientierter Unternehmungsgründungen, werden zielgruppenspezifische Maßnahmen zur Förderung von Ökopreneurship entwickelt. Anschließend folgen die Entwicklung eines Evaluationstools, sowie die Durchführung der Maßnahmen an der Leuphana Universität, sowie in Kooperation mit außeruniversitären Akteuren. Insgesamt ist die (mehrfache) Durchführung von acht unterschiedlichen Veranstaltungsformaten (u.a.: Seminare, Thinkathons, Exkursionen zu Ökopreneur*innen) geplant. Im Rahmen des Projektes werden sechs Vortragsreihen mit je 4-6 Einblicken von Vorbildern (erfolgreichen Ökopreneur*innen), vier Seminare für gründungsorientierte Seminare zu Ökopreneurship, zwei Vorlesungen für Erstsemesterstudierende der Leuphana aller Fachrichtungen (je ca. 1.000 TN) und zwei Environmental Innovation Thinkathons mit Studierenden durchgeführt. Darüber hinaus sind zwei Environmental Innovation Thinkathons mit Mitgliedern von Jugend-Umweltschutzverbänden, zwei Exkursionen zu Ökopreneur*innen, sowie zwei Sommercamps und zwei mehrtägige Präsenzworkshops mit Jugend-Umweltschutzverbänden geplant.

Alle durchgeführten Veranstaltungen werden evaluiert, um für einen Zeitraum von 18 Monaten die daraus entstandene Gründungstätigkeit sowie deren Einflussfaktor zu erheben. Auf Basis der Evaluationen werden die durchzuführenden Maßnahmen kontinuierlich angepasst, um eine größtmögliche Wirksamkeit zu gewährleisten. Zusätzlich erfolgt eine langfristige Begleitung der entstandenen Gründungsideen, um die entstandenen Gründungsvorhaben in ein etabliertes Förderschema zu integrieren. Abschließend erfolgt die Skalierung der durchgeführten und erfolgreich evaluierten Maßnahmen. Um die Maßnahmen über den Förderzeitraum hinaus weiterführen zu können, werden zudem Train-the-Trainer Seminare für Hochschuldozent*innen und Vertreter*innen der Jugend-Umweltschutzverbände durchgeführt.

Die Ergebnisse des Projekts werden in einem Leitfaden zusammengefasst und das Projekt wird durch Auftakt-, Status- und Abschlusskonferenzen gerahmt.

Ergebnisse

Bisher wurde bereits eine Vielzahl der angestrebten Maßnahmen durchgeführt:

Es konnten zwei gründungsorientierte Kurse zu Ökopreneurship sowie ein Sustainable Innovation Thinkathon angeboten werden. In diesem Rahmen haben die Studierenden u.a. mit Design Thinking Methoden und Business Model Tools umweltorientierte Geschäftsmodelle entwickelt. Diese wurden im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Seminars gepitcht und in einer schriftlichen Seminararbeit in Bezug auf ihren Nachhaltigkeitsbeitrag kritisch reflektiert.

Zusätzlich wurde eine Vorlesung für alle Erstsemesterstudierende der Leuphana zu umweltorientiertem Gründen durchgeführt. In dieser Vorlesung konnten Studierende aller Fachrichtungen erstmal auf die Potenziale von Ökopreneurship aufmerksam gemacht sowie für die Möglichkeit selbst unternehmerisch aktiv zu werden sensibilisiert werden.

Im außer-curricularen Bereich findet seit dem Sommersemester 2021 jedes Semester die HEY-Vortragsreihe von Vorbildern erfolgreicher Ökopreneur*innen statt (unter dem Titel „HEY - Im Gespräch mit Impact-Gründer:innen“). Diese werden in Zusammenarbeit mit dem SCHub (Social Change Hub) der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführt. In dieser Reihe berichten erfolgreiche Ökopreneur*innen von ihren Erfahrungen und beantworten Fragen der anwesenden Gründungsinteressierten. Sie berichten in persönlicher Runde von ihren Erfahrungen und Herausforderungen, Motivationsmomenten und Netzwerken und stellen sich anschließend den Fragen der Studierenden. Es ist gelungen Akteure aus unterschiedlichen Disziplinen und mit unterschiedlichstem fachlichem und sozialem Hintergrund für dieses Format zu gewinnen. Neben den inspirierenden Abendgesprächen sind zusätzlich auch wertvolle Vernetzungen und erste Kooperationsprojekte zwischen den eingeladenen umweltorientierten Gründer*innen und Teilnehmenden entstanden.

Des Weiteren wurde in 2023 ein Sommercamp für Gründungsinteressierte durchgeführt. Hierbei wurde mit dem SCHub zusammengearbeitet. Im Rahmen des Sommercamps wurde ein intensiver Austausch- und Lernprozess angestoßen sowie Coachings für gründungsinteressierte junge Menschen durchgeführt.

Auch die ersten Exkursionen zu Ökopreneur*innen wurde von den Studierenden sehr gut angenommen und boten einen aufschlussreichen Austausch. Der erste Besuch führte im Dezember 2022 zum Unternehmen „Bohlsener Mühle“ und die zweite Exkursion im Juni 2023 zum Lüneburger Granola-Hersteller „HEYHO“.

Öffentlichkeitsarbeit

Im Juli 2022 wurde eine Auftaktkonferenz durchgeführt, um alle Praxis- und Wissenschaftspartner*innen mit dem Projekt vertraut zu machen und über Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen. Zusätzlich erfolgte eine Vorstellung des Projektes auf dem ‚Social Start-Up-Day Niedersachsen 2022‘ in Braunschweig.

Das Projekt wurde mit seinen fachlichen Inhalten, Maßnahmen und Zielsetzungen außerdem bei zwei akademischen Fachkonferenzen vorgestellt. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Kooperationspartnerschaften, konnten Vernetzungen mit zwei neuen Akteuren, dem Utopia in Lüneburg (Ubuntu Social Impact Lab GmbH) und TRANSFORMATIONS::RÄUME (Leuphana Universität), sowie mit mehreren gründungsinteressierten Studierenden und Initiativen, geknüpft werden.

Fazit

Das Projekt „Vom Öko zum Ökopreneur“ stößt auf positive Resonanz. Die Idee spricht unterschiedliche Akteure an. Die nächsten Projektschritte bilden die Durchführung weiterer Maßnahmen, deren Evaluation sowie die Durchführung einer Zwischenkonferenz.

Übersicht

Fördersumme

124.660,00 €

Förderzeitraum

01.03.2022 - 31.01.2026

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation