Projekt 35436/01

Nachhaltige Mobilität im Quartier. Eine Akzeptanzstudie.

Projektträger

Ruhr-Universität Bochum (RUB) Fakultät für Sozialwissenschaft Lehrstuhl für Soziologie / Stadt und Region
44801 Bochum
Telefon: +49 234 32-28706

Zielsetzung

Dieses Forschungsprojekt untersucht ausgehend von der gegebenen Mobilitätssituation in drei ausgewählten Quartieren einer Großstadt sowie den Anforderungen und Bedürfnissen der ansässigen Bevölkerung, wie nachhaltige Mobilität in die Quartiersgestaltung und -entwicklung integriert werden kann. Ziel ist es, durch die Verlagerung von Pkw-Wegen auf andere energieeffizientere Verkehrsmittel wie Fahrrad und ÖV, Energie und Ressourcen im Verkehrssektor einzusparen und gleichzeitig die Lebensqualität im Quartier zu erhöhen. Da eine günstige Ausgangssituation im direkten Wohnumfeld unmittelbar das Mobilitätshandeln bestimmt, ist es wichtig, die Mobilitätsplanung im Quartierskontext zu untersuchen.

Arbeitsschritte

Das Projekt umfasst im Wesentlichen vier aufeinander aufbauende Arbeitsschritte. Zuerst werden anhand quantifizierbarer Parameter drei Quartiere in Bochum ausgewählt. Diese ausgewählten Stadtteile sollen sich in ihrer Lage innerhalb des Stadtgebiets und vor allem aber in ihrer verkehrsinfrastrukturellen Ausstattung unterscheiden.
Im zweiten Schritt wird in den drei ausgewählten Quartieren eine schriftliche Befragung mit insgesamt 1.200 Personen durchgeführt. Ziel der Befragung ist es, das aktuelle Verkehrsverhalten der Bevölkerung zu erfassen. Es wird Fragen zur Verkehrsmittelverfügbarkeit und dem -besitz sowie den genutzten Verkehrsmitteln und zurückgelegten Wegen geben. Weitere Themenblöcke werden Fragen zu Einstellungen, zur Bereitschaft für Verhaltensänderungen und zu potenziellen Investitionsentscheidungen für verschiedene Verkehrsmittel enthalten.
Im dritten Schritt werden Vertiefungsinterviews mit ausgewählten Personen aus der Befragung geführt. Ziel ist es, statistische Zwillinge auszuwählen, die sich in ihren „harten“ Faktoren (z. B. Beschäftigung, Haushaltsgröße, alltägliche Verkehrswege, Verkehrsmittelverfügbarkeit, Quartier) gleichen, aber unterschiedliche Verkehrsmittel für den Großteil ihrer Wege nutzen. In Einzelinterviews mit solchen Personen sollen die Motive des Mobilitätshandelns untersucht werden.
Im vierten und letzten Schritt sollen die wissenschaftlichen Ergebnisse in praxisrelevante Informationen übersetzt werden.

Ergebnisse

Die Ergebnisse des Projekts, insbesondere der quantitativen Befragung, sind in einen Zwischenbericht (Mai 2021) beschrieben worden.

Ein Abschlussbericht ist derzeit in Arbeit und wird zum Projektende vorgelegt. In einem Abschlussworkshop (Februar 2022) werden die Projektergebnisse vorgestellt und diskutiert.

Der Methodenbericht sowie die Daten der quantitativen Befragung werden zum Projektende an das Datenarchiv von GESIS Leibniz-Insitut für Sozialwissenschaften zur Aufbewahrung und für wissenschaftliche Sekundäranalysen übergeben.

Teile der Daten werden in einem Promotionsvorhaben der Projektmitarbeiterin Anne Graf verarbeitet. Die Dissertation wird voraussichtlich in 2023 veröffentlicht.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Projekt wurde auf verschiedenen Ebenen in die Universitätslehre (Lehrforschungsprojekt, Projektseminar, Abschlussarbeiten) eingebunden, sowie auf zwei Tagungen (Herbst 2020) vorgestellt.

Die Projektempfänger beteiligen sich zudem aktiv im Netzwerk der Universitätsallianz Ruhr im Kompetenzfeld „Mobilität und Logistik“. Das gehört die Projektvorstellung im Rahmen der Ruhr-Lecture im Januar 2022 zum Thema Transforming Urban Mobility.

Im Februar 2022 findet zudem eine Projektvorstellung im Rahmen des DBUdigital Online-Forums "Nachhaltige Mobilität im Quartier" statt.

Projektwebseite

Übersicht

Fördersumme

95.589,00 €

Förderzeitraum

15.04.2020 - 31.03.2022

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter