Projekt 35325/01

Klima-Rallye Walk for the Future. Ein Multiplikator*innen-Projekt für junge Menschen bis 35 Jahren

Projektträger

Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
Mannspergerstr. 29
70619 Stuttgart
Telefon: 071128052777

Zielsetzung

Problemstellung

Versäumt es die Menschheit, in den kommenden 10 Jahren einen Transformationsprozess einzuleiten, dann bedrohen die Auswirkungen der Klimakrise die Chancen zukünftiger Menschen, speziell im globalen Süden, über viele zukünftige Generationen hinweg. Die Klimakrise ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das noch nicht in allen gesellschaftlichen Schichten mit dem gleichen Handlungsdruck gesehen wird. Klimawissenschaftler:innen haben darauf hingewiesen, dass die Klimakrise das menschliche Urteilsvermögen vor große Herausforderungen stellt. Die evolutionäre Entwicklung habe den Menschen nicht mit der Fähigkeit ausgestattet, den graduellen, kaum merklichen, von kurzfristigen stochastischen Prozessen überlagerten Klimawandel als unmittelbare Bedrohung wahrzunehmen und ein solches globales, zeitlich nahezu unbeschränktes Problem mit seinen indirekten Wirkungen zu verstehen und darauf zu reagieren. Als ein komplexes Wissenschaftsthema ist der Klimawandel als Krisenphänomen überwiegend in bildungsbegünstigten Schichten „angekommen“ – vor allem bei der jungen Generation. Allerdings stehen kleinere Kommunen im ländlichen Raum bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen vor anderen Herausforderungen als urbanisierte Regionen. Daher ist es besonders wichtig, auch die Perspektive der ländlichen Regionen in den Diskurs einzubringen und die Akzeptanz der ländlichen Bevölkerung für Klimaschutzmaßnahmen zu stärken, sowie gleichzeitig ihre Kompetenz zu nutzen.


Zielsetzung: Ausbildung von jungen Menschen zu Multiplikator:innen
Der Klimawandel ist ein Generationenthema, da die junge Generation von allen heute lebenden Kohorten am längsten von den Klimafolgen betroffen sein wird. Junge Menschen haben gleichzeitig als Change Agents das Potenzial, sich aktiv für Klimaschutz einzusetzen und die treibende Kraft hinter positiver Veränderung zu sein. Im Alltag von Schule, Ausbildung oder Arbeit haben junge Menschen im Normalfall wenige Möglichkeiten, sich intensiv und anwendungsbezogen über mehrere Tage hinweg mit Klimapolitik und mit verschiedenen Akteuren (Stadt-Land; Jung-Alt) mit unterschiedlichsten Interessen auseinanderzusetzen. Der „Walk for the Future“ hatte das Ziel, ein solches Zeitfenster geschaffen. Dabei wurde das Lernen ins Wandern eingebettet – die Fortbewegung in verschiedenen Landschaften schuf also den Rahmen. Innerhalb dieses Rahmens kamen dafür geeignete Module zum Einsatz: das Curriculum aus auditiven Lernmaterialen, die Klima-Dialoge in verschiedenen Städten, der Besuch der Lernorte. Flankiert wurden diese Maßnahmen, die den Kern des Projektes ausmachten, mit stationären Maßnahmen wie einem Webinar oder einem Planspiel.

Das Projekt wandte eine innovative pädagogische Methode erstmals an: den „Walkshop“. Das Angebot von Hörbüchern und Podcasts hat in den letzten zehn Jahren exponentiell zugenommen. Die Corona-Krise hat den Trend zur Nutzung dieser Medien nochmals beschleunigt. Auditive Lern-/Lehrmaterialien werden im Bildungssektor aber bisher noch zu wenig eingesetzt, um neben dem visuellen Lerntyp gezielt auch den auditiven Lerntyp anzusprechen. Sie bieten neue didaktische Möglichkeiten. Prinzipiell können Audiobücher und Podcasts auch in einem geschlossenen Gebäude sitzend rezipiert werden, aber „Lernen im Gehen“ ist ein konstituierender, namensgebender Teil des „Walkshops“ (als Kombination der Wörter Workshop und Walk). Die Hypothese der SRzG ist, dass körperliche Bewegung beim kognitiven Lernvorgang selbst eine zentrale Rolle spielen kann bzw. sollte. Die Verknüpfung mit auditiven Lehr-/Lernmaterialien bietet sich an. Lesen im Gehen ist nicht möglich; hingegen ist Hören bzw. Zuhören im Gehen möglich, da hier die Augen fest auf den Weg geheftet bleiben können. Das Projekt gab 30 jungen Menschen die Möglichkeit, diese Methode des Lernens auszuprobieren und sie sich damit als mögliche weitere Lernmethode – neben der visuellen – grundsätzlich anzueignen.

Weitere Zielsetzungen
Wichtige weitere Teilziele bzw. -projekte waren die Übergabe einer Resolution an Abgeordnete sowie die Schaffung eines Klima-Stelen-Wegs.


Arbeitsschritte

Curriculum aus auditiven Lernmaterialien
Das Projektteam filterte im Vorfeld aus hunderten von potenziellen Podcasts und Hörbüchern die geeigneten heraus und stellt diese in einem sinnvollen Curriculum, das auch noch genügend Zeit für Diskussion lässt, zusammen.

Klima-Dialoge
An den Abenden der Maßnahme fanden 120-minütige Diskussionsveranstaltungen statt („Klima-Dialoge“). In diesem öffentlich zugänglichen Format traten die angehenden Multiplikator:innen mit eingeladenen Expert:innen in einen Dialog. Eingeladen waren Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus der jeweiligen Region. Außerdem wurden zwei freie Stühle im Fishbowl-Verfahren besetzt, sodass sich dort rotierend die jungen angehenden Multiplikator:innen einbringen konnten.

Lernorte
An den Nachmittagen besuchten die vorher über ein Auswahlverfahren rekrutierten 18-35-Jährigen (angehende Multiplikator:innen) i.d.R. Lernorte. Dies waren Orte in der Landschaft bzw. auf der Route, bei denen Klimawissen plastisch erlebbar war.

Webinar / Videokonferenz mit Fidschi
Am 26.05.2021 fand von 9 Uhr bis 14 Uhr das virtuelle Vorbereitungsseminar für die TN des W4F statt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde des Organisationsteams und der SRzG wurden die TN in Kleingruppen aufgeteilt. Danach schaltete sich Herr Lavetanalagi Seru von der Inselgruppe Fidschi zum Zoom-Call hinzu. Er koordiniert dort die „Alliance for Future Generations“ und hielt eine Stunde lang einen beeindruckenden Vortrag darüber, wie die Klimakrise schon jetzt durch Extremwetterereignisse Teile der Insel zerstört und Dörfer zwangsumgesiedelt werden müssen. Die Klimakrise schränkt die Menschenrechte auf Fidschi stark ein.

„Escape Climate Change“-Planspiel am ersten Abend der Maßnahme
Am 01.06.2021 wurde das Spiel „Escape Climate Change“ gespielt. Mit diesem interaktiven Spiel wurden die TN spielerisch an die Thematik der Klimakrise herangeführt. Das Konzept basiert auf der Idee des Escape Games, bei dem es einer Kleingruppe gelingen muss, in einer vorgegebenen Zeit komplexe Rätsel zu lösen. Während es bei herkömmlichen Escape Games darum geht, einen Raum innerhalb einer bestimmten Zeit zu verlassen („to escape“), war es beim ECC das Ziel, innerhalb einer Stunde zum Innersten einer großen Box vorzudringen.

Ergebnisse

Klima-Dialog 1: Windkraft
Am 02.06.2021 fand der Klimadialog zum Themenschwerpunkt „Windkraft“ in einem Saal des Familienhotels Brandtsheide in Jeserig statt. Neben den 30 Klima-Wandernden waren einige Gäste aus der Region anwesend. Die Referenten:innen waren:
- Jens Hinze (Bürgermeister von Mühlenfließ/Niemegk)
- Dr. Winfried Ludwig (Vorsitzender von „Waldkleeblatt – Natürlich Zauche e.V.“)
- Dr. Sebastian Helgenberger (IASS, Forschungsgruppe „Soziale und wirtschaftliche Folgen der Energiewende“)
- Barbara Rál (Freiberufliche Klimaschutzmanagerin)

Klima-Dialog 2: Wald
Am 03.06.2021 fand der Klimadialog zum Themenschwerpunkt „Wald“ in einem Saal des Hotels Alte Brücker Post in Brück statt. Die Referenten:innen waren:
- Matthias Schimanowski (Bürgermeister von Brück)
- Prof. Dr. Andreas Bolte (Thünen-Institut, Projektleiter „Klimawandel und Waldanpassung“)
- Marek Rothe (Leiter der Landeswaldoberförsterei Belzig)

Klima-Dialog 3: Landwirtschaft und Ernährung
Am 04.06.2021 fand der Klimadialog zum Themenschwerpunkt „Landwirtschaft und Ernährung“ auf einer überdachten Freifläche auf dem Campingplatz Ferch statt. Die Referenten:innen waren:
- Barbara Tauber (Gemeinderatsmitglied für die GRÜNEN)
- Dr. Tino Erstling (Pressesprecher und Referent für Bildung des Landesbauernverbandes)
- Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung)
- Karl Heuer (Klima-Initiative Schwielowsee)

Klima-Dialog 4: Sektorkopplung Energie und Verkehr
Am 05.06.2021 fand der Klimadialog zum Themenschwerpunkt „Sektorkopplung Energie und Verkehr“ im Kutschstall in Potsdam statt. Die Referenten:innen waren:
- Silvia Bender (Staatssekretärin im Umweltministerium von Brandenburg)
- Prof. Dr. Ortwin Renn (Wissenschaftlicher Direktor des IASS)
- Lars Schmäh (Leiter des Fachbereichs Klima, Umwelt und Grünflächen von Potsdam)
- Franziska Sperfeld (Landesvorsitzende BUND Brandenburg)

Klimadialog 5: Klimaschutz und Klimaanpassung im Land Berlin
Am 06.06.2021 fand der Klimadialog zum Themenschwerpunkt „Klimaschutz und Klimaanpassung im Land Berlin“ im St. Michaels-Heim im „Kinosaal“ statt. Die Referenten:innen waren:
- Prof. Dr. Dieter Scherer (Leiter des Fachgebiets Klimatologie an der TU Berlin)
- Oliver Schruoffeneger (Bezirksstadtrat Charlottenburg-Wilmersdorf; Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt)
- Axel König (Entrepreneurs for Future)

Klimadialog 6: Nationaler Klimadialog: Aktuelle Streitfragen des Klimaschutzes
Am 07.06.2021 fand der „Nationale Klimadialog: Aktuelle Streitfragen des Klimaschutzes“ statt. Prof. Dr. Achim Truger, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“) musste leider kurzfristig absagen. Auf dem Panel verblieben:
- Dr. Cornelia Auer (Leiterin der wiss. Kommunikation und Visualisierung am PIK)
- Dr. Julian Zuber (CEO von GermanZero e.V.)

Lernorte
Lernorte gab es auf dem Hagelberg zum Thema Wald (Vortrag von Marek Rothe, Leiter der Landesoberförsterei Belzig), auf dem Spargelhof Klaistow (Hofführung und Vortrag zum Spargelanbau), auf dem Lernpfad „Wald.Berlin.Klima“ (Vernetzung mit Berliner Klimaschutz-Initiative) sowie am Berliner Fennsee (Vortrag zu den ökologischen Problemen dieses Sees). Ursprünglich waren zwei weitere Lernorte vorgesehen gewesen: am 02.06.2021 beim Umweltbundesamt (UBA) in Dessau sowie am 05.06.2021 bei den Stadtwerken Potsdam. Leider fielen beide Termine coronabedingt aus.

Übergabe einer Klima-Resolution an Abgeordnete
Die Bitte der Klimawandernden an Bundestagsabgeordnete, am 7. Juni 2021 eine klimapolitische Resolution entgegenzunehmen und sich der Diskussion zu stellen, stieß auf ein überraschend großes Echo: 13 Abgeordnete kamen.

Schaffung eines Klima-Stelen-Wegs
Dieses Teilprojekt konnte wegen Lieferschwierigkeiten beim Granit für die Stelen erst am 11.11.2021 abgeschlossen werden. Die Einrichtung des Klima-Stelen-Wegs stieß auf reges Interesse bei lokalen Tourismusämtern und Regionalmedien. Der nun materialisierte Klima-Stelen-Weg hat das Potenzial, die lokale Bevölkerung, und dabei insbesondere Schulklassen, langfristig zum Nachwandern und Nachdenken über die Zukunft des Klimas anregen.


Öffentlichkeitsarbeit

Projekt-Webseite
Für das Aufsetzen der Projektseite (vgl. https://walk-for-the-future.info/walk-for-the-future-klima/index.html) wurde ein externer Dienstleister, die Agentur „Signalstark“, engagiert. Die Agentur erstellte mit dem Programm ModX (https://de.modx.com/) eine Webseite mit den Unterkategorien „Projekt“, „Jetzt bewerben!“, „Aktuelles“, „Mitmachen“, „Etappen“, „Klima-Dialoge“, „Presse“ und „Über uns“.

Social Media / Kommunikationsstrategie
Im Zentrum der Kommunikationsstrategie für den W4F, die fast ausschließlich digital stattfand, standen die Social Media Plattformen Instagram, Facebook, Twitter und YouTube. Außerdem wurde eine Webseite mit integriertem Blog aufgebaut, um TN und Interessierte alle relevanten Informationen zur Verfügung zu stellen und Artikel über Themen rund um die Klimakrise passend zum W4F zu veröffentlichen. Auf den Social Media Plattformen wurden mehrere Kampagnen durchgeführt um 1) Teilnehmende für das Projekt zu finden, 2) Bewusstsein für das Projekt zu schaffen, 3) Ankündigungen, Neuigkeiten und Updates zu teilen und 4) Einblicke in die Organisation und die Wanderung selbst zu gewähren. Durch die Verwendung verschiedener Social Media Plattformen war es möglich unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und abzudecken. Insgesamt wurden durch die auf den Social Media Seiten geposteten Inhalte 23.896 Personen erreicht (ergänzend dazu wurden mit der Webseite nach Angaben der Agentur weitere ca. 4000 Menschen erreicht).
Die meisten aktiven Nutzer von Instagram sind im Alter von 18 bis 34 und fallen damit in die Zielgruppe des W4F. Neben Bildern können bei Instagram sowohl kurze wie auch längere Videos gepostet werden (Reels und IGTVs). Aufgrund dieser vielfältigen Möglichkeiten und aufgrund der überschneidenden Zielgruppe, wurde Instagram als zentrale Plattform für das Projekt gewählt. Über den Projektzeitraum entstanden auf Instagram 72 Feed-Posts, Reels, IGTVs und Stories. Durch diese Inhalte konnten insgesamt 12.105 Personen erreicht werden.
Da ein Großteil der Follower des Twitter-Kanals der SRzG aus Berlin kommt, wurde auch der Twitter-Kanal stark in die Kommunikationsstrategie eingebunden. Auch sind die Zielgruppe von Twitter politikinteressierte Personen, weshalb sich bei den klimapolitischen Tweets zum W4F eine hohe Reichweite ausgerechnet wurde. Während des Projektzeitraumes wurden 20 Tweets verfasst, womit 9.912 Personen erreicht wurden.
Auf Facebook, welches von den 18-35-Jährigen heutzutage nur noch wenig genutzt wird, wurden über den Projektzeitraum 18 Inhalte verfasst und damit 1.589 Personen erreicht.
YouTube wurde genutzt, um ein etwa vierminütiges Erklärvideo zum W4F zu teilen, welches die SRzG in Eigenarbeit mit dem Programm „MySimpleShow“ erstellt hatte. Das Video wurde in zahlreichen Mails verlinkt, um über das Projekt zu informieren. Es wurde auf allen Social Media Plattformen der SRzG gepostet und auch in die Projektseite eingebunden. Durch dieses Video konnten 290 Personen erreicht werden.

Presse
Für die Berichterstattung über den Walk wurde eine Pressemappe mit allen relevanten Informationen für Journalist:innen erstellt. Sie war auf der Projekt-Webseite bei der Unterseite „Presse“ zu finden und wurde zudem in Pressemitteilungen und Presseeinladungen an relevante Medienhäuser (Print, Online, Fernsehen, Rundfunk) in Berlin versandt. Eine frühe Pressemitteilung zum Projekt mit dem Titel „Walk for the Future – Klima“: 30 junge Menschen wandern für den Klimaschutz“ wurde zwei Wochen vor dem Walk über MailChimp an den gesamten SRzG-Verteiler mit 605 Empfänger:innen und zusätzlich mit individueller Anrede an 40 Berliner Medienhäuser und 34 überregionale Medien versandt.

Kommunikationsstrategie beim Klima-Stelen-Weg
Für das Teilprojekt „Schaffung eines Klima-Stelen-Wegs“, das erst rund 4 Monate nach dem Walk abgeschlossen werden konnte, gab es eine eigenständige Kommunikationsstrategie. Die SRzG nutzte, wie schon im Sommer, ihre Social Media Kanäle Instagram, Facebook, Twitter, sowie die Projekt-Webseite, um auf den Klima-Stelen-Weg aufmerksam zu machen.
Nach dem Setzen der vier Stelen fertigte die SRzG zudem (digitale) Plakate und Flyer an und sandte diese an Tourismus-Ämter in der Region, z.B. die WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V., die Tourist-Information Bad Belzig, die Tourist-Information Roßlau, die Tourist­Information Stadt Brandenburg an der Havel und die Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg. Einige Tourismus-Ämter in der Region hängten die Poster auf, legten die Flyer aus und machten zusätzlich auf ihren Social Media Kanälen auf den Stelen-Weg aufmerksam.
Der Klima-Stelen-Weg ist last not least inzwischen auf den Tourenportalen „Alpenvereinaktiv.com“ und „Outdooractive.com“ zu finden.

Erklär-Video zum W4F KlimaProjekt-Webseite des W4F Klima

Fazit

Die Klima-Wanderung von Dessau zum Bundestag in Berlin fand wie vorgesehen vom 1.- 8. Juni 2021 statt. Auf dem Weg bekamen die Teilnehmenden vormittags Klimawissen über Kopfhörer zugespielt, etwa inspirierende Hörbücher oder motivierende Podcasts. Nachmittags besuchten sie Lernorte, etwa Bauernhöfe oder Ausstellungen. Abends fanden dann Klimadialoge statt, d.h. Diskussionsrunden über bestimmte Aspekte der Klimakrise. Hierfür waren Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen, die beispielsweise über die Energiewende, über Landwirtschaft und Ernährung oder über Stadtplanung und Wohnen in Zeiten des Klimawandels sprachen. Alle Ziele, die sich in Pandemie-Zeiten erreichen ließen, wurden erreicht. So gelang die Ausbildung von 30 jungen Menschen (24 Teilnehmende und 6 Organisator:innen) zu Klima-Multiplikator:innen durch das Curriculum an auditiven Lehrmaterialien, die Erkundung der Landschaftsphänomene vor Ort während der Wanderung und sechs „Klima-Dialoge“, ergänzt durch ein Webinar und ein Planspiel. Aufgrund der Restriktionen rund um die Corona-Pandemie galten Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen, was die Zahl der externen Gäste beschränkte.
Die Bitte der Klimawandernden an Bundestagsabgeordnete, am 7. Juni 2021 eine klimapolitische Resolution entgegenzunehmen und sich der Diskussion zu stellen, stieß auf ein überraschend großes Echo: 13 Abgeordnete kamen.
Insgesamt fällt das Fazit der SRzG zu den im Sommer 2021 durchgeführten Teil-Projekten positiv aus.

Die Schaffung eines Klima-Stelen-Wegs konnte wegen Lieferschwierigkeiten beim Granit für die Stelen erst am 11.11.2021 abgeschlossen werden. Die Einrichtung des Klima-Stelen-Wegs stieß auf reges Interesse bei lokalen Tourismusämtern und Regionalmedien. Der nun materialisierte Klima-Stelen-Weg hat das Potenzial, die lokale Bevölkerung, und dabei insbesondere Schulklassen, langfristig zum Nachwandern und Nachdenken über die Zukunft des Klimas anregen. Für Klimainitiativen in der Region bietet der Stelen-Weg Anknüpfungspunkte an lokale Umwelt- und Klimaprojekte.
Zum Teil-Projekt „Schaffung eines Klima-Stelen-Wegs“ lässt sich ein positives Fazit ziehen. Es konnte zwar erst mit Verzögerung abgeschlossen werden, aber dadurch konnte die SRzG sich intensiv darauf konzentrieren. Während es im Sommer 2021 möglicherweise in der Gesamtheit aller Teil-Projekte „untergegangen“ wäre, bekam es durch die zeitliche Versetzung die Aufmerksamkeit, die es verdiente.

Übersicht

Fördersumme

28.212,00 €

Förderzeitraum

23.10.2020 - 30.11.2021

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Umweltkommunikation