Projekt 32760/01

Weiterentwicklung der Umweltkommunikation im Biosphärenreservat und Nationalpark der Pilis-Gebirgs-Region Ungarn

Projektträger

KON-TIKI Büro für Bildungs- und Erlebnisplanung
Böhmsholzer Weg 22 a
21394 Südergellersen
Telefon: 04135 317 9948

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projekts war die praxisorientierte Förderung von Umweltkommunikation in Ungarn am Beispiel des Nationalparks und des Biosphärenreservates in der Pilis-Gebirgsregion nahe Budapest. Inhaltlich stand das Thema der nachhaltigen Landnutzung im Vordergrund. Ziele des Projekts:
1. Das Trainingsprogramm bildet künftige Trainer in Sachen Umweltkommunikation in Ungarn aus,
inhaltlich exemplarisch zum Themenbereich der nachhaltigen Landnutzung.
2. Die informellen Umweltbildungsergebnisse des Trainingsprogramms führen zu einer Verbesserung der
Umweltkommunikation am Beispiel der nachhaltigen Landnutzung im Biosphärenreservat und können
so als Modell für ähnliche Gebiete und Themen in Ungarn genutzt werden.
3. Verstärkend wirkt die Kooperation nicht nur mit den Großschutzgebieten der Region
(Biosphärenreservat/Nationalpark), sondern auch mit der Central European University (CEU).


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenPhase 1
• Hauptziel: Schaffung der Voraussetzungen für die Entwicklung und Etablierung eines offiziellen train-thetrainer- Programms für Ungarn und eines Umweltkommunikationsmoduls an der Central European University (CEU) in Budapest.
• Dauer: Mai – Dezember 2015
• Arbeitsschritte:
- Entwicklung eines train-the-trainer Programms.
- Vorbereitung von selbstgeführten, informell-umweltpädagogischen Programmbestandteilen.
- Entwicklung des Programms für informelle Umweltbildung und nachhaltige Landnutzung an der CEU.
- Planung und Renovierung von Trainings- und Ausstellungsräumlichkeiten auf einem von der CEU genutzten Gelände im Bereich des Biosphärenreservats und des Nationalparks Phase 2
• Hauptziel: Fertigstellung und offizielle Akkreditierung des informell-umweltpädagogischen Trainingsprogramms bezüglich Umweltbildungsangeboten zur nachhaltigen Landnutzung.
• Dauer: Januar 2016 – Mai 2017
• Arbeitsschritte:
- Erprobung des CEU-Umweltkommunikationskurses
- Erprobung der Praxisteile des Trainerprogramms und Akkreditierung
- Fertigstellung der Trainings- und Ausstellungsräume, sowie selbstgeführter Angebote.


Ergebnisse und Diskussion

Geplante Projektziele (s. o. Zielsetzung) und Ergebnisse:
1. Das Trainingsprogramm bildet künftige Profis in Sachen Management und Kommunikation zu nachhaltiger Landnutzung in Ungarn aus. Neben dem oben erwähnten Programm an der Central European University (CEU) wurde das ebenfalls beantragte train-the-trainer-Modul mit der Maximalzahl an Teilnehmern (10) durchgeführt. Von den Teilnehmern der nunmehr in Ungarn offiziell zertifizierten Trainer-Weiterbildung wurde bereits ein erstes, ausschließlich auf Ungarisch gehaltenes Training mit den geplanten Zielgruppen durchgeführt. An der CEU waren laut Antrag zwei Kurse geplant, durchgeführt wurden im Endeffekt fünf, was für das Interesse der Universität spricht (s. Pkt. 2).
2. Die informellen Umweltbildungsbestandteile des Trainingsprogramms (Ausstellung, Erlebnispfad, App, Gästeführungen, Events) führen zu einer Verbesserung der Kommunikation zur nachhaltigen Landnutzung im Biosphärenreservat und können so als Modell für ähnliche Gebiete genutzt werden. Die Teilnehmerzahlen sowohl an den verschiedenen Seminaren der CEU, als auch an den Event-Veranstaltungen des neuen Zentrums im Biosphärenreservat dokumentieren das Interesse der Zielgruppen und werden als Indikatoren für eine verbesserte Umweltkommunikation gewertet. CEU-Seminare: Die angestrebten Teilnehmerzahl an den CEU- Seminaren wurde im Antrag mit 25-30 angeben, im Rahmen der Umsetzung nahmen an den einzelnen Seminaren zwar etwas weniger, insgesamt jedoch 60 Studierende teil.
Events: Laut Antrag waren insgesamt 2 Events mit insgesamt 60-100 Teilnehmern geplant, durchgeführt wurden schließlich 4 Events mit insgesamt 65 Fachteilnehmern und 130 Schulkindern, so dass auch hier die erwarteten Zahlen in der Summe übertroffen wurden. Einzelne Rückmeldungen von Teilnehmern zeigen außerdem, dass Erkenntnisse aus den Event-Workshops im privaten Bereich bereits eingesetzt werden.
3. Verstärkend für das Projekt wirkt die Kooperation nicht nur mit dem Biosphärenreservat, sondern auch mit dem ebenfalls in der Region befindlichen Duna-Ipoly Nationalpark (administrative und räumliche Überschneidung der Gebiete). Auch dieses Teilziel wurde, soweit sich dies auf der Basis der vorliegenden Daten sagen lässt, erreicht. Die selbst aus deutscher Sicht manchmal etwas altmodische ungarische Bürokratie konnte insofern überzeugt werden, als die Schutzgebietsverwaltung nunmehr offizieller Anbieter der im Projektverlauf akkreditierten train-the-trainer Weiterbildung ist und auch bereits Interesse an weiteren Veranstaltungen im kommenden Jahr geäußert hat. Die Durchführung der Weiterbildungen liegt dabei weiterhin beim Kooperationspartner KÖME. Dadurch ist künftig zum einen die notwendige strukturelle Verankerung der Weiterbildung (Nationalpark), zum anderen deren inhaltlich-methodische Qualität (KÖME) gegeben.




Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt wurde durch eine Vielzahl an Zeitungs-, Online- und teilweise Lokal-TV-Beiträgen begleitet (s. die tabellarischen Auflistungen im Endbericht und den Zwischenberichten). Zusätzlich wurden 4 Veranstaltungen mit mehr als den geplanten Teilnehmern zu den Themen des Vorhabens durchgeführt (s.o.).


Fazit

Die im Projektantrag formulierten Ziele wurden erreicht. Was die Weiterführung angeht, so ist der Antragsteller auch hier auf Grund der gelungenen strukturellen Verankerung der entwickelten Angebote optimistisch. Das aktive und auch im Projekt weiterentwickelte Netzwerk KÖMEs ist interessiert und motiviert, die neuen Impulse, die der Verband liefern konnte, aufzunehmen und für sich umzusetzen. Gleichwohl ist aus Sicht des Antragstellers Zeit notwendig, die nun etablierten Angebote auf ungarischer Seite vertiefend zu nutzen. Es wird die Notwendigkeit gesehen, mit den zur Verfügung gestellten methodisch-didaktischen Instrumenten weiter Erfahrung zu sammeln, um so zum festen Bestandteil nicht nur der entwickelten Weiterbildungen, sondern vor allem auch im beruflichen Alltag zu werden. Wie detailliert die vorgestellten Konzepte der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung über die Projektbeteiligten hinaus greifen, bleibt abzuwarten, da Ungarn in diesem Zusammenhang bislang ein eher „weißer Fleck“ ist, was bedeutet, dass es wenig Anknüpfungsmöglichkeiten im Land gibt. Letzteres ist vermutlich auch deshalb der Fall, weil Ungarisch eine isolierte Sprache ohne einfache Anknüpfungspunkte an die internationale Diskussion ist. Unklar ist auch, wie sich die politische Situation für die Kooperationspartner an der Central European University entwickeln wird, da die ungarische Regierung seit einiger Zeit massiv versucht, die von einem amerikanischen Milliardär gegründete Hochschule zu behindern.

Übersicht

Fördersumme

124.250,00 €

Förderzeitraum

04.05.2015 - 04.05.2017

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Umweltkommunikation