Projekt 32323/01

Kommunikation neuer Konzepte und Instrumente zum Schutz national wertvoller archäologischer Kulturdenkmale auf landwirtschaftlich genutzten Flächen im Freistaat Sachsen durch eine Wanderausstellung

Projektträger

Landesamt für Archäologie Sachsen
Zur Wetterwarte 7
01109 Dresden
Telefon: 035178926-600

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Archäologische Kulturdenkmäler sind einzigartige Zeugnisse sächsischer Vergangenheit und elementare Bausteine kulturlandschaftlicher Vielfalt. Das Archiv im Boden birgt derzeit 13000 bekannte Denkmäler. In den historischen Kulturlandschaften des Freistaates spiegeln sich viele Jahrhunderte menschlicher Nutzung seit der Steinzeit. Moderne Landwirtschaftsbetriebe stehen in den sächsischen Altsiedellandschaften in einer fast 8000jährigen Tradition bäuerlichen Wirtschaftens, das die Kulturlandschaft tiefgreifend verändert hat.
Mit wachsender Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung nehmen auch die Gefahren für das Kulturgut im Boden zu, die von Erosion, mechanischer Verlagerung und Schadstoffeinträgen ausgehen. Diese Zerstö-rungsprozesse vollziehen sich schleichend und unkontrolliert. Von der guten landwirtschaftlichen Praxis und einer standortangepassten Bewirtschaftung hängt es ab, ob diese Quellen auch künftigen Generatio-nen noch zur Verfügung stehen werden. In enger Zusammenarbeit von Landwirtschaftsbetrieben und Fachbehörden wurden zwischen 2008 und 2011 neue, anwendungsorientierte und praktikable Konzepte zum Schutz archäologischer Kulturgüter auf landwirtschaftlich genutzten Flächen im Rahmen des DBU-Projektes „Innovativer Schutz archäologischer Kulturdenkmäler in einer agrarischen Hochertragslandschaft – Die Lommatzscher Pflege als Modellfall einer in ihrem Erhalt bedrohten historischen Kulturlandschaft“ (Az.: 24662) erarbeitet, in der Broschüre „Archäologie und Landwirtschaft. Wege zu einem partnerschaftli-chen Verhältnis in Hochertragslandschaften. Erfahrungen aus einem Modellprojekt in der Lommatzscher Pflege (Freistaat Sachsen)“ der Öffentlichkeit präsentiert und bis heute fortentwickelt. In den letzten Jahren konnten weitere wertvolle Erfahrungen gesammelt und innovative Schutzinstrumente, die von Precision Farming-Anwendungen über denkmalverträgliche Verfahren der Bodenbearbeitung bis hin zur Umwandlung in Grünland reichen, entwickelt und erstmals auch praktisch erprobt werden. Ziel der Wanderausstellung ist es, auf diesem Projekt aufbauend Wissen, Erfahrungen und zukunftsweisende intelligente Schutzlösungen sachsenweit und bürgernah einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und gezielt Flächeneigentümer sowie Landwirte zu informieren. Die Präsentation dokumentiert gleichzeitig die bundesweit vorbildliche Zusammenarbeit von Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und Landesamt für Archäologie Sachsen.

Übersicht

Fördersumme

52.617,00 €

Förderzeitraum

26.11.2014 - 26.11.2017

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik