Projekt 32170/01

Bildungsinitiative Fairtrade-Botschafter

Projektträger

Förderverein Nachhaltige Schülerfirmen e. V.
Lentenau 6
21379 Scharnebeck
Telefon: 04136/900640

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Zentrales Ziel der Bildungsinitiative war es, Fairen Handel als Geschäfts- und Lernfeld in Schulen zu etablieren und Lernkonzepte zum Globalen Lernen zu entwickeln.
Über die Nachhaltigen Schülerfirmen kann Bildung für Nachhaltige Entwicklung sehr praxisnah in der Schule gelebt und das Umfeld einbezogen werden.
Um das Thema Fairer Handel optimal in den am Projekt beteiligten Schülerfirmen zu verankern, wurden diese umfangreich unterstützt: Über Workshops für SchülerInnen und Fortbildungen für Lehrkräfte, mithilfe neuer Bildungsmaterialien und mit einem bundesweiten Ideenwettbewerb wurden Schulen angehalten, Fair Trade mehr in den Blick ihres Lehrplanes zu nehmen und Möglichkeiten kennenzulernen, den ungleichen Entwicklungsmöglichkeiten in der globalisierten Welt entgegenzuwirken.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenErste Stufe: Insgesamt wurden 30 Nachhaltige Schülerfirmen in Niedersachen und Nordrhein-Westfalen, während der Projektlaufzeit von zwei Jahren mit ca. 600-700 Schülerinnen und Schüler erreicht, die jeweils als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für ihre Schulen und ihr Schulumfeld sowie für weitere Schülerfirmen agierten.
Die Methode Nachhaltige Schülerfirma bietet die Möglichkeit eines praxisnahen Unterrichts, der das Schulle-ben aktiv verändern kann. Dabei nehmen die SchülerInnen ihr Sortiment an Snacks, Getränken und Klei-dung unter die Lupe und beurteilen die Herstellung, Transportwege und Löhne für die Produzenten. Im Rahmen des Projektes soll das Angebot dann möglichst an Fair Trade ausgerichtet werden. Keiner kann die MitschülerInnen, Lehrkräfte und Eltern so gut überzeugen, wie die Schülerschaft selbst. Bei den Argumenten für den Fairen Handel und beim Marketing hilft das Projekt den Schülerfirmen mit Profis aus der Wirtschaft.
Zweiten Stufe über die mediale Plattform NASCH-Community wurden die BestPracise-Beispiele kommuniziert. Bundesländerübergreifend wurde ein Ideenwettbewerb organisiert, der kreative Ideen zur Einbindung des Fairen Handels in der Schule auszeichnete. Die Ergebnisse der Pilotphase und des Ideenwettbewerbes wurden auf einer bundesweiten Fachtagung im April 2017 präsentiert, an der Experten, SchülerInnen und Lehrkräfte beteiligt waren.
Dritte Stufe: Nach Ablauf der drittmittelgeförderten Projektlaufzeit hielten die beteiligten Schülerfirmen im Rahmen ihres Unterrichtes weiterhin am Thema fest, da sie ihr Geschäftsfeld entsprechend der Entwicklung im Rahmen des Projektes operationalisiert haben. Einige beteiligte Schülerfirmen informieren das SCHUBZ noch heute über ihre Aktivitäten.
In beiden Bundesländern (NDS und NRW) wurden Fortbildungsveranstaltungen für interessierte Pädagogen (mit und ohne Schülerfirmenerfahrung) zum Transfer angeboten. Während einer eigenen Fortbildung erhielten die für Schülerfirmen zuständigen Fachberaterinnen und Fachberater wertvolle Erkenntnisse zur Thematik für ihre zukünftige Arbeit als MultiplikatorInnen.


Ergebnisse und Diskussion

Insgesamt nahmen 30 Schülerfirmen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen von Gymnasien, Integrier-ten Gesamtschulen, Oberschulen, Berufsbildenden Schulen und Förderschulen an der Bildungsinitiative teil. Das Angebot der Schülerfirmen reichte vom Verkauf an Büroartikeln bis hin zu Cateringangeboten oder selbst-hergestellten Produkten.
Während der im Rahmen der Initiative stattfindenden Workshops erarbeiteten die MitarbeiterInnen der Schülerfirmen und die Lehrkräfte die Themen Globalisierung, die damit verbundenen Herausforderungen sowie den Bereich Fairen Handel am Beispiel Kleidung, regionale Lebensmittel (faire Milch) und globale Lebensmittel (Kakao). Die Schülerfirmen bekamen zudem die Möglichkeit, mit den Bildungs- und Wirtschaftspartnern der Initiative ins Gespräch zu kommen, den Leitgedanken der Unternehmen kennenzulernen und alle Hintergründe zu fair gehandelten Produkten zu erfragen. Auch Verkaufs- und Präsentationstipps gab es von den Profis aus der Wirtschaft.
Weitere Workshops qualifizierten die SchülerInnen als Botschafter des Fairen Handels und schulte sie im Themenbereich „kreative Ideenfindung / Projektmanagement“ und im Bereich des Einbezugs des schulischen Umfeldes über verschiedenen kreative Aktionsformen.
Die Ergebnisse der Workshops und die Aktivitäten der Initiative sowie die teilnehmenden Schülerfirmen wer-den auf der NaSch-Community, der Online-Plattform für nachhaltige Schülerfirmen der Freien Universität Ber-lin präsentiert:
https://www.nasch-community.de/wws/586376.php?sid=58069110189435979547757195719560Saa8e3ff6
Auf der Fachtagung, die als Abschlussveranstaltung organisiert wurde, erfuhren die SchülerInnen gesell-schaftliche Partizipation und öffentliche Anerkennung ihrer Einreichungen für den Wettbewerb. Sie bekamen auf einem Markt der Möglichkeiten die Chance, ihre spannenden Ideen den TeilnehmerInnen vorzustellen. Alle SchülerInnen wurden mit einem Wandschild für die Schule geehrt, das ihre Schülerfirmen als Fair Trade Botschafter auszeichnet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

-Nasch-Community der FU-Berlin
-Presseberichterstattung zum Kick-off
-Berichte aus den Pilotschülerfirmen
-Vorstellung in den Arbeitskreisen für Nachhaltige Schülerfirmen und bei RUZ-Dienstbesprechungen und BNE-/RUZ-Landestagungen. -Ideenwettbewerb
-Bundesweite Fachtagung zum Projektabschluss


Fazit

Das Thema Fairen Handel motivierte die SchülerInnen in den Schülerfirmen, sich intensiv mit der Thematik über das schulische Maß hinaus zu beschäftigen. Die SchülerInnen setzen sich nicht nur theoretisch mit dem komplexen Thema des Fairen Handels auseinander, sondern beschäftigten sich ganz konkret auch mit den Produkten und mit ihrer Rolle als Verbraucher. Die bestehende Struktur der Schülerfirmen und das Netzwerk der FachberaterInnen konnten intensiv beteiligt werden und stellten einen wichtigen Baustein für den Erfolg des Projektes dar. Auch die länderübergreifende Arbeit gelangt über die beiden bewilligten Projektkoordinationen in jedem Land.

Übersicht

Fördersumme

221.521,00 €

Förderzeitraum

01.06.2015 - 31.12.2017

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation