Projekt 31740/01

Keep Cool mobil: Das Planspiel zum Klimawandel für mobile Endgeräte

Projektträger

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
26111 Oldenburg
Telefon: +49 (0) 441 - 798 -

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit dem Projekt „Keep Cool mobil“ erleben Jugendliche mit Hilfe moderner Medien und einem Planspiel mit integrierten Vernetzungsmöglichkeiten einen alternativen Zugang zum Thema Klimawandel und Klimapolitik. Erstmals soll ein „Serious Game“ in Form eines mobil nutzbaren Rollenspiels zum globalen Klimawandel angeboten und in eine systematische Kommunikations-strategie eingebettet werden. Die Schüler/innen erwerben dabei wichtige Sach- und Sozialkompetenzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung und werden zu gesellschaftlichem Engagement ermuntert. Das Planspiel soll sowohl den Kommunikationsgewohnheiten Jugendlicher als auch schulischen Bedürfnissen entsprechen und in Schulen und anderen institutionellen Kontexten produktiv eingesetzt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Keep Cool mobil: Die zeitgemäße Spielversion (optimiert für mobile Endgeräte)
? Entwicklung des Spiels, Ausbau von Konzeption und Inhalt
? Verfeinerung der Spielmechanik; Betonung und Ausbau direkter kommunikativer Anteile
? Anbindung an den aktuellen Stand von interdisziplinärer Klimaforschung und Klimapolitik
? Anbindung an Social-Media-Dienste
? Hinweise auf Lehrerkommentare und ergänzende Materialsammlung
? Im-/Export-Möglichkeiten von Spielrunden, -gruppen und –ständen
? Anpassung für mobile Endgeräte
? Optimierung für die Nutzung auf Smartphone oder Tablet-Computer
? Anpassung der Spielmechanik auf die Möglichkeiten und Grenzen mobiler Endgeräte
2. Material-Dossier für Lehrkräfte bei Lehrer-Online: Unterrichtlicher Einsatz von Keep Cool mobil
Es werden didaktische Begleitmaterialien entwickelt, die insbesondere den schulischen Einsatz des Planspiels unterstützen. Diese werden redaktionell geprüft als Material-Dossier in das bei Lehrkräften bekannte Portal Lehrer-Online integriert, sodass die begleitenden Materialien für die Vor- und Nachbereitung des unterrichtlichen Einsatzes des Spiels allen Lehrerinnen und Lehrern mit dem offiziellen Start des Spiels im Internet zur Verfügung stehen.
Mit Blick auf dieses Projektergebnis werden folgende Maßnahmen umgesetzt:
? Dossier mit einer ausführlichen Materialsammlung zum unterrichtlichen Einsatz des Spiels
? Spielanleitungen inkl. Schritt-für-Schritt-Anleitungen für weniger medienaffine Lehrkräfte
? Didaktisch-methodische Anregungen für den Einsatz im Unterricht
? Detaillierte Ablaufplanung umfangreicherer Unterrichtseinheiten mit Einsatz des mobilen Spiels
? Jahrgangs- und zielgruppenspezifische Hinweise für die Lehrkraft
? Ergänzende Materialien für die Schülerinnen und Schüler
? Metadaten-Verschlagwortung und umfangreiche interne Verknüpfungen
? Einstellung der Materialien bei verschiedenen Landesbildungsservern
? Dauerhafte Verfügbarkeit des Dossiers auch über die Projektlaufzeit hinaus
3. Social-Media-Kommunikation zu Keep Cool mobil
Mit Blick auf dieses Projektergebnis werden folgende Maßnahmen umgesetzt:
? Aufbau und Pflege eines Facebook-Profils
? Aufbau und Pflege eines Twitter-Feeds
? Bundesweite Verbreitung über Nachrichten, Newsletter und RSS-Feeds
? Erweiterte Möglichkeiten des Spielrundeninternen und -übergreifenden Austauschs


Ergebnisse und Diskussion

Mit Keep Cool mobil ist im Förderzeitraum das erste mobile Multiplayerspiel zur Klimapolitik entstanden. Basierend auf der Spielmechanik des etablierten Brettspiels Keep Cool wurde ein Angebot entwickelt, das Interessenkonflikte und global-gemeinschaftliche Lösungsansätze zur Bekämpfung des Klimawandels auf einem modernen und bei Jugendlichen sehr gefragten Medium (Tablets und Smartphones) auf neue Weise erfahrbar macht. Aktuelle klimapolitische Entwicklungen wurden in das Spiel integriert. Die Spieler/innen schlüpfen im Spiel in die Rolle der Leitung von Großstädten (bis zu 50 pro Partie). Somit wurde eine neue politische Ebene der Klimapolitik eingeflochten, die in der Umsetzung der internationalen Klimaschutzziele eine zunehmende und immense Rolle spielt. Gleichzeitig bieten die Städte Möglichkeiten des Brückenschlags zwischen individueller Erfahrung und der komplexe Welt der internationalen Klimaverhandlungen.Das Material-Dossier für den unterrichtlichen Einsatz des Klimaspiels setzt direkt an der (notwendigen) didaktischen Reduktion des Spiels an und bietet vielfältige Möglichkeiten zur fachlichen Vertiefung und Reflexion des Spielgeschehens (und der damit verbundenen Gruppenprozesse an). Vom Einstieg in das Spiel bis zu fokussierten Sub-Themen bietet das Dossier in sehr übersichtlicher Form viele Arbeitsblätter und Unterrichtsideen an, um die im Spiel entstehenden Fragen vertiefend zu beantworten.
Spiel und Dossier erfahren seit der Veröffentlichung im September 2016 ein anhaltendes Interesse, das sich in zunehmenden Zugriffszahlen und regem Interesse an Workshop- und Fortbildungs-Angeboten zeigt. Durch eine hohe Präsenz bei Tagungen, Messen und Workshops konnte ein großer Nutzerkreis erreicht werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Keep Cool mobil wurde durch umfangreiche Kommunikations- und Netzwerkarbeit begleitet. Durch Lehrer-Online / Eduversum konnten sehr viele Lehrer/innen über die Entwicklung von Spiel und Dossier informiert werden. Der Kooperationspartner ANU trug maßgeblich zur Kommunikation von Keep Cool mobil im Bereich der außerschulischen Bildung bei.
Am 29.9.2017 wurden Spiel und Dossier an der Humboldt Universität Berlin im Rahmen eines eintägigen Fachworkshops (moderiert von Shary Reeves / Wissen macht Ah!) veröffentlicht. Das Projekteam hat einen Nutzer/innen-Support aufgebaut, der in regelmäßigen Abständen Unterstützung für den Einstieg in die Einsatzmöglichkeiten des Spiels anbietet.


Fazit

Mit Keep Cool mobil konnte durch die Förderung der DBU ein für die Nutzer/innen kostenloses Angebot mit hohem Alleinstellungswert erarbeitet werden: Durch die große Zahl von Spieler/innen, die gleichzeitig teilnehmen können (bis zu 50) vermittelt das Spiel einen Einblick in die Dynamik klimapolitischer Verhandlungen, die in der Realität aus der Vielzahl von Entscheidungen einzelner Akteure entsteht. Das Spiel zeigt keinen simplen Lösungsweg für die Herausforderung des Klimawandels auf, sondern gibt Denkanstöße und wirft Fragen auf, die aus den im Spiel erfahrbaren Zusammenhänge entstehen. Zugleich vermittelt es technologische Optionen und mögliche individuelle Verhaltensänderungen. Diese äußerst wichtige Reflexion des Spielgeschehens findet in den Materialien bei Lehrer-online ein gutes Fundament.

Übersicht

Fördersumme

304.410,00 €

Förderzeitraum

07.12.2014 - 31.05.2017

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation