Projekt 31174/01

Fellows für Nachhaltigkeit

Projektträger

Teach First Deutschland gGmbH
Dessauer Str. 28-29
10963 Berlin
Telefon: 030/263976016

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Fellows für Nachhaltigkeit setzt sich für mehr und bessere MINT-Bildung an Schulen in sozialen Brenn-punkten ein. Schülerinnen und Schüler an diesen Schulen, die für gewöhnlich aus schlechter gestellten Familien kommen, zeigen geringere Kompetenzen in MINT-Disziplinen und stoßen gleichzeitig auf weni-ger Angebote an ihren Schulen. Teach First Deutschland und ProFellow haben daher über die Beantra-gung des Projektes Fellows für Nachhaltigkeit einen auf verschiedenen Ebenen greifenden Anreizme-chanismus zu mehr MINT-Bildung an den Einsatzschulen von Teach First Deutschland entwickelt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZum einen sollten gezielte Maßnahmen zur verbesserten Ansprache und Gewinnung von MINT-Hochschulabsolventen/innen als Teilnehmer/innen des Fellow-Programms von Teach First Deutschland gewonnen werden. Tatsächlich ist die Ansprache dieser Zielgruppe im Recruiting eine besonders her-ausfordernde, da MINT-Absolventen/innen gefragte potenzielle Arbeitnehmer/innen über alle Sektoren hinweg sind.
Zum anderen hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Einrichtung eines Projektmittelfonds ermöglicht, über den über zwei Jahre je maximal 20.000 Euro zur Unterstützung von Fellow-Projekten an Schulen mit Bezug zu Nachhaltigkeit oder Umweltbildung ausgeschüttet werden konnten. Ein eigens hierfür eingerichteter Projektbeirat ermöglichte eine fundierte Entscheidung über eingereichte Projektan-träge der Fellows. Ab davon hat sich Teach First Deutschland weitere Unterstützung durch eine Studie-renden-Gruppe der Hochschule für Recht und Wirtschaft (HWR) eingeholt, die bei der inhaltlichen Be-gleitung der Fellow-Projekte mitgewirkt hat. ProFellow hat die Abwicklung und Begleitung der bewilligten Projekte und die Vergabe der Mittel aus dem Fonds übernommen.


Ergebnisse und Diskussion

Durch das Projekt „Fellows für Nachhaltigkeit“ haben Teach First Deutschland, unsere Fellows und natürlich letztlich viele Schüler/innen profitiert. Die wesentlichen Punkte lassen sich wie folgt zusammentragen:
1) Kooperation bei Teach First Deutschland | Mit dem Projekt „Fellows für Nachhaltigkeit“ konnten wir ein für TFD einzigartiges Kooperationsprojekt umsetzen, das für weitere Projektanträge zukünftig als Vorlage dient und Lernen im Sinne von Abwicklung (gemeinsam mit ProFellow), Finanzierung
(durch DBU und Reinhard Frank Stiftung), Projektsynergien für TFD und Fellows (allgemeine Förderung des Projekts „Fellows für Nachhaltigkeit“ bei TFD und Projektmittelfonds für Fellows) und Expertise (Einberufung eines unabhängigen Projektbeirats und Unterstützung durch das Studierendenteam der HWR). Nicht zuletzt aufgrund dieser Strukturen konnten wir das Projekt erfolgreich als Dekadeprojekt bei der UNESCO platzieren.
2) Ansprache von MINT-Studierenden | Der Fokus auf MINT-Projekte an Schulen mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltbildung hat unsere Sensibilität für die zielgruppenspezifische Ansprache verschiedener Studierendengruppen und die Entwicklung von Einsatzprofilen für Absolvent/innen mit einschlägigem MINT-Profil ausgebildet. Entsprechende Strukturen, Netzwerke und Zugänge nutzen wir auch nach Abschluss des Projektes weiter; wir profitieren also auch nach offiziellem Abschluss des Projekts auch heute noch im Hinblick auf die Ansprache von MINTStudierenden.
3) Platzierung von Nachhaltigkeit und Umweltbildung | Durch das Projekt „Fellows für Nachhaltigkeit“ haben wir gelernt, dass das Interesse und die Bereitschaft unter unseren Fellows, Projekte mit entsprechenden Fokus ins Leben zu rufen durchaus vorhanden ist. Das ist ein positives Signal, da
Themen wie Umweltbildung an unseren Einsatzschulen und bei unseren Schüler/innen vergleichsweise gering präsent sind. Die Projekterfahrung mit „Fellows für Nachhaltigkeit“ und die entstandenen Projektdokumentationen der Fellows nutzen wir daher dazu, weitere Partner für uns zu gewinnen,
die weiterhin MINT-Bildung an Schulen mit uns vorantreiben wollen. Aktuell sprechen wir mit zwei Unternehmen, die vorzeigenswürdiges Nachhaltigkeitsengagement im Operativgeschäft betreiben und daher großes Interesse daran zeigen, MINT-Bildung für alle mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit in besonderem Maße zu fördern.
4) Projektmanagement bei Teach First Deutschland | Der Projektmittelfonds der DBU hat die Umsetzung der Projekte an den Schulen gefördert. Wir haben aber auch festgestellt, dass die Qualität der Fellow-Projekte (Konzeption, Umsetzung + Dokumentation) durchaus von einer tiefergehenden
inhaltlichen Auseinandersetzung (siehe Punkt 3) und der Anwendung von Projektmanagement-Skills abhängt. Parallel zu „Fellows für Nachhaltigkeit“ haben wir daher eine Kooperation mit der GPM (Gesellschaft für Projektmanagement) angestoßen, die unseren Fellows bei Interesse zu einer Zertifizierung verhelfen. Ferner haben wir die Fortbildung „Projektmanagement für Fellows“ nun fest in unseren Fortbildungskanon integriert.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Es ist uns gelungen, das Projekt „Fellows für Nachhaltigkeit“ als Dekadeprojekt bei der UNESCO zu platzieren. Hier werden wir als ausgezeichnetes Projekt der BNE-Dekade präsentiert. Ab davon haben wir über den Projektwettbewerb über die uns zur Verfügung stehenden Kanäle (Newsletter, Homepage, Facebook und Verteiler) informiert und damit dafür gesorgt, dass insbesondere Fellows aber auch Dritte über das gemeinsame Engagement der Kooperationspartner auf dem Laufenden sind. Beispielsweise haben wir auch von den Projektbeiratssitzungen informiert.


Fazit

Das Kooperationsprojekt „Fellows für Nachhaltigkeit“ hat bei Teach First Deutschland einige inhaltliche und prozessurale Fortschritte ermöglicht. Auch wenn der Dokumentationsaufwand (auch bei kleineren Beträgen) insbesondere für Fellows als sehr hoch einzuschätzen war, überwiegen von unserer Warte deutlich die positiven Effekte der Kooperation und die Erfahrung mit einer renommierten Stiftung wie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zusammengearbeitet zu haben. Leider war eine Fortsetzung der Kooperation aufgrund der Förderbedingungen nicht möglich, denn: Wir hätten das Projekt gerne gemeinsam fortgesetzt und weiter professionalisiert.