Projekt 31076/01

Aufbau einer Online-Dialog-Plattform für nachhaltige Schülerfirmen

Projektträger

Freie Universität Berlin Institut Futur
Fabeckstr. 37
14195 Berlin
Telefon: 030/838-53054

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Kinder und Jugendliche wollen in der Schule für das Leben lernen. Die Arbeit in einer Nachhaltigen
Schülerfirma (NaSch) kann dazu beitragen. Sie ermöglicht, dass die Schülerinnen und Schüler
wirtschaftliches Wissen erwerben und dieses praxisnah einsetzen. Die Lernenden können soziale
Kompetenzen erproben und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und
den natürlichen Ressourcen aus Sicht von Unternehmen kennenlernen. Verteilt über das gesamte
Bundesgebiet gibt es eine Vielzahl erfolgreich arbeitender Nachhaltiger Schülerfirmen, deren Arbeit
auf verschiedenen regional oder landesspezifisch ausgerichteten Websites dokumentiert wird.
Für den schul- oder Regionen übergreifenden Austausch gab es jedoch vor der Durchführung des
vorliegenden Projektes keine zentrale Plattform. Zwar existierten verschiedene Materialien spezifisch
zum Themenfeld Nachhaltige Schülerfirmen, es gab jedoch keine systematische und zentrale
Aufbereitung und Bündelung. Das Institut Futur der Freien Universität Berlin hat deshalb gemeinsam
mit der Eduversum GmbH (ehem. LO Lehrer-Online GmbH) die NaSch-Community, eine Internet-
Plattform mit Online-Community zum Thema „Nachhaltige Schülerfirmen“ aufgebaut.
Ziel des Projektes war es, mit der NaSch-Community ein bundesweites Netzwerk für Nachhaltige
Schülerfirmen zu etablieren, das den Austausch aller an NaSch Interessierten und Engagierten befördert.
In der NaSch-Community werden Lehrer, Schüler, nachhaltig wirtschaftende Unternehmen
und Multiplikatoren/Experten zusammengeführt. Sie können sich in Foren, einem Wiki und einer
Materialbörse begegnen und austauschen. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen werden eingeladen,
sich als Experten mit Schülern und Lehrern auszutauschen und ggf. Praktika anzubieten.
Zudem werden Materialien, gute Beispiele, Checklisten und Hilfestellungen zur Unterstützung der
Schulen zur Verfügung gestellt. Materialien, Wissen und Erfahrungen werden so gebündelt und
langfristig auffindbar gemacht. Ein weiteres Ziel war, über den Kreis der bereits engagierten Lehrer
weitere Lehrer für die Idee der NaSch sowie die Community zu gewinnen. Über die Zusammenarbeit
mit dem renommierten Lehrer-Online-Portal wurden Lehrkräfte, die sich zum ersten Mal mit
diesem Thema befassen, informiert und motiviert.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn einem ersten Schritt lag der Fokus insbesondere auf der konzeptionellen, inhaltlichen und grafischen
Entwicklung der Online-Plattform. Zudem wurden Unternehmen als Kooperationspartner sondiert
und gewonnen sowie erste Maßnahmen zur Medien- und Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt. In
einem zweiten Schritt erfolgte im März 2014 der Launch der Plattform. Der Fokus lag daher insbesondere
im Bereich der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung der NaSch-Community
und der Gewinnung von Mitgliedern für den internen Community-Bereich. Zudem wurden verschiedene
Maßnahmen zur Optimierung der Plattform initiiert und umgesetzt. Im weiteren Projektverlauf
standen die fortlaufende Bewerbung der NaSch-Community sowie die Gewinnung weiterer
Mitglieder, insbesondere weiterer Nachhaltiger Schülerfirmen sowie Unternehmens-Kooperationspartner,
im Vordergrund. Die NaSch-Community-App zur Unterstützung der Kommunikation und Organisation
der Mitglieder der NaSch-Community und Förderung einer breiteren Verankerung der
NaSch-Community wurde konzipiert und veröffentlicht. Eine wesentliche Aufgabe stellten seit dem
Launch der Plattform zudem die fortlaufende redaktionelle Betreuung der NaSch-Community, die
Förderung des Austausches der Mitglieder untereinander sowie die Sondierung von Möglichkeiten
zur Verstetigung der Online-Plattform dar. Die Plattform wurde im Laufe des Projektes sowohl mit
Blick auf die grafische und strukturelle Gestaltung als auch die Funktionen und Angebote zur Plattformnutzung
fortlaufend weiterentwickelt und optimiert.


Ergebnisse und Diskussion

Die Plattform ist seit März 2014 unter www.nasch-community.de online und findet einen sehr guten
Zuspruch. Bis zum Projektende konnten insgesamt 89 Schülerfirmen, 78 Lehrer, 161 Schüler und
31 Multiplikatoren sowie 8 Unternehmenskooperationspartner als Mitglieder gewonnen werden. Die
NaSch-Community weist monatlich im Durchschnitt 2.161 Besuche sowie 51.516 Seitenaufrufe auf.
Entsprechend der Online-Umfragen erfährt die NaSch-Community eine große Akzeptanz und wird
von den Mitgliedern mit der Note „gut“ bewertet. Diese schätzen die Community insbesondere als
umfangreichen Materialpool und Ideengeber und nutzen/lesen die Informationen, posten jedoch selber
kaum Beiträge. Nahezu alle Mitglieder würden die NaSch-Community weiterempfehlen. Im Juni
2015 wurde zusätzlich die NaSch-Community-App herausgegeben, um die Kommunikation und Organisation
der Mitglieder auch auf mobilen Endgeräten zu unterstützen. Eine besondere Herausforderung
stellte die Förderung des Austausches der Mitglieder untereinander dar. Rechtzeitig zum
Projektende wurde das Projekt „StartGreen@School“ (vom BMUB im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative
gefördert) bewilligt, in dem die NaSch-Community als Austauschplattform eingebunden
wird und somit eine Weiterführung für mindestens drei Jahre gesichert ist.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die NaSch-Community wurde fortlaufend im Rahmen einer umfangreichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
beworben und Informationen über wichtige Ereignisse und Aktionen wurden breit gestreut.
Dies erfolgte je nach Anlass über den Presseverteiler mit relevanten Bildungsportalen, Institutionen,
Newslettern, Bildungsservern, Landesinstituten und Schulämtern und als News auf Lehrer-
Online sowie über die Social Media-Kanäle von Lehrer-Online (Facebook, Twitter und Google+). In
den letzten beiden Projektjahren wurden nahezu monatlich Pressemeldungen zur NaSch-Community
veröffentlicht. Ergänzend dazu wurde die NaSch-Community in mehreren Publikationen erwähnt
und beworben. AlsWerbemittel wurden ein Rollup, Postkarten, Aufkleber und give-aways (z.B. Kreisel)
für die NaSch-Community konzipiert und umgesetzt. Um die NaSch-Community einem weiteren
Publikum bekannt zu machen und Mitglieder zu gewinnen wurde diese zudem bundesweit auf verschiedenen
Veranstaltungen präsentiert. Zudem wurde ein NaSch-Community YouTube-Kanal eingerichtet,
auf dem themenspezifische Filme eingestellt werden.


Fazit

Das Projekt wurde erfolgreich umgesetzt. Die NaSch-Community hat sich nach drei Jahren Laufzeit
bei Nachhaltigen Schülerfirmen als Marke etabliert, die ihnen einen inhaltlichen und fachlichen Mehrwert
zu den Themen Nachhaltigkeit, Schülerfirmen und Unternehmertum bietet. Das zeigen die Mitglieder-
und Klickzahlen sowie die Ergebnisse der Online-Umfragen. Die Mitglieder schätzen die
Community insbesondere als umfangreifen Materialpool und Ideengeber. Dabei sind sie jedoch eher
passive Nutzer – mehr Rezipienten als Produzenten und Mitwirkende.