Projekt 28254/01

Durchführung des neuen Veranstaltungsformats Green City

Projektträger

Deutscher Städte- und Gemeindebund
Marienstr. 6
12207 Berlin
Telefon: 0 30/77 307-225

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Energie-, Klima- und Umweltpolitik sind Themen mit einer hohen gesamtgesellschaftlichen Relevanz. Zunehmende Diskussionen insbesondere auf kommunaler Ebene in Bezug auf die Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern und die Umsetzung kommunaler Umwelt- und Energiepolitik zeigen ein stetig wachsendes Interesse an einer Green City. Unter Green City versteht der Innovators Club das umfassende Konzept einer nachhaltigen, ökologisch orientierten Stadt oder Gemeinde.
Ziel des Vorhabens ist es, mit dem BarCamp Green City dieses Thema im Rahmen eines neuartigen und innovativen Veranstaltungsformates aufzugreifen und Akteure aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft miteinander zu vernetzen. Die Themen der Veranstaltung werden dabei von den Teilnehmern selbständig er- und bearbeitet. Die Ergebnisse der Veranstaltung werden anschließend dokumentiert und den Städten und Gemeinden sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Veranstaltung findet in Form eines sog. BarCamp im ZUK der DBU in Osnabrück statt. Der zentrale Unterschied zu anderen Konferenzformaten liegt in der vorher nicht festgelegten Agenda der Veranstaltung. Von den Veranstaltern wird der organisatorische Rahmen sowie Auftakt und Abschluss der Veranstaltung vorgegeben. Die Agenda und die Workshops der Veranstaltung werden von den Teilnehmern selbst eingebracht und vorbereitet.
Durch das besondere Veranstaltungsformat soll ein breiter, vor der Veranstaltung beginnender und über das eigentliche Projekt hinausreichender Diskussionsprozess zwischen Politik und Verwaltung einerseits und den Akteuren aus Bürgerschaft, Wissenschaft und Wirtschaft andererseits initiiert werden. Die enge Verknüpfung zwischen Online-Medien und der Präsenzveranstaltung trägt zum eigenen Charakter des Projektes bei und ermöglicht über die gesamte Projektlaufzeit und darüber hinaus eine themenorientierte Zusammenarbeit der beteiligten Akteure.
Das Gesamtprojekt gliedert sich in fünf Projektphasen (Organisationsphase, Werbephase, Anmeldephase, Veranstaltung und Nachbereitungsphase. Das Projekt wird wissenschaftlich von der Uni Osnabrück begleitet. Nach Abschluss des Projektes wird eine umfangreiche Abschlussdokumentation erstellt.


Ergebnisse und Diskussion

Das durchgeführte Vorhaben hat dazu beigetragen, einen neuen Ansatz von egalitärer Kommunikation unter den für die Entwicklung einer grünen, ökologisch nachhaltigen Stadt der Zukunft relevanten Akteuren zu etablieren. Es hat als neuartiges, innovatives Projekt - besonders im Hinblick auf die Zielgruppe Städte und Gemeinden - Pilotcharakter besessen. Zahlreiche der während des Projektes gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen können für gleichgelagerte zukünftige Vorhaben von Bedeutung sein.
Zu den wichtigsten Ergebnissen des Projektes zählen:
- Die erfolgreiche Vernetzung möglichst vieler unterschiedlicher Akteure und Akteursgruppen, die für die Entwicklung einer ökologisch nachhaltigen Stadt von Morgen relevant sind.
- Das besondere Veranstaltungsformat hat maßgeblich zur Nutzung und Aktivierung des Engage-ments und der Kreativität der unterschiedlichen Teilnehmergruppen beitragen können. Durch die Tatsache, dass es keine vorher festgelegte Agenda der Veranstaltung gab, waren die Teilnehmer in besonderem Maße gefordert, ihre Konzepte und Ideen einzubringen.
- Es wurde ein egalitärer Ansatz der gleichberechtigten Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe erreicht. Sowohl vorgeschlagene Themen als auch agierende Personen standen vor und während der Veranstaltung vollkommen gleichberechtigt nebeneinander.
- Mit dem Barcamp wurde ein für den öffentlichen Sektor bislang gänzlich unbekanntes Veranstaltungsformat erfolgreich erprobt. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber diesem Ansatz wurde das Format von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung sehr positiv aufgenommen.
- Das im Rahmen des Projektes angestrebte Ziel des Zusammenwirkens von Online-und Offline-Kommunikation wurde hingegen nicht in erwartetem Umfang erreicht. Die im Internet aufgebaute Plattform zur Online-Zusammenarbeit im Vorfeld der Konferenz wurde nur zögerlich angenommen, eine thematische Zusammenarbeit fand so gut wie gar nicht statt. Auch die Nachbereitung der Konferenz fand auf der Online-Plattform nicht statt, daher ist es auch nicht gelungen, wie ursprünglich angestrebt, ein Netzwerk zur vertiefenden Zusammenarbeit zu etablieren.
- Als zielführend hat sich die Etablierung verschiedener, unterschiedlicher Kommunikationskanäle zur Ansprache potentieller Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwiesen. Auf diese Weise konnten deutlich mehr Personen erreicht werden, als dies bei einer ausschließlichen Ansprache über Online-Medien, wie ursprünglich vorgesehen, der Fall gewesen wäre. Diese Erkenntnis kann für zukünftige Veran-staltungen dieser Art von Bedeutung sein.
- Aufgrund der gesammelten Erfahrungen ist zudem bei der Auswahl des Tagungsthemas eine stärkere Fokussierung angeraten, um mehr konkrete Ergebnisse zu erlangen. In diesem Zusammenhang kann eine Regionalisierung oder Beschränkung auf eine Stadt, einen Landkreis oder eine Region sinnvoll sein.
- Als sinnvoll hat sich die externe wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Osnabrück erwiesen, da auf diese Weise der Gesamtprozess dokumentiert und analysiert werden konnte. Allerdings ist hier bei zukünftigen Veranstaltungen darauf zu achten, dass die Dokumentation der Veranstaltung bzw. der einzelnen Workshops konsequenter erfolgt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes gliederte sich in Elemente der klassischen Öffentlichkeitsarbeit und internetbasierte Online-Öffentlichkeitsarbeit. Zum Bereich der klassischen Öffentlichkeitsarbeit zählte unter anderem die Verbreitung eines designten und gedruckten Flyers, die Erstellung und Verbreitung von insgesamt fünf Pressemitteilungen sowie die Ankündigung der Veranstaltung in den Zeitschriften des DStGB und seiner Mitgliedsverbände. Zum Bereich der Online-Öffentlichkeitsarbeit zählte die Konzeption und Gestaltung einer speziellen Plattform für das Projekt, die Erstellung eine Audio-Podcast, das online abgerufen werden konnte, sowie die Bewerbung der Veranstaltung über das Newsletter-Syste, des DStGB (ca. 3000 Abonnenten).


Fazit

Insgesamt bedeutete die Durchführung des Barcamp Green City 2020 eine wegweisende Erprobung eines neuen und innovativen Veranstaltungsformats zur Entwicklung von Ideen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft. Die im Rahmen des Projektes gemachten Erfahrungen sind vor allem im Hinblick auf das Format, weniger mit Blick auf die inhaltlichen Ergebnisse, sehr wertvoll gewesen und können bei zukünftigen Projekten genutzt werden.

Übersicht

Fördersumme

43.325,00 €

Förderzeitraum

05.07.2011 - 05.03.2012

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation