Projekt 27860/01

Ressourcenschutz in der Binnenschifffahrt:Beratung und Qualifizierung zum umweltgerechten Umgang mit Reinigungschemikalien in der Binnenschifffahrt

Projektträger

H. Lohmann Schiffs- und Industriebedarf e. K.
Zeppelinstr. 3 - 6
49733 Haren
Telefon: 05932/73470

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Binnenschifffahrtsbetriebe werden immer moderner und wollen im Wettbewerb der Verkehrsträger ihre umweltfreundlichen Möglichkeiten mehr ausnutzen. Auch im Bereich der Arbeitssicherheit gibt es noch Verbesserungspotenziale. Insbesondere bei der sich immer wiederholenden Tätigkeit Reinigen des Schiffskörpers, gibt es Möglichkeiten den Verbrauch an Reinigungsmitteln zu senken und die Sicherheit sowie die Gesundheit des Bordpersonals zu erhöhen. Es wurden Versuche durchgeführt, wo Schiffsbesatzungen nach herkömmlicher Weise den Schiffskörper reinigten. Dabei wurde festgestellt, dass in allen Fällen das vorgegebene Mischverhältnis des Herstellers überschritten wurde. Die verbrauchten Mengen an Reinigungsmittel wurden oftmals nicht oder nur unzureichend festgehalten. Eine Dokumentation gestaltet sich aufgrund der immer wieder wechselnden Personen, mit ihren oft unterschiedlichen Sprachen, als schwierig. Hier bedarf es eines Systems, dass auf allen Schiffsgattungen, wie Tankschiff, Frachtschiff, Fahrgastschiff bis hin zum Behördenschiff Anwendung finden kann.

Zielsetzung des Projekts war die Entwicklung und modellhafte Einführung eines umweltentlastenden Schiffs-Wasch-Systems mit dem übergeordneten Ziel, den Reinigungsmittelverbrauch um mindestens 25% zu senken. Mit Beratungen und Schulungen an Bord von Schiffen (120 Schiffe) und an den Berufsschulen (480 Auszubildende) sollten die in der Berufsschifffahrt tätigen Personen und Berufsanfänger im umweltgerechten Umgang mit Reinigungschemikalien qualifiziert werden. Durch Verbreitung von Umweltwissen sollte hier eine umweltorientierte Sensibilisierung erfolgen die nachhaltig die Umwelt entlastet und zur Verbesserung in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Arbeitsschutz führt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm den Reinigungsmittelverbrauch zu senken, musste am Anfang des Projekts ein Dosierungssystem entwickelt werden, dass die klassischen Überdosierungen aus den handelsüblichen 10 Litergebinden ersetzen sollte. Dazu wurden Versuche durchgeführt, in dem Schiffsbesatzungen das Reinigungsmittel in kleinen Flaschen zur Verfügung gestellt wurde. Die Reinigungsergebnisse waren durchaus vergleichbar mit den Dosierungen aus den 10 Litergebinde.

Aufbauend auf diese Erfahrung konnte im Laufe des Projekts ein Schiffs-Wasch-System entwickelt werden, dass in der Praxis bei der Schiffs- und Deckwäsche in der Binnenschifffahrt einsetzbar ist.
Das Schiffs-Wasch-System besteht aus einem Transporteimer in dem 64 Flaschen mit je 100ml Reinigungskonzentrat enthalten sind. Je nach Verschmutzungsgrad reicht eine Flasche für 1 bis 2 Wascheimerfüllungen zur Mischung. Die Handhabung der kleinen 100ml Flaschen erleichtert die Arbeit des Bordpersonals bei der Reinigung. Das schwere Tragen der 10 Litergebinde entfällt und die Rutschgefahr durch eine Überdosierung verringert sich wesentlich. Zur Dokumentation wurde für das System ein Waschkontrollbuch entwickelt. Dieses dient der Kontrolle zur Disposition für die Schiffsführer oder Reedereien. Der tatsächliche und minimale Verbrauch an Reinigungsmittel kann mit dem Waschkontrollbuch nachgewiesen werden.

Die Beratung und Qualifizierung zum umweltgerechten Umgang mit Reinigungschemikalien in der Binnenschifffahrt erfolgte an Bord von Schiffen, an den Berufsschulen und auf dem Schulschiff Rhein in Duisburg. Mit dem Projektpartner der Imperial Reederei Gruppe, war der Zugang zu den Frachtschiffen möglich. Im Projekt wurden über 120 Schiffe der verschiedensten Gattungen besucht und geschult. Die Besatzungen wurden umwelttechnisch sensibilisiert und die Handhabung des Schiffs-Wasch-System an Bord im Vergleich zur Dosierung aus handelsüblichen Reinigungsgebinden getestet. An den Berufsschulen, dem Schiffer-Berufskolleg Rhein in Duisburg, den Berufsbildenden Schulen Schönebeck an der Elbe, sowie an Bord des Schulschiffes Rhein in Duisburg wurden rund 480 Berufsanfänger an 36 Schulungsterminen im umweltgerechten Umgang mit Reinigungschemikalien geschult und qualifiziert. Auch hier wurde in den Schulungen der Vergleich der Dosierung aus den 10 Litergebinde mit der Dosierung aus dem Schiffs-Wasch-System im Test verglichen. Die Vorteile des Schiffs-Wasch-Systems wurden bei den Schulungen mit den Auszubildenden erarbeitet und besprochen.

Bei den Messungen der eingesetzten Reinigungsmittel an Bord und an den Schulen wurde das Projekt von einem Studenten der Universität Duisburg- Essen, Zentrum für Wasser- und Umweltforschung, unterstützt. Die verschiedenen Messwerte bei den Dosierungen wurden hier dokumentiert und in Hochrechnungen der durchschnittliche Verbrauch an Reinigungsmitteln auf den verschiedenen Schiffsgattungen dargestellt. Dadurch ließen sich Rückschlüsse auf den tatsächlichen Gesamtverbrauch und die möglichen Reduzierungswerte an Reinigern in der deutschen Binnenschifffahrtsflotte ziehen.

In Workshops wurde mit den Kooperationspartnern über den Projektablauf und Ergebnisse diskutiert. Verbesserungsvorschläge und Ideen der Projektpartner flossen mit in die Entwicklung des Schiffs-Wasch-Systems ein. Zum Beispiel wurde angeregt, dass System mit vielen europäischen Sprachen zu hinterlegen, damit auch ausländische Besatzungen und Mitarbeiter mit Migrantenhintergrund an Bord das Schiffs-Wasch-System verstehen.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projektziel von angestrebten 25 % Mindestreduzierung an Reinigungsmittel wurde bei den Schulungen immer überschritten. Laut Hochrechnungen konnte der Verbrauch im Durchschnitt um 64,4 % verringert werden mit dem Einsatz des Schiff-Wasch-Systems und der Qualifizierung der Besatzungen und Berufsanfänger. Angesichts dieser Reduzierungsmöglichkeit hat das Projekt Steigerungspotentiale bei der Verringerung des Reinigungsmittelverbrauchs bewiesen.

Das Schulschiff Rhein hat auf Grund dieser deutlichen Reduzierungswerte und der positiven Auswirkungen der Schulungen an Bord für das Jahr 2012 zwei Weiterbildungslehrgänge für umweltgerechte Schiffsreinigung in das Lehrgangsprogramm aufgenommen. Dieser Lehrgang ist für Ausbilder der Reedereien und Schifffahrtsbetriebe bestimmt. Auch die Schulungen mit dem Einsatz des Schiffs-Wasch-Systems bei der wöchentlichen Schiffspflege an Bord laufen weiter. Die Einweisung und Schulung der Berufsanfänger übernehmen die Ausbilder an Bord. Hier hat das Projekt zu einer nachhaltigen Bildung geführt.

Die Berufsschulen planen Umweltprojekttage, wo sich die Schüler und Lehrer mit dem Thema umweltgerechte Schiffsreinigung aktiv auseinandersetzen. Nachhaltig soll hier das Umweltbewusstsein der Schüler geschärft werden und die zukünftige Binnenschifffahrtsgeneration umwelttechnisch sensibilisiert werden.

Die Firma H. Lohmann Schiffs- und Industriebedarf e. K. plant nach der modellhaften Einführung eine bundesweite Einführung des Schiffs-Wasch-System. Hierzu wird das System in einem Mehrwegsystem über Verkaufspartner an den Binnenschifffahrtsstraßen vertrieben und getauscht. Auch eine europaweite Einführung ist hier möglich. Mit der Produktion und Einführung des neuen Systems können nachhaltig Arbeitsplätze entstehen und gesichert werden. Das Mehrwegsystem schont die Rohstoffressourcen und verringert das Abfallvolumen.

Das Interesse der Binnenschifffahrtsbetriebe ist groß. Einige Reedereien haben nach einer bundesweiten Einführung den Einsatz des Systems an Bord ihrer Flotten geplant. Mit dem Schiffs-Wasch-System verringert sich der Verbrauch an Reinigungsmittel. Das reduziert die Betriebskosten. Zusätzlich vereinfacht das System die Disposition für die Einkäufer. Anhand des Waschkontrollbuches ist es leicht nachzuvollziehen wie viel Reiniger wann nachbestellt werden muss. Auch das Umweltimage spielt für die Schifffahrtsbetriebe eine immer wichtigere Rolle. Hier möchte man das Image des umweltfreundlichsten Verkehrsträgers untermauern.

Ein nachhaltiger Ressourcenschutz bekommt in der Binnenschifffahrt einen immer wichtigeren Stellenwert. Dazu gehören auch menschliche Ressourcen, die geschont und geschützt werden müssen. Das Projekt hatte hier positive Auswirkungen auf den Arbeitsschutz. Durch die Schulungen und den Einsatz des Schiffs-Wasch-Systems ist die Gefahr einer Überdosierung bei der Schiffsreinigung praktisch nicht möglich. Durch eine Überdosierung kann es sehr glatt an Deck werden und das Verletzungsrisiko durch Ausrutschen ist groß. Die Handhabung der kleinen 100ml Flaschen spart unnötige Arbeitswege zum Lager. Die Belastung durch das schwere Tragen der 10 Litergebinde ist vorbei. In den Schulungen wurden die Besatzungsmitglieder und Berufsanfänger über Arbeits- und Hilfsmittel informiert, die beim Einsatz der verschieden Reinigungsmittel zum Schutz eingesetzt werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Firma H. Lohmann Schiffs- und Industriebedarf e. K. plant nach der modellhaften Einführung eine bundesweite Einführung des Schiffs-Wasch-System. Hierzu wird das System in einem Mehrwegsystem über Verkaufspartner an den Binnenschifffahrtsstraßen vertrieben und getauscht. Auch eine europaweite Einführung ist hier möglich. Mit der Produktion und Einführung des neuen Systems können nachhaltig Arbeitsplätze entstehen und gesichert werden. Das Mehrwegsystem schont die Rohstoffressourcen und verringert das Abfallvolumen.

Das Interesse der Binnenschifffahrtsbetriebe ist groß. Einige Reedereien haben nach einer bundesweiten Einführung den Einsatz des Systems an Bord ihrer Flotten geplant. Mit dem Schiffs-Wasch-System verringert sich der Verbrauch an Reinigungsmittel. Das reduziert die Betriebskosten. Zusätzlich vereinfacht das System die Disposition für die Einkäufer. Anhand des Waschkontrollbuches ist es leicht nachzuvollziehen wie viel Reiniger wann nachbestellt werden muss. Auch das Umweltimage spielt für die Schifffahrtsbetriebe eine immer wichtigere Rolle. Hier möchte man das Image des umweltfreundlichsten Verkehrsträgers untermauern.

Ein nachhaltiger Ressourcenschutz bekommt in der Binnenschifffahrt einen immer wichtigeren Stellenwert. Dazu gehören auch menschliche Ressourcen, die geschont und geschützt werden müssen. Das Projekt hatte hier positive Auswirkungen auf den Arbeitsschutz. Durch die Schulungen und den Einsatz des Schiffs-Wasch-Systems ist die Gefahr einer Überdosierung bei der Schiffsreinigung praktisch nicht möglich. Durch eine Überdosierung kann es sehr glatt an Deck werden und das Verletzungsrisiko durch Ausrutschen ist groß. Die Handhabung der kleinen 100ml Flaschen spart unnötige Arbeitswege zum Lager. Die Belastung durch das schwere Tragen der 10 Litergebinde ist vorbei. In den Schulungen wurden die Besatzungsmitglieder und Berufsanfänger über Arbeits- und Hilfsmittel informiert, die beim Einsatz der verschieden Reinigungsmittel zum Schutz eingesetzt werden.


Fazit

Das Umweltprojekt hat bewiesen, dass durch den Einsatz des im Projekt entwickelten Schiffs-Wasch-Systems und dem Umweltmanagement nachhaltig Verbesserungen in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales erzielt werden.

Das System verbindet ökonomische Interessen und ökologische Vorteile miteinander.

Übersicht

Fördersumme

124.429,00 €

Förderzeitraum

08.12.2009 - 08.12.2011

Internet

www.lohmann-haren.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik