Projekt 27314/01

Expedition Moor: Junge Forscher experimentieren, erkunden und entdecken

Projektträger

Pädagogische Hochschule HeidelbergProfessur für Geographie/Geoinformatikund ihre Didaktik
Czernyring 22/ 11-12
69115 Heidelberg
Telefon: 06221 / 477 772

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projektes Expedition Moor: Junge Forscher experimentieren, erkunden und entdecken ist die Förderung einer nachhaltigen Umweltbildung sowie der Aufbau eines ökologischen Bewusstseins sowohl durch die Vermittlung von Wissen als auch durch Erleben mit allen Sinnen im Rahmen von originalen Begegnungen mit der Natur. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Entwicklung modularer Unterrichtseinheiten zum Thema Moor sowie der Einsatz neuer Medien und Methoden der Geoinformatik (integrative Methodenkombination). Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei auf die originäre Begegnung mit dem Untersuchungsraum und auf einen handlungsorientierten Ansatz gelegt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projektkonzept beinhaltet eine integrative Methodenkombination aus einem Moor-Informationssystem, Lernmodulen sowie originalen Begegnungen durch eine GPS-Schnitzeljagd, Kartierungen und Experimenten im Gelände. Durch Multimediaeinsatz sowie den Einsatz eines Moorrucksacks mit verschiedenen Materialien für Untersuchungen und Experimente vor Ort liegt ein besonderer Schwerpunkt auf einem prozessorientierten Lernen. Die Schülerinnen und Schüler lernen zu beobachten, zu vergleichen, den Umgang mit wissenschaftlichem Gerät, durch Experimente und leiten aus den Ergebnissen Antworten auf verschiedene Fragestellung ab.
Hauptzielgruppe sind Schülerinnen und Schüler, aber auch darüber hinaus können die Module von Privatpersonen und Familien genutzt werden. Die Lernmodule stehen online zur Verfügung und sind somit jedem zugänglich. So ist es auch Dritten möglich, Informationen und Aufgaben über die Moor-Datenbank aufzurufen und auszudrucken.


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen des Projektes wird das Lernen am außerschulischen Lernort Moor mit der Nutzung neuer Medien im Gelände verbunden. Die Expedition ins Moor wird im schulischen PC-Pool mit Hilfe von acht webgestützten Lernmodulen vorbereitet. Die thematisch aufbereiteten und interaktiven Lerninhalte geben einen Überblick über das Großthema Moor und dienen der Vorbereitung für die originalen Begegnungen vor Ort. In diesem Kontext wird sowohl die Gegenwarts- als auch die Zukunftsbedeutung mit einbezogen und Fragestellungen wie Wieso sind die Moore heute so wichtig und wie wird sich das in der Zukunft entwickeln? erarbeitet. Das Lernen am PC zur Vorbereitung des Geländetages bringt einige Vorteile mit sich. So können die Schülerinnen und Schüler individuell nach Interesse, Geschwindigkeit, Niveau oder gewünschtem Vertiefungsgrad arbeiten. Durch kleine Tests und eingebaute Fragen wird eine Selbstkontrolle ermöglicht. Auch die unterschiedlichen Lerntypen können angesprochen werden, indem die Inhalte sowohl textlich als auch grafisch oder rechnerisch formuliert werden.
Nach dieser schulischen Vorbereitungsphase gehen die Schülerinnen und Schüler in eines der Projektmoore (Huvenhoopsmoor und Lauenbrücker Moor in Niedersachsen). Mit Hilfe eines Moorforscherrucksacks werden vor Ort an verschiedenen Lernstationen kleine Forschungsarbeiten, Beobachtungen, Kartierungen und Experimente durchgeführt. Bei der Arbeit im Gelände kommen, neben verschiedenen analogen Utensilien, auch neue Medien in Form eines Pocket-PCs mit integriertem Digitalem Moorbuch sowie GPS-Geräte zum Auffinden der Lernstationen zum Einsatz. Im Rahmen der Moorexpedition stellen sogenannte Forschungsaufträge in den Projektmooren selbst eine zentrale Komponente für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler dar. Mit ihrer Hilfe sollen die Lernenden selbstorganisiert und weitgehend selbstständig das Untersuchungsgebiet an sich sowie spannende Phänomene rund um das Thema Moor entdecken und erkunden. Gleichzeitig haben diese Aufträge den Anspruch, wichtige Inhalte der Lernmodule in der Praxis vor Ort im Moor zu veranschaulichen und damit zu vertiefen. In diesem Kontext wurden verschiedene Lernstationen entwickelt, die unter den Schlagworten Flora, Fauna, Wasser und Boden die verschiedenen Themenschwerpunkte abdecken.
Für die Anfertigung eines Expeditionsberichtes, zur Sicherung der gelernten Inhalte, wurde eine Anwendung entwickelt, die es ermöglicht die Werte und Ergebnisse, die im Moor gewonnen wurden, in den Rechner zu übertragen und hieraus entsprechende PDF-Dokumente zu erzeugen. Diese können dann z. B. der Lehrperson digital zur Verfügung gestellt oder analog in ausgedruckter Form übergeben werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Vor dem Hintergrund der Öffentlichkeitsarbeit wurde das Projekt auf verschiedenen Tagungen sowie in mehreren Veröffentlichungen präsentiert.


Fazit

Das Angebot Expedition Moor wird nach Projektende ein fester Bestandteil des Umweltbildungsange-bots der NABU Umweltpyramide bleiben und somit weiter intensiv den Schulen zur Nutzung offeriert. In-sofern ist ein langfristiger Einsatz der Expedition Moor vorgesehen, vergleichbar den sehr erfolgreichen analogen Angeboten der NABU Umweltpyramide, wie Fledermauskoffer oder Apfelkiste.

Übersicht

Fördersumme

251.909,00 €

Förderzeitraum

10.09.2009 - 31.05.2012

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation