Projekt 26474/01

Internationaler Jugendgipfel zum Thema Biodiversität in Großschutzgebieten

Projektträger

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
94481 Grafenau

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Wildniscamp am Falkenstein im Nationalpark Bayerischer Wald arbeitet seit einigen Jahren auf internationaler Ebene mit anderen Großschutzgebieten zusammen. Auf diese Art und Weise sollen Kontakte und ein reger Austausch zwischen den verschiedensten Biomen, Naturräume und Kulturen gepflegt werden. Die politischen und sozialen Problematiken der Regionen sind oft vergleichbar, Themen wie Klimaschutz, Erhalt der Biodiversität und nachhaltiges Wirtschaften sind von weltweiter Bedeutung. Durch Zusammenarbeit, Diskussion und Austausch können Problemlösungen, auch auf internationaler Ebene, entstehen.
Durch den International Youth Summit 2008 werden junge Erwachsene aus 16 Nationen in diesen Prozess der Zusammenarbeit für den Erhalt einer vielfältigen Natur eingebunden. Dies ist sowohl für ein dauerhaft tragfähiges Netzwerk der Großschutzgebiete, das daraus entstehen soll, wichtig, als auch für die UN Naturschutzkonferenz (COP9), in die sich die Teilnehmer einbringen werden, von Bedeutung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenLangfristiges Ziel des Jugendgipfels ist der Aufbau eines Netzwerks der Großschutzgebiete. Dieser Netzwerkaufbau wird in mehreren Phasen erfolgen:
1. Aufbau der Ausstattung mit Kommunikationsmedien (Computer, Internetzugang,
Digitalkameras, Internetplattform),
2. Treffen im Wildniscamp am Falkenstein,
3. Präsentation der Ergebnisse des Jugendgipfels auf der COP (Expo der Vielfalt) sowie der
internationalen Arbeit und pädagogischen Begleitung im Wildniscamps am Falkenstein,
4. Pflege und Weiterführung des Netzwerkes der Schutzgebiete für Anregungen, Motivation und
einen anhaltenden Austausch.
Gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsames Arbeiten am Thema Biodiversität, sowie die Präsentation auf der COP9 werden die jungen Teilnehmer zusammenbringen. Über eine eigens eingerichtete Internetplattform soll ein reger Austausch zwischen den Jugendlichen der Schutzgebiete, auch nach dem Treffen in Deutschland, gewährleistet bleiben. Die intensiven 14 Tage im Mai 2008 sollen ein Bewusstsein für die globale Problematik Biodiversitätsverlust schaffen. Kulturelle und biologische Vielfalt werden beim International Youth Summit sichtbar und erlebbar. Damit verbunden werden Unterschiede in der Art der Nutzung natürlicher Ressourcen und dem Umgang damit deutlich. Die entstehenden persönlichen Kontakte sollen eine Zusammenarbeit in den Bereichen Großschutzgebiete (Management), Umweltpädagogik und nachhaltige Entwicklung über Kontinente und Jahre hinweg ermöglichen.


Ergebnisse und Diskussion

Für die Teilnehmer bzw. die Projektpartner und -schutzgebiete wurden Laptops und Kameras erworben. Auf diese Weise konnten sich die jungen Erwachsenen ihre Aufgaben im Vorfeld des Gipfels (Fotos, Berichte, Homepage) erfüllen und sich auf das Treffen in Deutschland vorbereiten (Präsentationen).
Das Internet hat für die Zusammenarbeit und die Netzwerkbildung eine wichtige Funktion. Bereits im Vorfeld wurden viele Anfragen, Probleme, Wünsche sowie Organisatorisches und die Aufgaben an die Teilnehmer im Vorfeld über E-Mail bzw. die Homepage bekannt gemacht und besprochen.

Folgende Aufgaben waren von den TeilnehmerInnen vor Beginn des Gipfels zu erfüllen:

Für die Homepage www.go4biodiv.org wurde ein persönliches Profil jedes Teilnehmers
erstellt.
Für die Bestückung des Flying Footprint - Glas-Kunstobjekte für 16 Länder, die im Bayerischen
Wald gemeinsam fertiggestellt wurden (siehe S. 4 des Berichts) - wurden Produkte
gesammelt, die die Diversität des jeweiligen Herkunftslandes symbolisieren.
Die Fotobroschüre Unity in Diversity: my environment and me und die entsprechende
Fotoausstellung bestanden aus Fotos, die die Jugendlichen in ihren Heimatländern zum Thema
gemacht hatten.
Für die Produktion des Films Send Samaumas Call around the world, der an den
brasilianischen Film Samaumas Call zur COP8 in Curitiba anknüpft, wurden von den
Teilnehmern Filmsequenzen von 20-30 Sekunden gedreht.
Für die Broschüre Natur im Klimawandel in der Reihe Nachhaltigkeit hat viele Gesichter
wurden in englischer Sprache und der jeweiligen Muttersprache konkrete Erfahrungen mit
dem Klimawandel im unmittelbaren Lebensumfeld der TeilnehmerInnen dokumentiert.

Durch das Zusammentreffen verschiedener Kulturen (und Naturen) herrschte beim Internationalen Jugendgipfel ein reger Austausch über Themen wie Naturschutz, Umweltbildung, Management in Großschutzgebieten und v. a. Biodiversität. Gerade in den angebotenen Workshops wurde intensiv über Lösungsansätze und Methoden diskutiert. Alle Punkte wurden so weit wie möglich in die Großgruppe eingebracht und gemeinsam der Auftritt auf der COP9 vorbereitet (Aufführungen, Präsentationen, Reden, Deklaration…).

Ergebnisse des Aufbaus eines Jugendnetzwerkes mit dem International Youth Summit sind:
Umfangreiche Fotosammlung (Beiträge der Teilnehmer aus den Heimatländern, während der
Zeit im Wildniscamp und auf der COP9),
Medienresonanz (Radio, Zeitung, Fernsehsender),
Videoaufzeichnung der Aufführung des Tanzprojekts Go 4 BioDiv!,
Fotobroschüre Unity in diversity,
Fotoausstellung,
Send Samaumas Call around the world (Video),
Deklaration in verschiedenen Sprachen,
Kunstwerke Flying Footprints und Puzzle of Biodiv,
Je ein Roll up über den Jugendgipfel und der Deklaration,
Powerpointpräsenation über den Jugendgipfel.

Weiterhin werden die homepage www.go4biodiv.org und der interne Verteiler genutzt, um Ergebnisse des Jugendgipfels darzustellen und die weitere (Zusammen-) Arbeit zu dokumentieren (Verbreitung der Deklaration in den Ländern, Vorträge, Briefe an Politiker, weitere Projekte und Aktionen …).


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der International Youth Summit, als ein Hauptevent und der Startschuss zum Aufbau eines internationalen Jugendnetzwerkes von Großschutzgebieten, fand in den Medien gute Beachtung.
Angekündigt durch die Internetauftritte der Partner (z. B. GTZ, Stadt Bonn), die Homepage und der regionalen Presse (PNP, BBZ, Generalanzeiger Bonn) fand das Treffen ohne Öffentlichkeit im Wildniscamp statt. Begleitet wurden die Tage von Fernsehteams (WDR, BR, TRP1) und Radio (Antenne Bayern). In der Presse wurde anlässlich des Abschlussabends im Wildniscamp mit dem Bayerischen Staatsminister Dr. Bernhard, Landrat Wölfl, Nationalparkleiter Sinner und weiteren geladenen Gästen berichtet.
In Bonn wurde eine der Teilnehmerinnen von einem Fernsehteam begeleitet und so über die Arbeit des Jugendnetzwerks und die Verbindung in andere Länder berichtet.
Die Eröffnungsfeier der Ausstellungsfläche auf der Expo der Vielfalt wurde von vielen Journalisten aufgenommen. Die Teilnehmer stellten ihren Gästen, wie z. B. der Oberbürgermeisterin von Bonn A. Dieckmann, dem Exekutivsekretär der CDB Djorghlaf und Teilnehmern der Internationalen Bürgermeisterkonferenz ihre Fläche, ihre Arbeit und ihre Forderungen vor.
Presseartikel zu Veranstaltungen auf der Fläche und auf der Hauptbühne (Tanztheater) erschienen in diversen Bonner Zeitungen.
Die Teilnehmer des Jugendgipfels präsentierten sich und das Projekt wie bereits erwähnt mit verschiedenen Aktionen der Öffentlichkeit und den Delegierten der COP9 auf der Ausstellungsfläche auf der Expo der Vielfalt. Des Weiteren traten sie vor der internationalen Bürgermeisterkonferenz auf, trafen auf Delegierte verschiedener Länder, die Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul, den Bundespräsidenten Köhler und Bundesumweltminister Gabriel.
Auf diversen (Print -) Medien (Broschüre Unity in Diversity, Quiz auf der Expo der Vielfalt, Poster, Power-Point-Präsentationen) erscheint die DBU mit ihrem Logo als Förderer.
Im Nachfeld des Jugendgipfels wurden von den Teilnehmern einige Präsentationen in den Heimatländern über den Jugendgipfel und dessen Themen gehalten, die Deklaration wird weiter verteilt. In Netzwerk Umweltbildung (Rundbrief für nachhaltige Entwicklung, Ökoprojekt MobilSpiel e.V., Juli 2008) erschien ein Artikel zu den Ergebnissen den Gipfels, ebenso in der Nationalparkzeitung Unser wilder Wald. Von Seiten der GTZ wurde ein Vortrag über das Treffen gehalten und der Nationalpark Bayerischer Wald berichtete auf dem Naturfilm Festival Naturvision darüber.
Weiterer Austausch erfolgt durch gegenseitige Besuche und weiter bestehenden Kontakt über E-Mail.


Fazit

The challenge has just started…! We have to continue developing further what we have been able to achieved so far! Dieses Zitat eines der Teilnehmer zeigt mit wie viel Elan die jungen Erwachsenen aus dem Treffen International Youth Summit heraus gingen und mit wie viel Energie sie vorhaben, ihre Arbeit gemeinsam weiterzuführen.
Die Vorarbeiten haben einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Jugendgipfels geleistet. Ohne Kommunikationselemente wäre eine solche effektive und erfolgreiche Arbeit nicht möglich gewesen.
Die gute Zusammenarbeit mit allen Partnerinstitutionen und das Engagement vieler Einzelpersonen machte den International Youth Summit zu einem unvergesslichen und unübersehbaren Ereignis im Wildniscamp am Falkenstein und auf der Expo der Vielfalt in Bonn.
Die Grundlagen (Wissen, Kontakte) die hier geschaffen wurden, sollen nun weiter helfen ein internationales Jugendnetzwerk auszubauen, die weitere Zusammenarbeit der Großschutzgebiete und die Arbeit zum Thema Schutz von Biodiversität zu fördern.

Übersicht

Fördersumme

64.500,00 €

Förderzeitraum

13.02.2008 - 31.03.2009

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation