Projekt 25984/01

Lernen im Dschungel – die Bambusschule in LaosErstellung und Präsentation einer Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit

Projektträger

Die Bambusschule e. V.
Permer Str. 40
49479 Ibbenbüren
Telefon: 05451/82 80

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Verein Die Bambusschule e.V. finanziert eng am örtlichen Bedarf ausgerichtet den Bau von Grundschulen und Wohnheimen für Schulkinder aus besonders abgelegenen Dörfern in Laos. Besonderer Wert wird dabei auf die Verwendung von nachwachsenden Naturmaterialien gelegt: Es kommen hier re-gionale Harthölzer und Bambus zum Einsatz. Den Schulen kommt eine richtungsweisende Funktion für den Umgang sowohl mit Freiflächen als auch mit baulichem Bestand zu, da sie eine Nutzungsstrategie verkörpern, die eine dauerhafte Fortführung der Schulprojekte gewährleistet. Die Ausstellung hat das Ziel, anhand der beispielhaften Demonstration des Schulprojektes in Laos auf wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Sie erfüllt damit im Bereich der Umweltbildung den Anspruch, dem Ausstellungsbesucher komplexe Umweltzusammenhänge zu vermitteln. Das Bewusstsein hinsicht-lich der Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, nachhaltiger Nutzung von Ressourcen und dem Wert spezifischer Kulturgüter wird auf diesem Wege herausgebildet und vertieft. Der Besucher soll in die Lage versetzt werden, einen für ihn eher unbekannten, umweltfreundlichen Baustoff (Bambus) näher kennen zu lernen und zu erfahren, welche Möglichkeiten der Verwendung und der Verarbeitung dieses Baustoffes bestehen. Ziel ist es, auf die Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes regionaler Bau- und Rohstoffe generell, aber insbesondere auch im eigenen Lebensumfeld aufmerksam zu machen und den Besucher für einen angepassten, nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu sensibilisieren. Die Ausstellung soll die Besucher mit eindrucksvollen Photos, filmischer Dokumentation und dem naturgetreuen Nachbau einer Bambusschule an die Zusammenhänge von Lebensstil, kultureller Tradition,
Bil-dung und Nachhaltigkeit heranführen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie hier beschriebene Ausstellung wird am 23. August 2007 im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Foyer des Kreishauses Osnabrück eröffnet. Im Anschluss daran wird sie dort für drei Wochen zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Das Projekt ist als Wanderausstellung konzipiert, so dass nach Ablauf dieser Zeit weitere Präsentationen vorwiegend in Schulen geplant sind. Eine effektive Kommunikation zu der hier spezifischen Umwelt- und Kulturthematik wird durch eine Kombination vielfältiger Medien erreicht.


Ergebnisse und Diskussion

Mit der Ausstellung sollte das Ziel verfolgt werden, anhand der beispielhaften Demonstration des Schulprojektes in Laos auf die Bedeutung von ‚Nachhaltigkeit im Bereich der Entwicklungshilfe aufmerksam zu machen. Sie hat damit im Bereich der Umweltbildung den Anspruch erfüllt, dem Ausstellungsbesucher komplexe Umweltzusammenhänge zu vermitteln. Das Bewusstsein hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, nachhaltiger Nutzung von Ressourcen und dem Wert spezifischer Kulturgüter konnte auf diesem Wege herausgebildet und vertieft werden. Dem Ausstellungsbesucher wurde verdeut-licht, wie mit verhältnismäßig wenig Mitteln und unter Verwendung nachwachsender Naturmaterialien die Rahmenbedingungen für Grundschulbildung realisiert werden können. Der Besucher wurde in die Lage versetzt, einen für ihn eher unbekannten, umweltfreundlichen Baustoff (Bambus) näher kennen zu lernen und zu erfahren, welche Möglichkeiten der Verwendung und der Verarbeitung dieses Baustoffes bestehen. So konnte das Ziel erreicht werden, den Besucher mit diesem Beispiel auf die Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes regionaler Bau- und Rohstoffe generell, aber insbesondere auch im eigenen Lebensumfeld aufmerksam zu machen und ihn für einen angepassten, nachhaltigen Umgang mit natürli-chen Ressourcen zu sensibilisieren.

Die Auswahl der Vermittlungsmethoden hat sich als ausgesprochen angemessen erwiesen: Die 70 großformatigen Photos, die im gesamten Foyer des Landkreises platziert waren, eröffneten dem Besucher ei-nen eindrücklichen Zugang zur alltäglichen Lebenswelt der laotischen Bergvölker. Das begehbare Modell einer Bambusschule, das den Originalen vor Ort in Laos weitgehend entspricht, hatte in diesem Zusammenhang einen zentralen Stellenwert. Erstellt wurde das Modell von Schülern und Schülerinnen der Belmer Integrationswerkstatt, die auf diesem Weg die Gelegenheit hatten, einen für sie fremden Bau-stoff (Bambus) bei der Verarbeitung kennen zu lernen. Der Bau des Schulmodells als ein naturgetreues Abbild laotischer Schulwirklichkeit hat bereits zu diesem Zeitpunkt des Projekts zur Reflexion der persönlichen Lernsituation beigetragen. In Gesprächen mit Ausstellungsbesuchern war festzustellen, dass gerade der multimediale Ansatz über das Modell, die Bilder und die filmische Präsentation zu einem besseren Verständnis des Lebensalltags laotischer Kinder führte. Zahlreiche Exponate aus dem dörflichen Lebensalltag (wie z. B. Schneidwerkzeuge, Aufbewahrungsbehältnisse, Schmuck- und Kleidungsstücke), die nachträglich in das Ausstellungskonzept eingegliedert worden waren, führten zu einer gesteigerten Veranschaulichung. Mehrere Schulen haben ihr Interesse an der Ausstellung im Rahmen unterschiedlicher Verwendungen bekundet (Projektarbeit, Tag der offenen Tür, Sponsoring) - somit kann schon jetzt festgestellt werden, dass ein Hauptziel des Projekts erreicht wurde. Nicht zuletzt wegen der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Landkreis Osnabrück und ganz besonders der Belmer Integrationswerkstatt e. V. konnte der Zeitplan ohne jede Abstriche eingehalten werden; der Kostenrahmen wurde sogar geringfügig unterschritten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Auf die Ausstellung wurde zuvor in der lokalen Presse (NOZ) hingewiesen; der Kooperationspartner Landkreis Osnabrück (hier das Kulturreferat) versandte darüber hinaus ca. 400 Einladungen an einen ausgewählten Personenkreis. Dies führte dazu, dass die Eröffnungsveranstaltung trotz des ungünstigen Zeitpunkts (donnerstags 19.00 Uhr, Ferienzeit) mit annähernd 80 Personen außergewöhnlich gut besucht war. Es dürfte in diesem Zusammenhang nicht unerheblich gewesen sein, dass die Eröffnungsrede von einem Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gehalten wurde, der auch ein persönliches Grußwort der Bundesministerin Frau Wieczorek-Zeul (BMZ) übermittelte. Das Ministerium betont darin ausdrücklich seine Würdigung gerade dieser Art der privat organisierten Entwicklungshilfe. Es muss leider gesagt werden, dass dieser Sachverhalt von der anwesenden Lokalpresse (NOZ) nicht angemessen geschildert wurde, obwohl sie vom Verein mit umfassendem Bild- und Hintergrundmaterial versorgt worden war. Auf Grund der starken Nachfrage (hauptsächlich von Schulen) wurde die Ausstellungszeit - mit Hinweis in der Presse - noch bis zum 08.10.2007 verlängert. Im Lokalradio Osnabrück wurde ein Interview mit dem Vorsitzenden des Vereins zu den Hintergründen der Projektarbeit gesendet. Von den bereitgestellten Broschüren zur Vereinsarbeit wurden im Verlauf der Ausstellung ca. 700 Exemplare von Besuchern mitgenommen; das ausgelegte Gästebuch verzeichnet zahlreiche Einträge durchweg positiven Inhalts.


Fazit

Bereits jetzt kann die Ausstellung als Erfolg gewertet werden. Mittel- und langfristig bleibt abzuwarten, zu welchen Ergebnissen der weitere Einsatz in schulischen Zusammenhängen führen wird. Dabei ist zu er-warten, dass sich das Merkmal der mit ihr verbundenen Methodenvielfalt als förderlich herausstellen wird: die Ausstellung kann nicht nur als Ganzes, sondern auch in Teilen eingesetzt werden. So ist die Verwendung des raumgreifenden Modells nicht zwingend nötig, ebenso können auch nur thematisch begrenzt Photos und Exponate ausgeliehen werden. Der Ausstellungsort hat sich mit seiner Lage, den apparativen Möglichkeiten und vor allem dem hohen Publikumsdurchgang als sehr gut geeignet erwiesen; lediglich die Beleuchtungseinrichtungen erscheinen für diesen Zweck verbesserungsfähig. Für die Vereinsarbeit war die Ausstellung mit einem erheblichen Öffentlichkeitswert verbunden; ein Sachverhalt, der sich unmittelbar am Spendenaufkommen wie auch an Mitgliedsanträgen ablesen lässt. Dem Engagement und Renommee der DBU als Förderinstitution kommt in diesem Zusammenhang eine ganz besondere Be-deutung bei.

Übersicht

Fördersumme

5.225,00 €

Förderzeitraum

19.07.2007 - 19.12.2007

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation