Projekt 25904/01

Erarbeitung eines Leitfadens zur integralen Sanierung von Schulen auf Basis der Sanierung der Technischen Schulen und der Wirtschaftsschulen des Kreises Steinfurt

Projektträger

infu Kreis Steinfurt Dezernat III
Tecklenburger Str. 10
48565 Steinfurt
Telefon: 02551/69-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Landkreise und Kommunen müssen in den kommenden Jahren einen erheblichen Aufwand zum Abbau des Sanierungsstaus bei Schulen betreiben. Erfahrungen zeigen, dass sich ein wesentlicher Anteil von Sanierungsmaßnahmen auf die Erneuerung einzelner Komponenten beschränkt. Integrale Konzepte zur Planung und Umsetzung einer ganzheitlichen Sanierung - auch über mehrere zeitlich aufeinander folgende Abschnitte - sind die Ausnahme.
Optimale Lehr- und Lernbedingungen an Schulen sollen mit dem dritten Pädagogen, der Architektur unter Einbeziehung innovativer Ansätze wie beispielsweise regenerativer Energien zur Temperierung und Kühlung oder Wärmespeicherung garantiert werden. Dabei sind die Endlichkeit der Ressourcen und die Bedienbarkeit der Gebäude ebenso zu berücksichtigen wie die ökologischen Aspekte.
Der Kreis Steinfurt strebt bei der Sanierung seiner Schulen umfassende Ansätze bei der Planung und Durchführung an. Hierbei werden auch unkonventionelle gebäudetechnische Lösungen mit in die Planung einbezogen, im Objekt getestet und baulich verwirklicht. Ebenso kommt die numerische Simulation der Gebäude als Werkzeug zur Optimierung des Energieverbrauchs zur Anwendung.
Anhand der begonnenen Sanierung der Wirtschaftsschulen und die für 2009 geplante Sanierung der Technischen Schulen des Kreises Steinfurt wird ein Leitfaden zur Integralen Sanierung von Schulen erstellt werden.
In das Sanierungskonzept fließen die Aspekte folgender Teilgebiete ein: Wärmeversorgung, Lüftungstechnik, Raumlufthygiene, Beleuchtung, Akustik, Trinkwasserhygiene, Energieeinsparung nebst Reduzierung der CO2-Emissionen und Betriebskosten.
Die Wechselwirkungen der Einzelmaßnahmen untereinander werden hier ebenso wie bei durchgeführten Sanierungen untersucht und dargestellt. Die Ergebnisse aus diesen Punkten und die Erfahrungen aus anderen Sanierungsmaßnahmen bilden die Grundlage für den zu erstellenden Leitfaden.
Neben dem Ziel der Energieeinsparung soll auch die Steigerung der Lehr- und Lernbedingungen an Schulen in die Planung mit einfließen.
Der Leitfaden soll letztlich Schulträgern als Orientierungs- und Entscheidungshilfe dienen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Bestandsaufnahme an den Wirtschaftsschulen und an den Technischen Schulen
2. Bestandsaufnahmen der weiteren Schulen in Trägerschaft des Bewilligungsempfängers
3. Bestandsaufnahme kommunaler Schulen im Verwaltungsbereich des Bewilligungsempfängers
4. Darstellung des Standes der Technik bei Schulen
5. Messtechnische Untersuchungen und Analysen nach Durchführung einzelner aktueller Sanierungsmaßnahmen an den Wirtschaftsschulen
6. Entwicklung von Sanierungskonzepten für die Wirtschaftsschulen und die Technischen Schulen
7. Entwicklung von Finanzierungsmodellen
8. Ökologisch ökonomische Bilanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen
9. Erstellung eines Leitfadens


Ergebnisse und Diskussion

Die gesetzten Ziele des Projektes wurden erreicht. Insbesondere die durchgeführten Messungen der Raumluftqualität, der Akustik in den Klassen, der Beleuchtungssituation und der Raumtemperaturen bestätigen die Ergebnisse Ditter, wie z.B. der FH Bremen in Bezug auf die CO2-Belastung in Klassenräumen. Gerade an den untersuchten Schulformen der Berufkollegs mit einer hohen Rechnerausstattung wurden in den Fachräumen z. T. extreme Temperaturspitzen von über 40 °C errechnet und auch gemessen. Die Kombination aus hoher Raumtemperatur, der CO2-Belastung und einer ggf. langen Nachhallzeit stellt ein Schreckenszenario dar. Hier versuchen wir auch gemeinsam mit der Industrie Kühl- und Lüftungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung ökonomischer- und ökologischer Aspekte zu entwickeln. Technische- und organisatorische Ansätze z. B. in Form von zentralen Serverlösungen in Schulen werden in diesem Zusammenhang mit bewertet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Vorstellung des Projektes erfolgte im Rahmen der öffentlichen Sitzungen der politischen Gremien des Kreise Steinfurt und damit auch in der örtlichen Presse. Die Lehrer- bzw. Schulkonferenzen der beteiligten Schulen wurden zu Beginn und auch fortlaufend über die Projektinhalte und Ziele informiert und eingebunden.
Die Ergebnisse des Leitfadens werden in Vorträgen und Publikationen der Öffentlichkeit und der Fachwelt präsentiert. Dabei soll ein Schwerpunkt auf die Information der Schulen und Fachplaner gelegt werden.


Fazit

Mit Unterstützung einer dynamischen Simulationsbetrachtung der Wirtschaftsschule und einzelner Räume sowie parallel erfolgter messtechnischer Untersuchungen wurden besonders kritische Raumbedingungen ermittelt. Diese sind hier in Zusammenhang mit der CO2-Belastung und der Raumtemperatur zu sehen. Aufgrund der Messergebnisse wurden Laborklassenräume eingerichtet und zunächst Lösungen im Bereich der Raumkühlung und Raumlüftung erprobt.

Übersicht

Fördersumme

124.629,00 €

Förderzeitraum

17.07.2007 - 16.01.2010

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik