Projekt 25787/01

Entwicklung einer Datenbank kommunaler Handlungsmöglichkeiten zur CO2-Minderung

Projektträger

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH Co-Leitung Forschungsbereichs Energiepolitik Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik
Döppersberg 19
42103 Wuppertal
Telefon: +49 202 2492-188

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Vorhabens war es, einen möglichst umfangreichen Überblick sinnvoller Handlungsmöglichkeiten für ein verstärktes Klimaschutzengagement auf kommunaler Ebene zu geben und systematisch darzustellen. Für jede Maßnahme in der zu erstellenden Datenbank sollte der für die Umsetzung zuständige Akteur (Umsetzungsadressat) eine ungefähre Kostenschätzung und eine grobe Einschätzung möglicher CO2-Effekte sowie weiterer Effekte. Durch eine einfache Filterfunktion von Excel sollte die erweiterbare Liste schnell auf einen Teilbereich reduziert werden können, beispielsweise auf Förderprogramme. Anlass für das Vorhaben war eine Anfrage der Stadt Osnabrück, die einen kommunalen Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz benötigte. Die Datenbank konnte in einem iterativen Prozess im Rahmen eines ersten Praxistests für die Stadt Osnabrück genutzt werden, um damit Schwächen frühzeitig zu erkennen und typisch kommunale Fragestellungen mit beantworten zu können.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn einem ersten Arbeitsschritt wurde aus einer Vielzahl von Quellen nach erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen recherchiert. Diese Maßnahmen wurden in einem zweiten Arbeitsschritt in einer einheitlichen Darstellungsform vergleichbar gemacht. Dies geschah in einer auf Excel basierenden Datenbank, aus der zu jeder Handlungsoption jeweils auch die Umsetzungszuständigkeit, die Zielgruppe, die Instrumentengruppe, und weitere Effekte abgelesen werden können. Im Rahmen der vertieft dargestellten Berechnungsbeispiele, können zudem grobe Einschätzungen möglicher CO2-Effekte und Informationen über mögliche Kosten abgelesen werden.
Im Rahmen des Praxistests mit der Stadt Osnabrück wurden einige Schwächen des Ursprungsdesigns deutlich, die dann anschließend beseitigt werden konnten. Zwar gab die Datenbank in ihrer Ursprungsform bereits einen guten Überblick über umsetzbare kommunale Klimaschutzmaßnahmen, jedoch konnte das Datenbank-Design wichtige Fragen der ortsspezifischen Anpassung noch nicht beantworten. Daher wurde sie in mehreren Schritten überarbeitet und vor allem erweitert. So wurden beispielsweise weitere Spalten eingerichtet, in denen direkte Links zu weiteren Informationen von guten Beispielen zu finden sind, Erfolgsfaktoren benannt und zu beantwortende Schlüsselfragen gestellt werden.


Ergebnisse und Diskussion

Die vorliegende Datenbank dient dem Ziel, einen möglichst umfangreichen Überblick von Handlungsoptionen für ein stärkeres Klimaschutzengagement auf kommunaler Ebene zu geben. Sie wurde im Rahmen eines realen Praxistests erstellt und im Laufe des Projektes mehrfach an die Bedürfnisse kommunaler Entscheidungsträger angepasst.
Es wurde eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten gesammelt und kategorisiert. Die Datenbank kann somit helfen, gute Beispiele aus anderen Kommunen bezüglich ihrer Übertragbarkeit hin zu prüfen und bei gegebener Übertragbarkeit unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen in der eigenen Kommune anzuwenden.
Die vorliegende Datenbank kann zur Vorbereitung bei der Erstellung von kommunalen Kli-maschutzmaßnahmenkatalogen
einen Überblick möglicher Maßnahmen auf kommunaler Ebene geben,
Zielgruppen für verschiedene Maßnahmen deutlich machen,
Quellen für Umsetzungsbeispiele zur vertiefenden Information einzelnen Maßnahmen zuordnen,
Anhaltspunkte und Vorschläge für Verantwortlichkeiten bei der Planung und Umsetzung aufzeigen und
erste grobe Abschätzungen für die bei einer Umsetzung der Maßnahme erreichbaren CO2-Minderungen und erforderlichen Finanzmittel geben.
Detailplanungen können durch eine Nutzung dieser Datenbank naturgemäß nicht ersetzt werden. Denn ortsspezifische Besonderheiten müssen bei der Entwicklung von Klimaschutzmaßnahmen immer bedacht und eingeplant werden. Diese Aufgabe kann den Kommunen durch die Datenbank nicht abgenommen werden. Es werden allerdings Hilfestellungen in Form von Schlüsselfragen und Erfolgsfaktoren gegeben, die die ortsspezifische Anpassung erleichtern können.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Wuppertal Institut hat im Rahmen der zweiten Fachkonferenz des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) Kommunen aktiv für den Klimaschutz - Energieeffizienz und Energieeinsparung am 26. Februar 2009 im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Bonn die Ergebnisse des Praxistests an einem Stand präsentiert. Nach Abschluss und Abnahme durch den Auftraggeber wird eine Information über den Newsletter des Wuppertal Instituts erfolgen.
Das Wuppertal Institut wird im Rahmen weiterer Projekte aus dem Bereich Kommunaler Klimaschutz auf Ergebnisse der Projektdatenbank zurückgreifen bzw. auf Wunsch dieser Auftraggeber die Projektdatenbank zur Verfügung stellen und dabei gegebenenfalls an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten anpassen. Im Rahmen entsprechender Projektakquisen weisen wir immer auf die Möglichkeit hin, dass die Kommunen von den Ergebnissen der durch die DBU geförderten Datenbank profitieren können.


Fazit

Die vorliegende Datenbank bietet einen guten Einstieg in die Entwicklung kommunal angepasster Maßnahmenkataloge für den Klimaschutz. Hinsichtlich der berechneten Beispiele und ggf. neuer Beispiele kann die Datenbank ausgebaut und erweitert werden. Die Nutzerfreundlichkeit ist im Rahmen eines typischen Officeprogramms gegeben.

Übersicht

Fördersumme

12.500,00 €

Förderzeitraum

05.09.2007 - 31.10.2008

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Umweltkommunikation
Umwelttechnik