Projekt 25772/01

Neugestaltung des Klostergartens zu Zwecken der Umweltbildung

Projektträger

Kuratorium zur Förderung des grenzüberschreitendenWallfahrts-, Begegnungs- und Umweltbildungs-zentrums Neukirchen b. Hl. Blut e. V.
Klosterplatz 1
93453 Neukirchen
Telefon: 09947/9028-85

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Trotz der erheblichen Bedeutung, die Bergmischwälder für den Naturschutz in Mitteleuropa haben, existierten bislang keine überregional gültigen Schwellenwerte, die als Richtlinien für die Forstwirtschaft dienen könnten. In diese Lücke stößt das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt kofinanzierte Projekt Ökologische Schlüsselwerte in Bergmischwäldern als Grundlage für eine ökologisch nachhaltige Forstwirtschaft.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenArbeitsschritte und angewandte Methoden
Grundlage der Analysen des DBU-Bergmischwald-Projektes sind rund 300 Probeflächen, die entlang von vier Transekten arrangiert wurden. Der Höhengradient reicht von 655 m bis 1.420 m. Zwei der Transekten liegen im Altpark und zwei im Erweiterungsgebiet des Nationalparks. Während die Forschungsflächen im Altpark der unbeeinflussten Entwicklung unterliegen, findet im Erweiterungsgebiet auf Teilen der untersuchten Flächen noch ein Borkenkäfermanagement statt.

Alle Details der Aufnahmen an dieser Stelle darzustellen, würde den Rahmen sprengen. Eine umfassende Darstellung der im Projekt angewandten Methoden findet sich bei Bässler et al. (2008) und in der Wissen-schaftlichen Reihe des Nationalparks Bayerischer Wald (Moning et al. 2009). Tabelle 1 fasst die wesentlichen Arbeitsabläufe zusammen.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt hat zwei Beitragsebenen. Auf der übergeordneten Planungsebene liefert es Beiträge für Natur-schutzkonzepte in Bergmischwäldern und hier in erster Linie auf der betrieblichen Ebene. Dies geschieht in Form von Schwellenwerten u. a. zu Bestandsalter, Totholzmengen und -dimensionen, Kronendachdeckung und Höhlenbaumdichten. Diese fließen in ein Verfahren zur Klassifizierung der naturschutzfachlich wertvollen Bereiche auf Betriebsebene ein. Dabei wird auf Basis der Forstinventurdaten ein Interpolationsverfahren angewendet.
Die zweite Beitragsebene sind Empfehlungen für Maßnahmen auf Bestandsebene. Hier vermittelt das Projekt wichtige Schlüssel- und Schwellenwerte und liefert Empfehlungen zur Umsetzung der Schwellenwerte und zwar in Form eines Fortbildungsmoduls und als anschauliche Zusammenfassung in gedruckter Form. Letztere stellt ein eigens erstellter Band der Wissenschaftlichen Reihe des Nationalparks Bayerischer Wald dar, der auch im Rahmen des Fortbildungsmoduls als Fortbildungsunterlage dient.
Dieser Band fasst die wesentlichen Schlüsselstrukturen und Schwellenwerte auf der Landschaftsebene, auf der Bestandsebene und auf der Ebene der einzelnen Objekte (z.B. Einzelstamm) zusammen. Des Weiteren werden die aus dem Projekt gewonnenen Rückschlüsse in Handlungsempfehlungen für die Forstwirtschaft umgesetzt. Darauf basierend wird skizziert, wie sich die Schwellenwerte in einem betrieblichen Naturschutz-konzept umsetzen lassen. Den Abschluss bildet eine Zusammenstellung von Indikatorarten, welche die Schlüsselstrukturen in Bergmischwäldern in anschaulicher Weise repräsentieren.
Im Rahmen des Projektes wurden zahlreiche Vorträge, Fortbildungen und ein Abschlusskolloquium gehalten. Diese Veranstaltungen konnten die Inhalte und Ergebnisse des Projektes einem weiten Hörerkreis aus Ex-perten und interessierten Laien zugänglich machen. Darüber hinaus entstanden zahlreiche Artikel für Wis-senschaftliche Zeitschriften, die in Tabelle 2 zusammengefasst sind.


Fazit

Abschließend lässt sich feststellen, dass sich das anvisierte Konzept vollends bewährt hat. Die im Antrag festgelegten Arbeitsschritte wurden im beantragten Zeitrahmen bewältigt. Während der gesamten Projekt-laufzeit wurden keine Änderungen der Zielsetzung notwendig. Dies war nicht zuletzt durch die Mitarbeit zahl-reicher Experten möglich. Auch die Kooperation mit dem BIOKLIM-Projekt, das im selben Sachgebiet inner-halb der Nationalparkverwaltung angesiedelt ist, hat sich sehr bewährt. Aus diesem Projekt konnte u. a. auf Klima-, Struktur- und Vegetationsdaten zurückgegriffen werden, die bei der Analyse der im DBU-Projekt er-arbeiteten Daten von großer Bedeutung waren.
Es hat sich auch bewährt, die wesentlichen Auswertungsschritte schon vorab festzulegen. Nur so konnten die Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen verbreitet werden. Gleichzeitig blieb durch die zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse in wissenschaftliche Publikationen genügend Zeit, auch Fortbildungen, Vorträge und populärwissenschaftliche Publikationen zu erarbeiten.
Nicht zuletzt war es auch durch die unbürokratische Zusammenarbeit mit der DBU, namentlich Dr. Stock, möglich, im Rahmen einer kostenneutralen Projektverlängerung ein Abschlusskolloquium zu organisieren und durchzuführen. Dabei konnte ein weiter Expertenkreis erreicht werden. Neben den Publikationen dürfte der Eingang der Ergebnisse in das Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten einer der Haupterfolge des Projektes sein.
Das langfristig bedeutendste Ergebnis des Projektes sind die zahlreichen Schlüssel- und Schwellenwerte, die eine wichtige Lücke für die forstliche Praxis schließen. Sie könnten darüber hinaus auch Anwendung in der Landschaftsplanung im Rahmen der Ausgleichsplanung finden.

Übersicht

Fördersumme

37.000,00 €

Förderzeitraum

08.08.2007 - 07.08.2008

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Landnutzung
Umweltkommunikation