Projekt 25681/01

Risikobetrachtung und Untersuchungsprogramm zu pathogenen Parasiten in Rohwässern für die Trinkwasserversorgung in Bulgarien

Projektträger

Umweltbüro Mulisch GmbH
An der Parforceheide 68
14480 Potsdam
Telefon: 0331-625642

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In Bulgarien sind im Bereich der Trinkwasserversorgung große Herausforderungen bei der Trinkwasserqualität und damit direkt verbunden der Rehabilitation von technischen Aufbereitungsstufen und dem nachhaltigen Schutz der Wasserressourcen gegeben. Dringlich sind Untersuchungen durchzuführen, die akute gesundheitliche Auswirkungen haben können und im regulären mikrobiologischen Untersuchungsprogramm der Gesundheitsbehörden nicht enthalten sind. Die Untersuchung auf pathogene Parasiten ist deshalb besonders vordergründig, weil diese durch konventionelle Desinfektionsstufen nicht entfernt werden. Sie müssen zunächst als Krankheitserreger in bestimmten Versorgungsgebieten erkannt werden, um eine geeignete Strategie für deren Reduktion entwickeln zu können.

Ziel des Projektes war es, wirksame Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, indem durch ein gezieltes Untersuchungsprogramm auf Parasiten, resultierende Risiken aufgezeigt werden, um Vermeidungsmaßnahmen im Sinne eines Multi-Barrieren-Systems bzw. technische Aufbereitung einzuleiten und auf diesem Weg langfristig eine gute Gewässerqualität über ein regionales Wassermanagement zu erreichen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt wurde in Arbeitspakete (AP), Meilensteinplanung (MS) und Erfolgskriterien (EK) über die Laufzeit von 18 Monaten strukturiert. Die Arbeitspakete (Arbeitsschwerpunkte) des Projektes umfassen:
AP1: Koordinierung, Informationsaustausch und Qualitätssicherung
AP2: Risikobetrachtung und Auswahl der Probenahmestellen
AP3: Probenahmeprogramm und Analytik
AP4: Spezifizierung von Vermeidungsstrategien und technischen Lösungen
AP5: Verteilung der Ergebnisse zur Übertragung auf andere Regionen


Ergebnisse und Diskussion

Die wesentlichen Erfolgskriterien (EK) bzw. -produkte des Projektes sind:

Die Qualifizierung der bulgarischen Projektbeteiligten für die Sicherstellung der nach dem Projekt weitergehenden Qualitätsüberwachung von Wasser für den menschlichen Gebrauch auf Mikroben und Parasiten als Hilfe zur Selbsthilfe,
- Die Herangehensweise bei der Risikobewertung von Wasserressourcen für die Trinkwasserversorgung,
- Eine erste Bestandsaufnahme zur Belastungssituation der Trinkwasserressourcen durch Parasiten und deren Quellen,
- Die Ableitung von organisatorischen und technischen Maßnahmen zur Vermeidung der Belastungen durch Parasiten und des Gesundheitsrisikos versorgter Einwohner,
- Die Schaffung von Synergien bei der Betrachtung von Verfahren der Abwasserbehandlung und der Trinkwasseraufbereitung,
- Die Schaffung von Möglichkeiten des Einsatzes deutscher Technologien zur Reduzierung / Eliminierung von Belastungen durch Parasiten,
- Die Information und Vernetzung von Stakeholdern in Deutschland und Bulgarien. Neben der DBU sind hier zu nennen: das Umweltbundesamt, die Ingenieurkammern Brandenburg und Hessen, die Verbände (wie DVGW, VBI, VDI) sowie in Bulgarien die Ressorts Gesundheit und Umwelt, das Ministerium für Regionale Entwicklung und Bauwesen und deren untergeordnete Behörden sowie die dortigen Ingenieur- bzw. Wasserverbände.
Die Veröffentlichung der Projektergebnisse zur Übertragung auf andere Regionen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Inhalte des Projektes wurden in einer Auftakt-Veranstaltung im April 2008 den Projektbeteiligten und der interessierten Öffentlichkeit in Sofia vorgestellt. Während des Projektes informierte zudem eine Internet-Seite auf www.umweltbuero.de über den Projektfortschritt.

Es wurden mehrere Berichte erstellt und Veröffentlichungen vorgenommen, u.a.:
- Auswahl der zu betrachtenden Wasserfassungen, des durchgeführten Probenahmeprogramms und Untersuchungsergebnisse zu pathogenen Parasiten im Wasser,
- Bericht über Methodik und Nachweis von pathogenen Parasiten im Trinkwasser, notwendige Vermeidungsstrategien und technische Lösungsansätze.

Die Ergebnisse des Projektes und Schlussfolgerungen aus der Projektarbeit weuden in einer Abschlussveranstaltung in BG - Sofia und in D - Berlin bzw. Bad Elster vorgestellt.


Fazit

Das Projekt unterstützt die Hilfe zur Selbsthilfe in Bulgarien und schließt eine Lücke bei der Überwachung der Trinkwasserqualität im Bereich der Mikrobiologie. Des Weiteren zeigt es hotspots von problematischen Wasserversorgungsanlagen auf, um gezielte Maßnahmen für eine sichere Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser einzuleiten. Hierzu zählen: ein verbesserter Ressourcenschutz, eine spezifische Trinkwasseraufbereitung und eine moderne Überwachung.

Die Ergebnisse ermöglichen Vergleiche mit anderen europäischen Ländern. Künftig sollte die Vorgehensweise auch auf andere Regionen übertragen werden.

Übersicht

Fördersumme

113.422,00 €

Förderzeitraum

18.02.2008 - 18.08.2009

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Ressourcenschonung
Umwelttechnik