Projekt 25466/01

Konzeption und Aufbau eines Netzwerks Fließgewässer im urbanen Raum

Projektträger

Kommunale Umwelt-AktioN U.A.N. e. V.
Arnswaldtstr. 28
30159 Hannover
Telefon: +49 511 30285 58

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel dieses Projektes ist es, den Aufbau eines bundesweiten Netzwerkes zum Thema Revitalisierung städtischer Fließgewässer zu konzipieren und vorzubereiten. Die Notwendigkeit eines Netzwerkes wurde auf der Netzwerktagung am 30./31.10.06 in Osnabrück von ca. 100 Teilnehmern aus der Praxis und Wissenschaft formuliert, um untereinander von den Erfahrungen und Kenntnissen anderer lernen zu können. Das zukünftige Netzwerk soll insbesondere die bürgerschaftlichen Initiativen und Kommunen unterstützen, die sich für die Revitalisierung städtischer Gewässer einsetzen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen des Projektes sollen wesentliche Fragen zum Netzwerkaufbau geklärt und vorbereitende Arbeiten umgesetzt werden. Diese gliedern sich in folgende Arbeitsschritte:
Erarbeiten der Aufgaben und Inhalte des zukünftigen Netzwerkes;
Erarbeitung der Netzwerkkonzeption unter rechtlichen und finanziellen Gesichtspunkten;
Zusammenstellen der bestehenden Erfahrungen in einer Tiefenrecherche;
Bekanntmachung und Etablierung des Netzwerkgedankens in der Öffentlichkeit und damit verbunden eine Akquise potenzieller Mitglieder;
Konzeption einer zukünftigen Internetpräsenz des Netzwerkes;
Durchführung einer zweiten Netzwerktagung;
Einbringen der Erfahrungen in den CIS-Prozess auf EU-Ebene.
Die Inhalte werden von der UAN, der Stadt Osnabrück und einem Aufbaugremium aus Praktikern und Wissenschaftlern erarbeitet. Eine umfangreiche Recherche bestehender Revitalisierungsprojekte und deren Auswertung wird die Grundlage der fachlichen Arbeit sein. Durch Öffentlichkeitsarbeit und Kontakte der Projektbeteiligten sollen Interessierte möglichst frühzeitig auf den Aufbau des Netzwerkes aufmerksam werden. Die Ergebnisse sollen auf einer zweiten Netzwerktagung gegen Ende der Projektlaufzeit mit potentiellen Netzwerkmitgliedern erörtert und Inhalte und Konzept des Netzwerkes verabschiedet werden. Die Erfahrungen aus dem Projekt zur Revitalisierung städtischer Gewässer sollen in einem Papier zusammengefasst und in den CIS-Prozess auf EU-Ebene bei der Umsetzung der WRRL eingebracht werden.


Ergebnisse und Diskussion

Wesentliches Ergebnis des Projektes ist die Institutionalisierung des Netzwerks Fließgewässer im urbanen Raum in Form eines gemeinnützigen Vereins, der sich als zentrale Anlaufstelle für Kommunen und bürgerschaftliche Initiativen versteht. Angebote dieser Anlaufstelle sind insbesondere Erfahrungsaustausche und Veranstaltungen, weiterführende Informationen, Kontaktvermittlung zu Praktikern und Fachleuten sowie Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Recherche von Revitalisierungsprojekten im urbanen Raum hat mehr als 100 Anknüpfungspunkte ergeben und zu etwa 60 ausführlich dokumentierten Gewässersteckbriefen geführt. Im Rahmen des Pro-jektes konnte eine Internetseite (www.netzwerk-flur.de) entwickelt werden, die zum Einen die wesentli-chen Informationen beinhaltet und Spielraum für die Weiterentwicklung als Kommunikationsplattform vorsieht. Zum Anderen bietet die Internetseite mit einer dahinterliegenden Datenbank die dokumentierten Beispiele in strukturierter Form der interessierten Öffentlichkeit an. Die Suche in der Beispieldatenbank erfolgt entlang der Themenschwerpunkte Gewässerökologie, Stadtentwicklung, Gewässernutzung, Was-serwirtschaft und Projektumsetzung. Auf diese Weise wurde eine wichtige Basis für einen Erfahrungsaustausch geschaffen, die auch über den Förderzeitraum hinaus Bestand hat.
Die erfolgreich durchgeführte 2. Netzwerktagung am 28. und 29. Februar 2008 hat mit rund 130 Teilnehmern aus ganz Deutschland und Gästen aus der Schweiz und den Niederlanden die positive Resonanz während des Aufbaujahres noch einmal eindrucksvoll hervorgehoben. Die Diskussionen der Tagung in verschiedenen Fachforen zu den Themen Naturschutz, Stadtgeschichte und -gestaltung, EG-WRRL, Bürgeraktivitäten, Hochwasserschutz und Bildung für nachhaltige Entwicklung hat neue Impulse für die zukünftige inhaltliche Arbeit des Netzwerks gebracht.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurde das Projekt mit Pressemitteilungen, Veranstaltungsankündigungen und Artikelbeiträgen in Verbandzeitschriften kommunaler Spitzenverbände und Fachzeitschriften eingebracht.
Weiterhin wurden Veranstaltungen mit einer Schnittmenge zum Thema besucht und bei dieser Gelegenheit die Idee für das Netzwerk FluR vorgestellt.
Die eigene Website des Netzwerks ist eine entscheidende Säule zur Öffentlichkeitsarbeit, die über den Förderzeitraum hinaus Bestand haben wird und neben der Beispielsammlung auch Informationen zum Themenkomplex und zum Verein Netzwerk FluR beinhaltet.
Begleitend wurde beim Start des Projektes eine Informations-Postkarte erarbeitet, die als Werbemittel für das Projekt zur Verfügung stand und an verwandte Netzwerke, Interessenten und im Rahmen der Pressearbeit gestreut wurde.
Zum Abschluss des Projektes wurde eine Selbstdarstellung des Vereins mit seinen Zielen und Aktivitäten entwickelt, die über die Website abrufbar ist und zusammen mit einem inhaltsgleichen Plakat für die Präsentation des Netzwerks auf Veranstaltungen genutzt wird.


Fazit

Das Aufbauprojekt zeigt mit dem breiten Echo, das es bei den Akteuren und Interessierten ausgelöst hat, dass die Revitalisierung urbaner Gewässer ein wichtiges Thema ist. Das breite Interesse verdeutlicht einerseits den hohen Stellenwert, der dem Thema insgesamt beigemessen wird und anderseits auch den Bedarf für eine Anlaufstelle und die gebündelte Wahrnehmung und Koordination der darum kreisenden Anforderungen und Fragen.
Verbunden ist damit gleichzeitig ein Beitrag des Netzwerks und seiner Akteure zum Umgang mit den Zie-len der EG-WRRL im urbanen Raum - die sich dort abzeichnenden Herausforderungen sprechen für eine gezieltere Thematisierung.
Nach Abschluss der 12-monatigen Aufbauphase zeichnet sich eine beginnende Etablierung des Netzwerkes in seiner inhaltlichen und organisatorischen Konzeption ab. Vor allem die Ergebnisse der Tagung liefern einen fundierten Ideenspeicher für künftige Aktivitäten.
Die dauerhafte Umsetzung ist aber abhängig von Finanzen, so dass das Netzwerk sich zunächst nur über Förderprojekte finanzieren kann. Die fehlende institutionelle Förderung macht es allerdings schwierig, die gesetzten Ziele und definierten Aufgaben unmittelbar zu erfüllen. Trotz dieser Schwierigkeiten ist mit der Gründung des Vereins, der das Netzwerk in die Lage versetzt als Antragsteller aufzutreten, der Website mit der Beispielsammlung und den zahlreichen Kontakten zu Praktikern und Fachleuten ein wichtiger Grundstein gelegt, um das Netzwerk mit Leben zu füllen.

Übersicht

Fördersumme

64.352,00 €

Förderzeitraum

01.04.2007 - 31.03.2008

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz