Projekt 25433/01

Klima-Partner 2007 – Klimaneutrale Produkte, Dienstleistungen und Verfahren unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft

Projektträger

First Climate
Reinhardtstr. 46
10117 Berlin
Telefon: 030 / 847 12 431 - 0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anlass des Vorhabens ist die Fortsetzung der im Jahre 2005 erfolgreich gestarteten Klimaschutzinitiative Hessische Klima-Partner - klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen in hessischen Unternehmen und deren Ausweitung auf bundesweite Ebene unter dem Namen Klima-Partner 2007. Kernziel der Klimaschutzinitiative ist es, die Entwicklung klimaneutraler Produkte, Events und Dienstleistungen in den Partnerunternehmen und damit die Überprüfung der Wirksamkeit klimaneutraler Aktivitäten als Ergänzung verpflichtender Klimaschutz-Politikinstrumente fortzusetzen. Die Initiative wird in 2007 nicht mehr als ausschließlich hessische, sondern als nationale Klimaschutzinitiative implementiert. Gezielt werden fortan auch mittelständische Unternehmen in die Klimaschutzinitiative miteingebunden um die Entwicklung klimaneutraler Aktivitäten auf eine breitere Basis zu stellen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt lässt sich in eine Projektvorbereitungsphase, eine Projektumsetzungsphase (mit zwei
inhaltlich verschiedenen und zeitlich parallel verlaufenden Projektteilen), sowie in eine Projektabschlussphase unterteilen. Das Projekt der DBU beinhaltet neben dem Projektrahmen (Vorbereitungs- und Abschlussphase) nur den Projektteil 2 der Projektumsetzungsphase. Der Projektteil 1 wird vom Hessischen Umweltministerium (HMULV) gefördert. Die Vorbereitungs- und Projektentwicklungsphase (Februar bis Mai 2007) beinhaltet die Akquise von Partnerunternehmen, die Weiterentwicklung/Überarbeitung der Projekt-Internetplatform, die Erstellung eines Mediaplans sowie die Kick-off-Veranstaltung mit allen Partnerunternehmen. In der Projektumsetzungsphase (Juni bis Dezember 2007) werden in Zusammenarbeit mit den mittelständischen Unternehmen klimaneutrale Aktivitäten entwickelt und damit ein bundesweiter Markttests für klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen durchgeführt. Darüber hinaus soll eine bundesweite Umfrage zum Potential von Klimaneutral durchgeführt werden sowie gemeinschaftlicher Klimaneutral-Aktivitäten zwischen den Partnerunternehmen entwickelt werden. In der Projektabschlussphase (Januar bis März 2008) erfolgt die Evaluation des Potentials klimaneutraler Aktivitäten sowie die Vorstellung der Ergebnisse des Projekts in der Öffentlichkeit im Zuge einer medienwirksamen Projektabschlussveranstaltung und Präsentation der Ergebnisse im Internet.


Ergebnisse und Diskussion

Die wesentlichen Ergebnisse des Projektes Klima-Partner 2007/08 lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Die zunehmende öffentliche Sensibilisierung für die Thematik Klimawandel stellt neue Heraus-forderungen an Unternehmen und eröffnet gleichzeitig neue Handlungsmöglichkeiten. Das Instrument der Klimaneutralität bietet diesbezüglich kreative und innovative Optionen. Das Projekt Klima-Partner macht deutlich, dass es sich beim Instrument Klimaneutral um ein innovatives freiwilliges Instrument mit vielversprechendem Potential für die Unternehmenskommunikation bzw. das Produkt-, Dienstleistungs- und Veranstaltungsmarketing handelt. Die Stärke des Instruments ‚Klimaneutral ist insbesondere darin zu sehen, dass es gleichzeitig sowohl als Klimaschutz- als auch Kommunikations-/Marketinginstrument eingesetzt werden kann.
2. Neben namhaften Großunternehmen haben in diesem Projektjahr erstmals auch mittel-ständische Unternehmen klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen umgesetzt. Hierbei konnte einerseits festgestellt werden, dass sich klimaneutrale Aktivitäten in KMUs aufgrund der kleineren Organisationsstruktur schneller und einfacher umsetzen lassen. Während in größeren Unternehmen die Umsetzung der Aktivitäten mehrere Entscheidungsstufen durchlaufen muss, ist es in kleineren Unternehmen meist der Geschäftsführer persönlich, der das Klimaneutral-Engagment von der Idee bis zur Umsetzung betreut. Andererseits haben KMUs oftmals mit der Finanzierung von klimaneutralen Aktivitäten zu kämpfen, wohingegen in Großunternehmen meist ein eigenes Budget aus dem Marketing- oder Nachhaltigkeitsbereich zur Verfügung steht. Für jedes Unternehmen gleich ist jedoch die Tatsache, dass das Klimaschutzengagement von Unternehmen von den Aktivitäten einzelner, sehr engagierter Verantwortlicher in den jeweiligen Unternehmen abhängt.
3. Im Verlauf der beiden ersten Projektjahre 2005/2006 konnte aufgezeigt werden, dass klimaneutrale Maßnahmen eine sinnvolle und wirksame freiwillige Unterstützung für verpflichtende Klimaschutz-Politikinstrumente darstellen können. Insgesamt wurden 56.137 t CO2 im Projektjahr 2007/2008 und im gesamten Projektverlauf (2005-2008) über 136.000 t CO2 durch die verschiedenen im Rahmen des Projektes entwickelten klimaneutralen Aktivitäten der Partnerunternehmen gemindert.
4. Obgleich das Thema Klimawandel und die daraus resultierende Verantwortung von Unternehmen ein Thema in der Öffentlichkeit ist, gibt es im Bezug auf Klimaneutralität noch Erklärungsbedarf. Hierbei kommt dem Marketing eine wesentliche Rolle im Unternehmen zu, um das Engagement dem Kunden zu vermitteln. Mit der Produktion des Imagefilms, sowie mit weiteren Produkten wie dem CO2-Rechner oder dem Klimaschutzquartett, konnten den Unternehmen Instrumente für die Kommunikation ihres Klimaneutral-Engagements zur Verfügung gestellt werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Klimaproblematik und das Klimaschutzinstrument Klimaneutral durch:
- Medienkooperation mit der Frankfurter Rundschau
- Präsentation der Ergebnisse im Internet
- Produktion eines Projektfilms in enger Kooperation mit den Partnerunternehmen
- Entwicklung eines CO2-Rechners, der einen individuellen CO2-Footprint - bestehend aus Reiseaktivitäten sowie Energieverbrauchen - berechnet
- Erstellung eines Handbuchs für Klimaneutralität, als Maßnahmenunterstützung für Klein- und Mittelständige Unternehmen
- Entwicklung eines Klima-Quartettes, mit spielerischen Energieeffizienzmaßnahmen im Alltag.


Fazit

Die Ergebnisse des Klima-Partner Projektes haben gezeigt, wie viele kreative Ideen für klimaneutrale Produkte, Veranstaltungen und Dienstleistungen umgesetzt werden können. Dabei ist ein Unterschied zwischen Groß- und Mittelstandsunternehmen, bzw. ein Unterschied in den verschiedenen Branchen, hauptsächlich in der Finanzierung, auszumachen.
Als Fazit des Klima-Partner Projektes ist zu sagen, dass sich das Instrument der Klimaneutralität seit seinem Beginn im Jahr 2005 rasant weiterentwickelt hat - von der Überprüfung der Einsetzbarkeit, der Berechnung von Produkten, Veranstaltungen und Dienstleistungen, der Entwicklung von Standards (Berechnung, Projekte, Stilllegung) bis hin zur Implementierung verschiedener klimaneutraler Produkte oder ganzer Organisationen.
Dabei ist festzustellen, dass sich Klimaneutralität (ggf. noch) nicht für alle Produkte eignet und in jedem Fall weiterhin erklärungsbedürftig ist. Sowohl für die Verbraucher, die Unternehmenskunden, als auch intern gegenüber Mitarbeitern oder dem Management. Dabei ist immer wieder zu betonen, dass Klimaneutralität stets der letzte Schritt einer nachhaltigen Klimaschutzstrategie in und von Unternehmen sein sollte.