Projekt 25345/01

Bundeshauptstadt im Klimaschutz – Durchführung eines Umweltwettbewerbs für Kommunen

Projektträger

Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Telefon: 07732 9995-30

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projekt knüpft an die Ergebnisse des Vorprojekts Bundeshauptstadt im Klimaschutz an, das vom 1. Dezember 2005 bis 30. Juni 2007 lief. Ein erheblicher Handlungsbedarf wurde für den kommunalen Klimaschutz in Städten und Gemeinden unter 10.000 Einwohnern gesehen, daher wird ein Wettbewerb sich gezielt an Kommunen dieser Größenklasse richten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt beginnt mit einem Wettbewerb Klimaschutzgemeinde, der sich an Kommunen unter 10.000 Einwohner richtet. Folgende Themenfelder werden abgefragt: Energieerzeugung, Energiesparen, Siedlungsgestaltung, Landwirtschaft, Verkehr, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation. Zu den jeweiligen Themen gibt es Fragen, die nach festen Punktwerten bewertet werden und es können Projekte zu den einzelnen Themen eingereicht werden, die zusätzlich mit Sonderpunkten bewertet werden. Der Fragebogen wird gemeinsam mit einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe erstellt. Die projektbegleitende Arbeitsgruppe berät die DUH auch bei der Bewertung der Projekte. Die Siegerkommunen werden auf einer Auszeichnungsfeier vorgestellt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden in einer Dokumentation präsentiert. Es werden drei Workshops veranstaltet, bei denen die Konzepte und Projekte der erfolgreichen Kommunen vorgestellt werden. In der zweiten Phase des Projekts wird der Wettbewerb Bundeshaupt-stadt im Klimaschutz 2010 ausgeschrieben. Nach dem Wettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2006 sind erneut alle Kommunen in Deutschland aufgerufen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Der Wettbewerb wird aus den Erfahrungen der letzten beiden Wettbewerbe weiterentwickelt und der Fragebogen entsprechend überarbeitet. Die Kommunen werden in verschiedenen Teilnehmerklassen ausgezeichnet, es gibt aber nur eine Bundeshauptstadt im Klimaschutz. Die Bundeshauptstadt im Klimaschutz wird auf einer Auszeichnungsfeier in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert. Im Anschluss daran finden drei Workshops in verschiedenen Orten in Deutschland statt, auf denen die erfolgreichen Kommunen ihre Konzepte und Projekte vorstellen werden. In einer Dokumentation werden die besten eingereichten Beispiele vorgestellt.


Ergebnisse und Diskussion

Die Wettbewerbe Klimaschutzkommune 2009 und Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010 verliefen mit 58 und 73 teilnehmenden Kommunen sehr erfolgreich. Um den potenziellen Teilnehmerkreis zu verbreitern, wurde der Wettbewerb Klimaschutzkommune 2009 für Kommunen bis zu 20.000 Einwohnern erweitert. Gewinner waren die Gemeinde Wettbenberg in Hessen und Freiburg im Breisgau.
Sehr erfreulich war insbesondere die hohe Beteiligung kleinerer Kommunen. Im Vorprojekt und damit im Wettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2006 war diese Teilnehmerklasse nur in sehr geringem Umfang vertreten (16 Kommunen). Durch die Initiierung des Wettbewerbs Klimaschutzkommune 2009, der besonders die Möglichkeiten und Handlungsspielräume der kleineren Kommunen berücksichtigte, gelang es, eine beachtliche Teilnehmerzahl von 58 Kommunen zu mobilisieren. Diese wollten die Chance nutzen, ihre eigenen Klimaschutzbemühungen mit strukturell vergleichbaren Kommunen zu messen. Viele dieser Kommunen nahmen auch am Nachfolgewettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010 teil.
Mit den beiden Wettbewerbsfragebogen wurde ein deutschlandweiter Standard für das Benchmarking im kommunalen Klimaschutz gesetzt. Auch aus Kommunen, die sich nicht direkt an den beiden Wettbewerben beteiligt haben, erhält die DUH immer wieder Rückmeldungen, dass die Struktur der Fragebogen ausgezeichnet dafür geeignet ist, vor Ort eine erste Stärken-Schwächen-Analyse durchzuführen, um zukünftig das eigene Klimaschutzmanagement zu professionalisieren.
Ein sehr erfreuliches Ergebnis des Wettbewerbs Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010 ist das hohe Engagement kommunaler Stadt- und Gemeindewerke für den Klimaschutz. Die Investitionen für erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung sprechen hier eine deutliche Sprache. Die Energieeffizienz wird vielerorts leider noch zu wenig als Dienstleistungsauftrag an Stadtwerke verstanden.
In diesem Wettbewerb gelang es, den Kommunen das Thema Green IT - also die energieeffiziente Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie - nahe zu bringen, das bisher in Kommunalverwaltungen trotz Einsparpotenzial zu geringe Aufmerksamkeit genießt.
Die Ergebnisse der Wettbewerbe wurden in zwei regionalen Workshopreihen im Oktober/November 2009 und im Februar 2001 diskutiert und weiter verbreitet. Diese Reihen wurden von Seiten der Kommunen gut angenommen und für einen intensiven Erfahrungsaustausch genutzt. Praxisnahe Anregungen erhalten die Kommunen auch in den beiden Dokumentationen der Wettbewerbe Kleine Kommunen groß im Kli-maschutz und Klimaschutz jetzt! - Städte und Gemeinden gehen voran.
Somit bieten sowohl die Wettbewerbsunterlagen als auch die Dokumentation guter Beispiele sehr viele inspirierende Anregungen, die direkt in die kommunale Praxis überführt werden können.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Wettbewerbe beider Projektphasen wurden mit einem breit angelegten Mix aus klassischer Pressearbeit (Pressemitteilungen), Wettbewerbsflyer; Internetauftritt, Internetforum, Artikeln in der Verbandszeitschrift DUHWelt und Auftaktveranstaltungen vor Ort beworben und erläutert.


Fazit

Über die Plattform der Wettbewerbe Klimaschutzkommune 2009 und Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010 konnten ambitionierte Kommunen darstellen, wie wirkungsvolles kommunales Klimaschutzmanagement aussehen kann, obwohl der Klimaschutz keine kommunale Pflichtaufgabe darstellt. Anfängerkommunen erhielten über die Wettbewerbsunterlagen wichtige Hinweise, wie sie sich strukturiert und umfassend der Gegenwarts- und Zukunftsaufgabe Klimaschutz widmen können. Neben der seit 2008 laufenden Klimaschutzinitiative des Bundes konnte das Projekt Bundeshauptstadt im Klimaschutz einen Beitrag dazu leisten, den Stellenwert des Klimaschutzes in den Kommunen zu stärken. Kommunaler Klimaschutz muss in den kommenden Jahren noch auf eine breitere Basis gestellt werden. Hierzu konnte das Projekt wesentliche Starthilfe leisten.

Übersicht

Fördersumme

268.437,00 €

Förderzeitraum

29.03.2008 - 30.04.2011

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation