Projekt 25053/01

Generationsübergreifende Umweltbildung in Kindertagesstätten und Schulen

Projektträger

Universität HannoverInstitut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung(ies) GmbH
Bödekerstr. 7
30161 Hannover
Telefon: 0511/399-70

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung werden seit einigen Jahren erfolgreich generationenübergreifende Programme und Projekte umgesetzt, die den Wissens- und Erfahrungstransfer der älteren zu den jüngeren Generationen voranbringen und den Austausch zwischen den Generationen unterstützen. Kindertagesstätten und Schulen eignen sich in besonderer Weise als Orte für generationenübergreifende Angebote. Ausgehend von konkreten Projekten, die die Einbindung von Seniorinnen und Senioren im Kindertagesstätten- und Schulbereich systematisch praktizieren, wurden in einem Expertenworkshop Wege zur Implementierung solcher Ansätze in das Schulsystem und den Kindertagesstättenbereich erörtert. Der Expertenworkshop zielte darauf ab,
die vorhandenen Erfahrungen und Erkenntnisse auszuwerten, zu bündeln und für
strukturbildende Entscheidungen nutzbar zu machen;
mit relevanten Akteuren über die Ausweitung der generationenübergreifenden Umwelt- und
Nachhaltigkeitsbildung zu diskutieren und Strategien zur Implementierung zu entwickeln;
im Optimalfall Eckpunkte für Umsetzungsstrategien in einzelnen Bundesländern zu formulieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn der Vorbereitungsphase wurden Kontakte zu relevanten Ministeriumsvertreterinnen und vertretern sowie zu weiteren Akteuren, die aufgrund ihrer Erfahrungen oder Erkenntnisse einen Beitrag zur Qualifizierung der Diskussion leisten können, aufgenommen. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Ministerien wurden auch Seniorinnen und Senioren aus den Projekten, Lehrkräfte sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Umweltbildung eingeladen. Es nahmen Personen aus den drei Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachen teil. Zum Auftakt des Workshops wurden Erfahrungen und Erkenntnisse aus durchgeführten Projekten sowie Voraussetzungen auf Bundesländerebene, die die Implementierung solcher Projekte fördern bzw. behindern, dargestellt. Auf dieser Basis wurden Empfehlungen zur Implementierung generationenübergreifender Ansätze diskutiert. Die Ergebnisse sind im Internet unter www.generationennetzwerk.de dokumentiert.


Ergebnisse und Diskussion

Der Expertenworkshop fand am 20. und 21. Januar 2009 im Zentrum für Umweltkommunikation, Osnabrück, mit 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Er hat gezeigt, dass die Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung von den Erfahrungen und Kompetenzen der Seniorinnen und Senioren profitieren kann, sofern stimmige strukturelle und finanzielle Rahmenbedingungen gewährleistet sind. Für die Umsetzung von generationenübergreifenden Ansätzen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung an Kindertagesstätten und Schulen sind Umweltbildungseinrichtungen erforderlich, die Seniorinnen und Senioren gewinnen, qualifizieren und in die konkreten Einsatzbereiche an den Kindertagesstätten und Schulen vermitteln. Seniorinnen und Senioren verfügen über vielfältige Kompetenzen, die für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung interessant sind, wie Wissen über Tiere, Pflanzen, Ernährung, Energie, Land- und Forstwirtschaft, aber auch über die regionale Entwicklung. Das Wissen und die Erfahrungen müssen von Umweltbildungseinrichtungen jedoch richtig erkannt und zum Einsatz gebracht werden. Zwar verfügt ein Teil der Seniorinnen und Senioren über sehr gute Voraussetzungen für eine methodisch abwechslungsreiche und inhaltlich interessante Vermittlung ihrer Themen, ein größerer Teil der an einem Engagement interessierten Seniorinnen und Senioren benötigt jedoch entsprechendes methodisches Rüstzeug.
Die zweite Aufgabe der Umweltbildungseinrichtungen besteht darin, Kindertagesstätten und Schulen als Partner für die BNE zu gewinnen und sie auf die Kooperation mit (älteren) Freiwilligen vorzubereiten. Mit ihrer fachlichen Expertise im Bereich BNE sind sie prädestiniert, Kindertagesstätten und Schulen bei der Umsetzung von Bildungszielen im Bereich BNE zu beraten und zu begleiten und ihnen für die konkrete Umsetzung kompetente Freiwillige zur Verfügung zu stellen.
Es ist beim Expertenworkshop gelungen, die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen für eine gelingende Implementierung generationenübergreifender Ansätze im Kindertagesstätten- und Schulbereich aus den verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und zu bewerten. Damit wurden die Voraussetzungen für einen Transfer der erfolgreichen Konzeptionen geschaffen. Auf der Basis der beim Workshop gewonnenen Erkenntnisse konnten Schlussfolgerungen und Empfehlungen für einen Transfer eines generationenübergreifenden Konzepts auf ein anderes Bundesland bzw. für seine Verbreitung innerhalb eines Bundeslands formuliert werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse des Workshops sind auf der Homepage www.generationennetzwerk.de dokumentiert. Von den Ergebnissen können Entscheidungsträgerinnen und -träger auf unterschiedlichen Ebenen (Bundesländer, Umweltbildungseinrichtung u.a.) profitieren, sofern sie generationenübergreifende Konzepte implementieren und/oder regional verbreiten wollen.


Fazit

Beim Expertenworkshop wurden die Bedingungen für den Transfer bzw. die Verbreitung der vorgestellten Konzepte, die aus Sicht der Expertinnen und Experten einen Nutzen für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung aufweisen, herausgearbeitet. Bei der Etablierung eines generationenübergreifenden Konzepts in den Bundesländern müssen die jeweiligen strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen im Kindertagesstätten- und Schulbereich Ausgangspunkt für die Implementierungsstrategie bilden. Dabei sind die Kriterien einer Bildung für Nachhaltigkeit leitend, die dem entsprechend der Qualifizierung der Seniorinnen und Senioren zugrunde zu legen sind. Die Umweltbildungseinrichtungen haben die Funktion einer Schnittstelle zwischen den Kindertagesstätten und Schulen sowie den Seniorinnen und Senioren. Für eine Etablierung des generationenübergreifenden Ansatzes sind Umweltbildungseinrichtungen erforderlich, die über die Kompetenz verfügen, die Seniorinnen und Senioren auszubilden und zu begleiten sowie die Kindertagesstätten und Schulen entsprechend zu beraten und begleiten.

Übersicht

Fördersumme

25.700,00 €

Förderzeitraum

13.05.2008 - 30.06.2009

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation