Projekt 25020/01

Publikation Hubert Weinzierl: Zwischen Hühnerstall und Reichstag – Ein autobiografischer Zeitzeugenbericht zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland

Projektträger

M.A. Kommunikationswissenschaft, Büro für Redaktion, Text und Pressekommunikation
Mendlstr. 4d
85051 Ingolstadt
Telefon: 0841/975915

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der gesellschaftlich organisierte Naturschutz in Deutschland feierte kürzlich sein 100-jähriges Bestehen.
Die Hälfte dieser Zeitspanne hat der 1935 in Ingolstadt geborene Natur- und Umweltschützer Hubert Weinzierl maßgeblich mitgestaltet. Er gehört zu den wenigen Zeitzeugen, die den Wandel des Themas von einem Nischenphänomen hin zu einer Kernfrage unserer Gesellschaft beobachtet, begleitet und ge-prägt haben.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUnter dem Titel Zwischen Hühnerstall und Reichstag hat Hubert Weinzierl seine persönlichen Erlebnisse und umweltpolitischen Erfahrungen der letzten fünfzig Jahre zusammengetragen - ein einzigartiger und spannender Zeitzeugenbericht aus erster Hand.
Rein formal handelte es sich dabei um ein umfangreiches Rohmanuskript, bestehend aus verschiedenartigen Textformen wie Reden, Gedichten, Zitaten, Tagebuchaufzeichnungen etc. Im Rahmen des Förderprojekts sollten diese Beiträge für eine Veröffentlichung in Buchform ausgewählt, zusammengestellt und aufbereitet werden.
Darüber hinaus verfügt Hubert Weinzierl in seinem Umweltarchiv über eine Vielzahl an bislang unveröffentlichten Originaldokumenten und Fotos aus dieser Epoche. Sie bereichern seine schriftlichen Aufzeichnungen und Dokumente um eine wesentliche Dimension, nämlich die der augenfälligen Authentizität. Auch diese Quellen galt es durch eine sorgfältige Auswahl und sinnvolle Zuordnung für das Buchpro-jekt zu erschließen.


Ergebnisse und Diskussion

Das Wirkungsfeld von Hubert Weinzierl als Natur- und Umweltschützer in Deutschland war und ist so breit, dass es bei weitem nicht in einem einzigen Werk abgehandelt werden kann. Dennoch liegt mit dem einerseits autobiografisch angelegten und andererseits themenbezogenen Bericht Zwischen Hühnerstall und Reichstag nun eine erste große Rückschau dieses Pioniers der deutschen Ökologiebewegung vor.
Sie ist vor allem deshalb so bemerkenswert, weil er darin das private und politische Leben in einer einzigartigen und sehr erhellenden Art und Weise mit der allgemeinen und gesellschaftspolitischen Entwicklung des Themas Umwelt verwoben hat.
Der ganz bewusst aus subjektiver Perspektive geschriebene Naturschutzreport lädt förmlich dazu ein, auch aus wissenschaftlicher Sicht und im Horizont anderer Erkenntnisse der historischen Forschung kritisch hinterfragt, bewertet und ergänzt zu werden. Darüber hinaus konnte darin die Rolle weiterer wichtiger Figuren des Natur- und Umweltschutzes und zeitgeschichtlicher Wegbegleiter/innen von Weinzierl nur in Ansätzen skizziert und somit längst nicht ihrem Stellenwert entsprechend dargstellt werden. Hier liegt also noch ein großer Schatz an Dokumenten und Originalschriften im Weinzierlschen Archiv und an Erinnerungen in seinem Gedächtnis, deren Auswertung aussteht - zum Beispiel in Form von Einzelporträts.
Ebenso wenig ist mit den vorliegenden Ausführungen der Einfluss von Hubert Weinzierl selbst in Bezug auf wichtige ökologische Entwicklungen, Ereignisse und Erfolge erschöpfend wiedergegeben. Beispiel-haft seien hier nur seine Impulse für die Umweltbildung, einen nachhaltigen Lebensstil, für die Begegnung von Kultur- und Naturwissenschaft sowie für den praktischen Artenschutz - etwa die Wiedereinbür-gerung von ausgerotteten Tierarten wie Biber oder Wildkatze - genannt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Bericht ist die textliche Grundlage eines mit einem umfassenden Bildteil ergänzten Buchs gleichen Titels, das Anfang 2008 im SüdOst-Verlag erscheint. Nach dessen Veröffentlichung werden mit dem Autor und in Kooperation mit verschiedenen Umweltorganisationen überregional Lese- und Diskussionsver-anstaltungen durchgeführt. Außerdem ist - anknüpfend an die Buch-Dokumentation - noch eine entsprechende Ausstellung geplant.


Fazit

Der auf Basis verschiedenster Textformen wie Reden, Gedichten, Zitaten oder Tagebuchaufzeichnungen erarbeitete Lebensbericht von Hubert Weinzierl gibt aus erster Hand Auskunft über jene Dekaden der Bundesrepublik Deutschland, in denen sich die ökologische Frage zu einer Überlebensfrage unserer Zivi-lisation entwickelt hat. Insbesondere zeigt er beispielhaft an der Figur von Hubert Weinzierl auf, wo sich dabei persönliche Lebenslinien mit gesellschaftlichen Entwicklungen kreuzen, wie lange sie parallel ge-hen und warum sie mitunter wieder auseinandergehen.

Übersicht

Fördersumme

11.310,00 €

Förderzeitraum

28.08.2006 - 28.08.2007

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation