Projekt 24894/01

Integrale Evaluierung der Ver- und Entsorgungssysteme bei Berg- und Schutzhütten

Projektträger

Deutscher Alpenverein e. V.
Von-Kahr-Str. 2-4
80972 München
Telefon: 089-14003-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Für die Errichtung von Ver- und Entsorgungsanlagen bei Berg- und Schutzhütten im alpinen Raum bedarf ganz spezifischer Kenntnis über Baumaßnahmen im Gebirge. Vielen Projekte werden realisiert, ohne auf die Erfahrungen bei ähnlichen Vorhaben zurückzugreifen. Der Grund hierfür liegt in einer fehlenden, objektiven Dokumentation derartiger, ausgeführter Projekte. Bei gegenständlichem Projekt werden in einer integrierenden Weise die Wasser- und die Energieversorgung, sowie die Abwasser- und die Abfallent-sorgung bei Berg- und Schutzhütten untersucht und hieraus ein Planungsleitfaden für neu Projekte erarbeitet. Ziel ist es, die Umwelteffizienz zu steigern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür die Untersuchung werden ca. 100 ausgewählte Objekte nach methodischen Bewertungsverfahren untersucht. Die Erhebungen bei den Sektionen und auf den Hütten werden nach Erstellung des Arbeitsprogramms mit einem Erhebungsbogen durchgeführt. Für die Auswahl der zu erhebenden Objekte wur-den alle vorhandenen Daten gesichtet, um im Anschluss in eine Datenbank übertragen zu werden.
Die vorhandenen Anlagen werden mittels Fragebogen, Fotos und Gespräch mit dem Wirt dokumentiert. Abwasseranalysen und Messungen im Bereich der Energietechnik sind vorgesehen. Die vor Ort aufgenommenen Daten werden im Büro aufgearbeitet und der Erhebungsbogen vervollständigt. Nachdem die gewonnenen Daten untereinander in Beziehung gesetzt wurden, sollte sich ein Bild über die Zuverlässig-keit der einzelnen Anlagentypen unter Berücksichtigung der jeweiligen Rahmenbedingungen ergeben. Die erhobenen und bewerteten Daten sollen in Form einer `Leitlinie´ zusammengefasst werden und zukünftig bei Planung, Errichtung, Wartung und Betrieb von Ver- und Entsorgungsanlagen bei Schutzhütten berücksichtigt werden.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen über eine Wissensverbreitung in Form von Broschüren, Workshops und ähnlichen, fachspezifischen Veranstaltungen allen Institutionen und Personenkreisen zugänglich gemacht werden, welche sich zukünftig mit dieser Materie auseinander zu setzen haben.
Für die Objektivierung der Studie ist eine wissenschaftliche Begleitung durch die Universität für Boden-kultur, Wien eingerichtet.


Ergebnisse und Diskussion

Der Leistungsumfang der Vorphase erstreckte sich auf folgende Tätigkeiten:
Ergebnisverwertung der Probeerhebungen 2006 / Erstellung Erhebungsbogens und der Datenbank / Erhebung der bisher errichteten Ver- und Entsorgungsanlagen auf Schutzhütten / Auswertung und Gliederung der erhobenen Systeme / Festlegung von Auswahlkriterien für die Hüttenauswahl / Auswahl der Hütten.
Im Sommer 2006 wurden bei insgesamt zehn Schutzhütten Erhebungen für den Zweck durchgeführt, um für die Erstellung des Fragebogens praktische Erfahrungen zur Verfügung zu haben. Diese Erhebungen wurden im Rahmen der Vorphase ausgewertet. Ein wesentliches Ergebnis daraus war, dass jene Daten, die nicht notwendigerweise auf der Hütte erhoben werden müssen bei der Sektion im Tal erhoben werden sollten. Einerseits verfügt der Wirt nicht über alle Informationen, die im gegenständlichem Projekt abgefragt werden müssen, andererseits soll jene Zeit, die der Wirt für die Befragung aufbringt auch sehr spezifisch für die Anlagenbeurteilung aus seiner Sicht genützt werden.
Alle Projektpartner wurden eingeladen, Vorschläge hinsichtlich der zu erhebenden Hütten, bzw. der dort installierten Anlagen zu übermitteln. Aus dieser Anfrage resultierten 135 Nennungen. Dazu wurden noch Hütten durch die Projektpartnervertretung namhaft gemacht. Der Vorschlag für die 100 tatsächlich zu erhebenden Hütten wurde auf Basis folgender Kriterien erstellt:
Die Hütten sollten möglichst in allen vier Bereichen (Wasser, Abwasser, Energie, Abfall) für das Projekt wertvolle Ergebnisse liefern können. / Die einzelnen Systeme sollten jeweils in einer aussagkräftigen Anzahl aufscheinen. / Die Verteilung sollte auf unterschiedliche Situationen hinsichtlich Geologie und Höhenlage Rücksicht nehmen. / Jeder Projektpartner sollte seine Erhebungswünsche in einem zufriedenstellenden Ausmaß wieder finden, wie auch auf die regionale Streuung zu achten war.
Die, von der Projektpartnervertretung erstellte Liste über die 100 zu erhebenden Hütten wurden im Rahmen einer Vollversammlung am 16.03.2007 in Salzburg diskutiert, und diese in der vorgeschlagenen Form beschlossen.
Im Vorfeld wurde eine ACCESS-Datenbank zur Auswertung der 135 Erhebungsvorschläge programmiert, um die Auswahl der 100 zu erhebenden Hütten zu unterstützen. Richtlinien im Sinne des Datenschutzes wurden erörtert und ebenfalls definiert. Die Anforderungen an den Fragebogen in Datenumfang und Da-tenstruktur wurde durch die Beteiligten der Vollversammlung diskutiert. Die zusätzlichen Anforderungen wie Durchführbarkeit / Anzahl der Datensätze und die Anwendbarkeit / Überführbarkeit der Daten wurde unter Einbeziehung von Fachleuten für die einzelnen Anlagenbereiche (Energieversorgung, Kläranlage, Wasserversorgung und Abfallentsorgung) entsprechend abgestimmt. Dadurch ergab sich ein Umfang von 345 Datensätzen für die endgültigen Form, die innerhalb der Bereiche in Kontext (qualitative / beschreibende Informationen und Variablen (quantitative / rechenbare Informationen) unterteilt sind.
Insbesondere soll das Zusammenwirken der einzelnen Anlagenbereiche auf der Schutzhütte betrachtet werden, um die daraus resultierenden Erkenntnisse in zukünftige Planung einfließen zu lassen.
Die Datensammlung wurde in Form einer Excel-Tabelle erstellt, da sich dieses Dateiformat problemlos mit einer ACCESS-Datenbank verknüpfen lässt.
Zusätzlich konnten die Ergebnisse und die Erfahrungen, die durch die Probeerhebungen gesammelt wurden, in die Erstellung des Fragebogens einfließen. Im Frühjahr 2007 fand zur Verringerung des Erhebungsaufwandes auf der Hütte die Talerhebung statt. Dazu wurden die entsprechenden Sektionen angefahren, dort unter Mithilfe der Hüttenwarte die vorhandenen Unterlagen gesichtet und die benötigten Daten erhoben. Die Talerhebung der DAV Hütten fand Großteils beim Hauptverein in München statt. Die Erhebungen im Tal werden im Herbst, bzw. Winter 2007 bei einigen Sektionen noch fortgesetzt, um die Fragebögen komplettieren zu können. Die Erhebungen auf den Hütten konnte planmäßig in der 27. KW begonnen werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Da es sich bei gegenständlicher Förderung um die Bezuschussung einer Vorphase handelt, ist auch für diesen Teil keine Öffentlichkeitsarbeit und Präsentationen vorgesehen. Diese sind nach Abschluss der Hauptphase geplant.


Fazit

Durch die Ergebnisse der Vorphase konnten die Vorbereitungen auf die Hauptphase in qualitativer Hinsicht und in jenem Umfang so getätigt werden, dass das Gesamtprojekt erfolgreich weiter geführt werden kann.

Übersicht

Fördersumme

40.038,00 €

Förderzeitraum

04.10.2006 - 04.05.2007

Internet

www. alpenverein.de

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik