Projekt 24527/01

Entwicklung eines Systems zur Rückhaltung von Wasser-Glykolgemischen aus Leckagen bei Kälte- und klimatechnischen Anlagen

Projektträger

coolair Klimasysteme GmbH
Lise-Meitner-Str. 14
48529 Nordhorn
Telefon: 05921/7104-14

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Kälte- und Klimaanlagen (Kaltwassersätze) enthalten in vielen Fällen in großer Menge Wasser-Glykolgemische. Systembedingt werden Teile solcher Anlagen im Freien aufgestellt. Um eine Verunreinigung der Umwelt im Falle von Leckagen zu vermeiden, sind nach der seit 1.4.2005 geltenden Rechtslage Auffangbehältnisse unter die betreffenden Anlagenteile zu montieren. Da sich in solchen Wannen auch Niederschlagswasser sammeln kann, wird deren Funktion beeinträchtigt. Jährlich werden in Deutschland etwa 5.000 neue Kaltwassersätze im Freien aufgestellt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines automatischen Absperrventils, das Niederschlagswasser abfließen lässt, Wasser-Glykolgemisch aber erkennt, den Abfluss in einem solchen Leckagefall verriegelt und die Leckage meldet.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Analyse der chemischen Eigenschaften von Glykol,
- Entwicklung entsprechender Messtechnik/Sensortechnik zur Erkennung von Glykol im Wasser,
- Praxistest mit durch Regenwasser eingetragenen Verschmutzungen mit Musteranlagen,
- Auswertung der Ergebnisse und Verfeinerung der Messtechnik.


Ergebnisse und Diskussion

Bei Lackage oder Wartungsarbeiten war es bisher gängige Praxis, das Wasser-/Glykosegemisch über die Regenrinne zu entsorgen. Die Überlegungen zur Änderung dieser Praxis gingen in die Richtung, dass es eine einfach anzuwendende, sichere und leicht zu installierende Lösung sein muss, da sie sonst von den Betreibern oder Installateuren nicht angenommen wird. Als erfolgversprechendste Lösung hat sich eine Auffangwanne heraus kristallisiert, die das Regenwasser ablaufen lässt, mit einem Analysesystem den Glykolaustritt erkennt und das Auslaufen von Wasser-/Glykolgemischen verhindert.

In einem Praxistest haben sich die UV-Erkennung und die Erkennung von Druckschwankungen als sehr sicher herausgestellt. Allerdings muss bei der UV-Erkennung ein Wartungs- oder Säuberungsintervall von zwei Monaten eingehalten werden, da es sonst zu Fehlmessungen kommt.

Im Ergebnis des Projekts wurde eine Auffangwanne mit integriertem Ölabscheider und Wasserablauf zusammen mit einer Glykol-Leckage-Erkennung über den Wasserdruck bzw. durch UV-Reflektion entwickelt. Die Auffangwanne wird automatisch bei einer Leckage verriegelt und bei dem Betreiber wird Alarm gegeben. Das verriegelte 3-Wegeventil kann dann so geschaltet werden, dass die Wasser-/Glykolgemische in einen Tank umgepumpt werden. Diese Entwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Münster, Fachbereich Physik/Chemie.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse wurden veröffentlicht.


Fazit

Die Erkennung von Glykol im Wasser ist auf vielfältige Weise möglich. Das beste Ergebnis wurde durch die Erkennung mittels Reflexion von UV-Licht erzielt, da diese unabhängig vom Verschmutzungsgrad des Wassers mit Fremdstoffen sichere Ergebnisse bringt. Nachteil ist, dass diese Lösung vergleichsweise teurer sowie wartungs- und reinigungsintensiv ist. Deshalb wurde die Methode der Erkennung von Druckschwankungen und Druckabfall favorisiert. Diese Methode reagiert schnell und zuverlässig und ist ein-fach messbar.

Übersicht

Fördersumme

70.000,00 €

Förderzeitraum

31.08.2006 - 31.08.2007

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umwelttechnik